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Januskopf

Januskopf

Titel: Januskopf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F Schmöe
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»Dr. Montag ist ein Landarzt. Ein ruhiger, netter Mensch mit Patienten, die wegen Halsschmerzen und Tetanusimpfungen zu ihm kommen. Bea fühlte sich dort entschieden wohler.«
    »Verstehe.« Katinka fuhr sich durchs Haar. Brittas Bericht über Ewalds Aussetzer im E. T. A.-Hoffmann-Museum ging ihr durch den Kopf. »Frau Hanf, Sie sollten sich an die Polizei wenden. Sofort.«
    »Der Herr von der Polizei, der schon öfter hier war, erwies sich nicht als besonders feinfühlig«, erwiderte Elvira Hanf. Katinka hörte, dass sie mit den Tränen kämpfte.
    »Rufen Sie in der Bamberger Polizeidirektion an«, sagte sie und gab Elvira die Nummer durch. »Sagen Sie Hauptkommissar Uttenreuther einen schönen Gruß von mir. Er wird Ihnen zuhören. Außerdem arbeitet er mit seinen Haßfurter Kollegen in diesem Fall ohnehin zusammen.«
    Sie verabschiedete sich von Elvira Hanf mit einigen aufmunternden Worten, legte auf und wählte Toms Nummer. Mailbox.
     

15. Tom
    Katinka verbrachte den Rest des Vormittags und den frühen Nachmittag damit, Kaffee zu trinken, mit Motsch und Carla Belanglosigkeiten zu bereden, Vishnu aufzuscheuchen, aus dem Fenster zu starren und Tom anzurufen – jedes Mal ohne Erfolg. Irgendwann kam ein Polizist vorbei und brachte ihr das Protokoll zur Unterschrift.
    »Mach dich nicht verrückt«, sagte Carla schließlich. Sie war Katinka in Toms Arbeitszimmer nachgekommen und setzte sich auf das Sofa. »Du bist angespannt. Aber Tom ist nichts passiert. Es gibt doch gar keinen Grund.«
    Katinka schwieg. Sie wollte Carla nicht gerne sagen, dass es sehr wohl einen Grund geben könnte, dass auch Tom und seine Mutter Personenschutz benötigten. Wenn nämlich ihr Angreifer keine Möglichkeit hätte, an Katinka heranzukommen, dann könnte es eine Alternative für ihn sein, die Menschen zu drangsalieren, die ihr am nächsten standen.
    Es wurde heiß in der Wohnung. Katinka kippte alle Fenster. Motsch wurde ungeduldig und bat Katinka, von den Fenstern wegzubleiben.
    »Sie glauben doch nie im Leben, dass irgendwo in der Nachbarschaft ein Scharfschütze sitzt und auf meine Wohnung zielt«, sagte Katinka scharf.
    Motsch versuchte sie zu beruhigen. Er tat es freundlich, ohne viel Aufhebens.
    Katinka setzte sich neben Carla.
    »Wie geht es dir mit Tom?«, fragte sie.
    »Ich war sehr unsicher, als ich zu euch kam. So reinzuschneien bei einem Paar, und dann mit meiner Vorgeschichte.«
    »Gestern Abend hatte ich den Eindruck, dass es Tom gut geht. Das wollte ich nur sagen.«
    »Danke, dass du so offen bist«, sagte Carla. »Ihr beide passt gut zusammen. Wirklich.«
    Drüben in der Küche schaltete Motsch das Radio ein, um die Nachrichten zu hören.
    »Vier Uhr«, brummte Katinka. »Ich bin jetzt schon klaustrophobisch. Wenn ich nicht bald aus der Wohnung rauskomme ...«
    »Du bleibst hübsch hier. Ich zeichne einen Entwurf für ein Schmuckstück für dich. Ein Amulett des langen Lebens.«
    Katinka lächelte. Sie fixierte das Telefon, in der Hoffnung, es durch Hypnose zum Klingeln zu bringen. Es funktionierte.
    »Tom?«
    »Nein. Uttenreuther.«
    »Hardo! Was haben Sie herausgefunden?«
    »Ich sage Ihnen eins: Ich frage Sie nicht, woher Sie von Wilhelm Starostek wissen. Aber sollte ich es jemals herausbekommen, dann gnade Ihnen der Allmächtige.«
    »Wer ist Wilhelm Starostek?«, fragte Katinka.
    »Schätzchen«, warnte Hardo. »Überziehen Sie nicht. Starostek ist der Jägerkollege, dem Kroll als Jungjäger zugeteilt ist.«
    Katinka schlug sich vor die Stirn.
    »Mir wird alles klar. Die beiden haben sich für heute zum Jagen verabredet. Und am Donnerstagmorgen waren sie auch im Wald und auf der Heide!«
    Es war still im Hörer. Schließlich beschloss Hardo, die Sache auf sich beruhen zu lassen.
    »Kroll kam gegen drei nach Hause, wo ihn zwei Kollegen in Empfang nahmen.«
    »Hat er seine Knarre nicht vermisst?«
    Carla sah sie mit gerunzelter Stirn von der Seite an, stand auf und ging hinaus. Erleichtert setzte sich Katinka auf Toms Schreibtischstuhl.
    »Er besitzt noch ein zweites Jagdgewehr. Das Luger.22 jedenfalls haben wir in seinem Wagen gefunden. Es ist gerade in der Ballistik.«
    »Ich werd‘ nicht mehr«, stöhnte Katinka. »Entweder hat er Nerven wie Drahtseile oder er ist nicht richtig im Kopf.«
    »Vielleicht weder das eine noch das andere«, kommentierte der Kommissar. »Wahrscheinlich ist er nur ungeschickt. Er verstrickte sich in reichlich widersprüchliche Aussagen und wartet jetzt auf seinen Anwalt. Der Dreck

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