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Jane's Journey: Die Lebensreise der Jane Goodall

Jane's Journey: Die Lebensreise der Jane Goodall

Titel: Jane's Journey: Die Lebensreise der Jane Goodall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerda Melchior , Volker Schütz
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von dort an Schrecklichem erlebt haben müssen.

    »Manche Geschichten, die ich gehört habe, sind unglaublich schockierend und furchtbar.Die Geschichten der jungen Leute, die aus dem Kongo geflohen sind. Sie mussten zusehen, wie ihre Eltern ermordet wurden, wie ihre Schwester erschossen wurde, nachdem man sie vergewaltigt hatte ... Lauter solche Dinge. Manche sind so traumatisiert, dass sie jahrelang nicht sprechen.« Jane Goodall im Film »Jane´s Journey«

    Jane Goodall nimmt an einem Tisch Platz, von dem sie die Aufführung aus nächster Nähe verfolgen kann. Man setzt hier auf Infotainment, und in dem Stück geht es darum, den Menschen im Lager auf unkomplizierte und verständliche Weise beizubringen, dass sie keine Affen jagen, töten und essen sollen. Die Vorstellung beginnt. Einer der Schauspieler beißt genießerisch in ein Stück Fleisch, das auf einem Holzspieß steckt, und lobt den guten Geschmack mit den Worten: »Hey, Mann! Dieser Affe erinnert mich an den in Gombe!« – »Iss nicht alles auf!«, fordert ihn ein zweiter Schauspieler auf, »lass´ mir was übrig!« Der erste reicht ihm den Fleischspieß hinüber und während sein Gegenüber ebenfalls herzhaft ein Stück abbeißt, erklärt er: »Das ist echter Affe aus dem Kongo. Die schmecken am besten! Aber ...«, fügt er dann verschwörerisch hinzu, »sag´ keinem, dass ich Affen esse! Das bleibt unser Geheimnis, okay? Und jetzt gib mir noch was!« Der andere reicht ihm den Spieß zurück.
    Jetzt mischt sich ein dritter Schauspieler in das Geschehen ein: »Nein! Nein! Nein! Ich kann das Fleisch nicht essen. Wir sollen doch die Umwelt schützen! Da darf man keine Affen essen! « Die Zuschauer lachen und klatschen Beifall, sie haben den Sinn des kleinen Theaterstücks, das die »Roots & Shoots«- Gruppe in Lugufu selbst entwickelt hat, ganz offensichtlich verstanden.
    Sketche dieser Art führen die »Roots & Shoots«-Gruppen in Afrika gerne auf, um den Menschen auf unterhaltsame Weise das Wissen über den richtigen Umgang mit ihrer Umwelt zu vermitteln.

    »Sie machen das sehr witzig, in ihrer eigenen Sprache, sodass wir nicht alles verstehen, was gesagt wird, aber das muss man auch gar nicht, denn sie sind sehr gute Schauspieler. Sie sind richtige Naturtalente, und sie transportieren die Botschaft, dass es schlecht ist, Tiere zu jagen. Man wird verhaftet, denn es ist illegal, und man sollte lieber Hühner züchten. Das sind die Botschaften, die durch solche kleinen Sketche und Stücke verbreitet werden.« Jane Goodall im Film »Jane´s Journey«

    Natürlich weiß Jane Goodall, dass man die Menschen nicht davon abhalten kann, Affen zu jagen und zu essen, wenn man ihnen nicht andere Nahrungsmöglichkeiten anbietet. Deswegen hatte sie die Idee, Hühnerfarmen im Kleinformat aufzubauen. Der dahintersteckende Gedanke war, dass die Menschen nicht mehr auf die Jagd gehen würden, wenn sie ausreichend Fleisch von Hühnern und deren Eier zur Verfügung haben. So entstanden vielerorts, auch in Lugufu, Brutstationen, in denen Hühnereier ausgebrütet und die Küken großgezogen werden, bis sie dann an Familien abgegeben werden können, die sich aber verpflichten müssen, die Nachkommen ihrer Hühner wiederum mit anderen Familien zu teilen.
    Jane Goodall lässt es sich nicht nehmen, die Brutstation in Lugufu zu besichtigen, ein kleines Gebäude, aus dem ihr bereits ein lautes, vielstimmiges Piepsen entgegenschallt. Der Mitarbeiter zieht die Schublade eines Brutkastens heraus, und als ob sie den Erfolg dieses Projekts bestätigen wollten, bewegen sich zwischen den vielen Eiern auch einige frischgeschlüpfte Küken. »Die sind aber süß, so süß«, meint Jane Goodall und nimmt behutsam eines der kleinen flaumigen Wesen in ihre Hände.
    »Wie viele Hühner habt ihr verteilt, seit das Programm angefangen hat?«, fragt sie den Mitarbeiter dann. »Seit ich hier anfing, haben wir etwa 3000 Hühner abgegeben«, erwidert dieser stolz. »Das ist sehr gut! Fantastisch!«, lobt ihn Jane Goodall.

    »Es war ganz wichtig, den Leuten Fähigkeiten zu vermitteln, damit sie bei ihrer Rückkehr in den Kongo eine Existenzgrundlage haben. Meine Mission besteht wohl darin, den Menschen Hoffnung zu geben. Ich glaube, das ist das Wichtigste, was ich tun kann. Wenn die Jugend ihre Hoffnung verliert, gibt es gar keine Hoffnung mehr.«br> Jane Goodall im Film »Jane´s Journey«

Kapitel 11
    Der Blick aus dem Flugzeugfenster zeigt Jane Goodall, dass sie in wenigen Minuten auf einem der

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