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Janusliebe

Janusliebe

Titel: Janusliebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E Mier
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war.
    Aber die schamlose Puppenschlampe war nun doch zu einer echten Gefahr
geworden. Sie würde jedoch nicht zulassen, dass sich das verlogene Biest IHREN
Liebsten krallte. Die Frau war jung und hübsch, sie konnte jeden Mann haben, auf
den sie Lust hatte. Anders als SIE, die Unscheinbare, nach der sich kein Kerl um-
drehte. Dieser Mann war ihre große Liebe. Sie würde ihn sich nicht einfach weg-
nehmen lassen. Noch dazu, wo er der Schlampe doch nur als Spielzeug diente.
Sie würde ihr eine Lektion erteilen müssen, damit das Nuttchen begriff, dass
sie ihre Patschhände nicht einfach nach jedem x-beliebigen Mann ausstrecken
durfte. Ein kleiner Denkzettel, der sie erschrecken und ihn in IHRE Arme zurück-
treiben würde. Natürlich liebte er SIE immer noch, dessen war SIE sich ganz si-
cher. Aber dass er heute nicht wie versprochen zu ihr gekommen war, zeigte ihr
deutlich, dass die Rivalin mehr Einfluss auf ihn nahm, als SIE es erlauben durfte.
Sie musste der ganzen Sache endlich einen Riegel vorschieben, damit nicht Dinge
geschahen, die sie nicht wollte.
Sie nahm den Braten aus der Backröhre. Eine dicke, schwarze Kruste bedeckte
seine Oberseite. Mit einem Ruck zog sie die Kasserolle ganz aus dem Ofen, setzte
sie auf der Herdplatte ab und griff nach dem Fleischmesser, das in dem Holzblock
auf der Anrichte stand.
Mit lustvollem Zorn begann sie, auf den Braten einzustechen. Sie hörte erst
damit auf, als das Fleisch in fasrigen Brocken in der Kasserolle lag. Nachdem sie die
Masse eine Weile unverwandt angestarrt hatte, hob sie die Kasserolle auf, trug sie
zum Mülleimer und schüttete das Zeug hinein.
Mit Schwung warf sie den Deckel zu und knallte die Kasserolle achtlos ins
Spülbecken. In der Diele riss sie die abgetragene Strickjacke vom Garderobenha-
ken, steckte sich den Schlüsselbund ein und verließ die Wohnung.
Leise fiel die Tür hinter ihr ins Schloss.
———————
Nach dem Imbiss machte Lawrence den Vorschlag, einen Spaziergang im
nahen Lakewoodpark zu unternehmen, in der Hoffnung, dass alle Gäste höflich
ablehnen würden und er endlich ein paar Minuten allein mit Carry verbringen
durfte. Aber zu seinem Ärger griff die gesamte Truppe seinen Vorschlag sofort be-
geistert auf.
So wanderte Lawrence wenig später zähneknirschend unter blühenden Bäu-
men dahin, unverhohlenen Zorn im Gesicht über Carry und Patrick, die angeregt
plaudernd vor ihm herspazierten.
Dieser Ärger hielt an bis zum Abendessen, bei dem Carry endlich neben Law-
rence saß. Weit entfernt von Patrick, den der kluge Purler zwischen seinen Eltern
    platziert hatte. Allerdings hatte diese Sitzordnung zur Folge, dass Lawrence kaum
einen Bissen hinunterbekam.
Bei der Vorspeise langte er noch mit gutem Appetit zu, aber dann legte Car-
ry ihre Hand wie zufällig auf sein Knie, und schon war ihm der Hals wie zuge-
schnürt.
Während des Hauptganges fühlte Lawrence immer wieder Carrys schlankes
Bein an seinem eigenen. Es war eine einzige Herausforderung, der er nicht wider-
stehen konnte. Während er auf dem Tisch lustlos auf seinem Teller herumstocher-
te, wanderte seine Linke unter dem Tisch vorsichtig zu Carrys Knie und begann,
es behutsam zu streicheln.
Nicht lange danach kam ihre Hand zu ihm. Sie hatte ihr Besteck sorgfältig
zusammengelegt und lehnte entspannt in ihrem Stuhl, scheinbar angeregt in ein
Gespräch mit Davina vertieft, die sich eingehend über Journalistik informieren
wollte.
Lawrence fühlte Carrys Finger auf seinem Oberschenkel. Zunächst lagen sie
dort ganz brav und still, aber dann, als er schon glaubte, den Rest des Essens we-
nigstens ruhig atmend durchstehen zu können, begannen sie, sich zu bewegen.
Lawrence wurde der Mund trocken.
Langsam wanderten Carrys Finger aufwärts, tasteten sich vor bis zur Grenze
des Schicklichen und von dort auf die Innenseite seines Schenkels, wo sie began-
nen, kleine Kreise und Punkte zu malen.
Lawrence kämpfte heroisch mit seinen Gefühlen. Mit jedem Punkt, mit jedem
Kreis wuchsen sein Verlangen und der Wunsch, die ganze Gesellschaft kurzerhand
an die Luft zu setzen, um endlich mit Carry alleine zu sein. Gleichzeitig hätte er ihr
den Hals umdrehen können für ihre zur Schau getragene Gelassenheit, mit der sie
über den Tisch hinweg Konversation betrieb. Ihr war an keinem Wimpernschlag
anzusehen, ob das Spiel sie ebenso erregte wie ihn. Fröhlich plauderte sie mit Da-
vina, Patrick und Vincent, während sie gleichzeitig

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