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Jane True 02 - Meeresblitzen

Titel: Jane True 02 - Meeresblitzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Peeler
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aufzubringen, mich unter die Dusche zu stellen, aber diesen Plan gab ich schnell wieder auf und legte mich stattdessen noch einmal auf Ryus riesiges Bett, starrte an die Decke und stellte mich endlich doch der Tatsache, dass ich gestern beinahe abgestochen worden wäre.
    Nachdem er die Lebensmittel verstaut hatte, gesellte Ryu sich zu mir. Er zog sein T-Shirt und seine schwarze Jogginghose aus, bevor er unter die Bettdeckte glitt. Ich streckte ihm die Arme entgegen, und er zog mich an sich.
    »Wie fühlst du dich?«, erkundigte er sich.
    »Gut«, sagte ich nach ein paar Sekunden.
    »Bist du sicher? Du klingst nicht so.«
    »Mir geht’s wirklich gut. Es ist nur komisch, darüber nachzudenken.«
    »Verstehe«, murmelte er und küsste mich auf die Wange. »Das ist es auch.«
    »Danke, dass du dich nicht über mich lustig machst.« Wenn ich an seiner Stelle gewesen wäre, dann hätte ich mir die Chance, ihn mit so einer bescheuerten Rettungsaktion aufzuziehen, bestimmt nicht entgehen lassen.
    »Baby, du hast versucht, mir das Leben zu retten. Okay, du hättest dich beinahe wegen nichts abstechen lassen, aber ist dir überhaupt klar, was es mir bedeutet, dass du das für mich riskiert hast?«
    Ich kniff die Augen im Dunkeln zusammen. Es war alles so schnell gegangen; ich konnte mich noch nicht einmal mehr daran erinnern, was ich gedacht hatte, als ich es tat.
Hatte ich gedacht, ich liebe Ryu und muss ihn deshalb retten? Oder war es bloß ein Reflex gewesen? Hätte mein Vater für jedes Kind so schnell reagiert oder nur für seine eigene Tochter?
    Ach, halt doch mal die Klappe , fuhr meine Libido dazwischen und brachte meine grüblerischen Gedanken zum Schweigen. Er schuldet uns noch ein Nümmerchen.
    Wie gewöhnlich setzte sich meine Libido durch, also war meine einzige Antwort auf Ryus unausgesprochene Frage mein Mund auf seinem.
    Wir liebten uns behutsam und zärtlich. Ich wollte nicht, dass er merkte, dass meine Hand noch immer wehtat. Irgendwelche atlethischen Spielchen standen also außer Frage, aber darauf waren wir beide momentan sowieso nicht aus.
    Danach duschten wir, und dann ging er, um mehr über die zweite noch lebende Person aus der Laborführungsriege, neben der armen Tally Bender, herauszubekommen. Dr. Silver hatte gewusst, wo wir Pat Hampton finden könnten, der als medizinischer Koordinator für all die »Untersuchungen« mit Conleth fungiert hatte und vom neuen Geldgeber eingesetzt worden war. Hampton hatte ein Doppelleben geführt: In dem einen war er verheiratet und hatte Kinder, in dem anderen flanierte er am anderen Ufer. Was ihm letztendlich das Leben gerettet hatte, auch wenn seine Familie dieses Glück nicht mit ihm teilte. Während er in seinem Liebesversteck mit seinem heimlichen Lover war, wurden seine Frau und die kleinen Söhne von Conleth im Schlaf verbrannt. Aber Silver hatte uns gesagt, wo wir ihn finden könnten, und Ryu hatte gestern, während ich schon
schlief, noch ein Team zusammengestellt, um Hampton aus der Schusslinie zu bringen.
    Ryu küsste mich zum Abschied und versprach, in ein paar Stunden zurück zu sein. Im Gegenzug musste ich ihm versprechen, niemandem die Tür aufzumachen, außer ihm oder einem seiner Leute. Dann war ich mir selbst überlassen. Ich fühlte mich noch immer erschöpft. Ein Messer in der Hand hatte meine Freude am Ermitteln etwas getrübt.
    Als Erstes rief ich zu Hause an. Meinem Vater ging es gut, aber er machte sich Sorgen um mich. Außerdem wunderte er sich, dass er sich den Namen der Miniaturkrankenschwester einfach nicht merken konnte. Ich sagte ihm, dass ich ihn liebe und bald zurückkommen werde, was auch stimmte, zumindest hoffte ich das. Dann rief ich im Buchladen an. Sie wollten gleich zusperren, also war Tracy ziemlich kurz angebunden gewesen und hatte gleich wieder aufgelegt. Aber ich hätte schwören können, dass ich Miss Carol im Hintergrund jemanden zurechtweisen hörte.
    Meine Güte, vertritt Miss Carol mich etwa im Laden?
    Im Stillen betete ich, dass ich noch einen Job hätte, wenn ich zurückkäme, und dass Tracy mich nicht umbringen würde. Während ich noch darüber nachdachte, schlüpfte ich in mein Höschen und in eines von Ryus Hemden. Dann ging ich nach unten, um mir Abendessen zu machen. Ich durchstöberte den Kühlschrank und die Schränke und summte zufrieden vor mich hin, während ich meine Beute begutachtete. Bevor ich meinem kulinarischen Genie freien Lauf ließ, fummelte ich noch an Ryus iPod herum, der in einem topmodernen

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