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Jane True 02 - Meeresblitzen

Titel: Jane True 02 - Meeresblitzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Peeler
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nuschelte er in die weiche Haut meiner Brust.
    Ich wollte schon protestieren, als mir wieder einfiel, dass es hier nicht nur um ein Schäferstündchen ging, sondern genauso darum, Ryu bei Kräften zu halten.
    Er hatte heute Nachmittag viel von seiner magischen Kraft eingebüßt, also hatte er genauso das Bedürfnis nach einem Schuss Energie wie ich vor meinem Bad im Atlantik. Und wir waren darauf angewisen, dass jedes Mitgleid unseres Teams top in Form war …
    Also ließ ich mich von der Lust mitreißen, auch wenn ich dafür meine Ungeduld, nach Hause zu kommen und die Akten zu durchforsten, noch etwas zügeln musste. Ich spannte die Muskeln um seine Finger fest an, damit ich schneller kam. Schon spürte ich Ryus Zunge an meinem Hals, die mir seinen Biss verhieß.
    Ich musste mir eingestehen, dass es sich verdammt gut anfühlte.

    Aber ich hatte mich noch nie im Leben so sehr wie ein Müsliriegel gefühlt.

    »Ryu«, rief ich dreieinhalb Stunden später. Wir waren zurück in Boston, und ich saß an seinem Arbeitsplatz über die Akten von Jimmus Halblingsopfern gebeugt. Ryu hatte mir gesagt, dass er alle Tatorte untersucht hatte, aber mir war nicht klar gewesen, wie gründlich er dabei vorgegangen war. In diesen Berichten stand einfach alles, was mit den Leichen der Opfer geschehen war, inklusive …
    »Ryu! Das ist wichtig…«
    Ryu kam aus der Küche, wo er gerade etwas beim Thailänder bestellt hatte.
    Mit einem weiteren komischen Triumphschrei, der uns beide kurz innehalten ließ, überreichte ich ihm die Papiere, die ich aus allen Akten über Jimmus Opfer herausgesucht hatte. Ryu setzte sich und stützte sich mit dem Ellenbogen an der Tischkante auf, während ich ihm voller Erwartung beim Lesen zusah. Er ging in Ruhe alle Unterlagen durch, während ich vor Ungeduld zappelte. Schließlich blickte er auf und schüttelte kleinlaut den Kopf.
    »Jane, wenn ich geahnt hätte, was für ein kleines Genie du bist, hätte ich dich gleich an dem Tag, an dem ich dich zum ersten Mal sah, gekidnappt.«
    Ich wurde rot und dachte erst dann darüber nach, was er eben gesagt hatte.
    »Moment, was hast du denn von mir gedacht, als du mich zum ersten Mal sahst?«
    Er lachte. »Ehrlich? Ich dachte ›hübscher Vorbau‹ und dann ›sehr hübscher Vorbau‹. Exakt in dieser Reihenfolge.«

    Damit kann ich leben , dachte ich auf perverse Art erleichtert darüber, dass er wenigstens nicht über die Qualität meines Blutes nachgedacht hatte. Dass er von meinen Brüsten begeistert war, erschien mir … akzeptabler, als wenn er mich bloß als Blutzapfsäule betrachtet hätte.
    »Aber im Ernst, du bist der Wahnsinn! Wir wären nie auf diese Verbindung gekommen.«
    »Tja, ihr seid es eben nicht gewohnt, wissenschaftlich vorzugehen wie wir Menschen«, sagte ich. »Warum solltet ihr da prüfen, was mit den Leichen passiert ist?«
    »Dabei ist es so offensichtlich, aber eben auch so außerhalb unseres Bezugsrahmens«, gab Ryu zu.
    Was Ryu und die anderen übersehen hatten, war, dass jeder einzelne tote Körper von Jimmus Opfern der Wissenschaft überlassen worden war. Und keiner von ihnen war in den Spenderlisten verzeichnet gewesen bis unmittelbar vor den Morden.
    »Ich stelle mir das Szenario so vor«, sagte ich und nahm das Blatt Papier, auf dem ich mir Notizen gemacht hatte, seit wir wieder bei Ryu waren und ich »Körper der Wissenschaft überlassen« in den Autopsieberichten der ersten beiden Opfer gelesen hatte. »Aufgrund dessen, was Morrigan im Verbund zu mir sagte, nehmen wir einmal an, dass jemand ihr die Idee unterbreitet hat, menschliche Wissenschaftsmethoden anzuwenden, um die Nachwuchsprobleme der Übernatürlichen zu lösen. Dann muss es jemand gewesen sein, der dem Herrscherpaar sehr nahesteht. Und wer ist ihnen näher als Jarl?«
    »Jane…«
    »Ryu, bitte lass mich ausreden. Du musst ja nicht mit
allem, was ich sage, einverstanden sein, aber lass mich ausreden. « Nach ein paar Augenblicken des Zögerns nickte er. Aber er sah nicht besonders glücklich darüber aus.
    »Das Nächste, was wir wissen, ist, dass Jarls Handlanger Jimmu die Halblinge ermordet hat, die Peter Jakes voher katalogisiert hat. Haben wir je eine offizielle Begründung erhalten, warum Jakes beauftragt wurde?«
    Ryu zuckte mit den Schultern. »Orin und Morrigan sind mir natürlich keine Rechenschaft schuldig, aber sie haben mir gesagt, dass sie die Halblinge katalogisieren lassen wollten, damit sie einen Überblick haben, wie viele es von ihnen in ihrem

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