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Janusliebe

Janusliebe

Titel: Janusliebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E Mier
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heimlichen Verehrer, der sich nicht traut, sich zu erkennen zu geben?» Sie lachte
scheinbar unbekümmert, obwohl sie sich in Wahrheit fürchtete. Aber das wollte
sie nicht zugeben, weil sie fürchtete, dass sich das Gefühl dann wahrscheinlich in
helle Panik steigern würde. «Komm, Daphne, hör auf, eine Riesenwelle wegen der
Sache zu schieben. Es ist alles okay.»
«Ich weiß nicht ...» Daphne war noch nicht überzeugt und schon gar nicht
beruhigt, aber Carry wechselte einfach zu dem alten Thema zurück.
«Ich bin der Meinung, dass Lawrence den ersten Schritt tun muss», erklärte sie
der Freundin. «Ich bin ihm weit genug entgegengekommen. Nun soll er gefälligst
Initiative zeigen und wenigstens zum Telefon greifen. Das wird er doch wohl noch
ohne die Hilfe seines Butlers hinkriegen.»
    Daphne stieß einen Seufzer aus, der klang, als würde das gesamte Rocky-
Mountain-Massiv auf ihrer Brust lasten.
«Herr, lass Hirn regnen!» Sie nahm ihre Umhängetasche von der Stuhllehne.
«Und eine Portion Toleranz und Nachsicht noch dazu.»
Carry schwieg trotzig.
———————
Er war da! Hinter den Fenstern ihres Apartments schimmerte Licht. Sie wusste
genau, dass sie es ausgemacht hatte, als sie gegangen war. Er musste gekommen
sein und alle Lampen angeknipst haben. Oh, endlich! Ihr Herz begann vor Freude,
wild gegen die Rippen zu hämmern. Sie hatte diesen gottverdammten Kerl wie
irre vermisst. Aber jetzt war alles gut.
Im Eiltempo hastete sie an dem Portier vorbei zum Lift, vor Ungeduld häm-
merte sie mit den Fäusten gegen die Wände der Kabine, weil sie sich nicht schnell
genug in die oberen Etagen hob, und schlüpfte heraus, kaum, dass die Türen sich
einen Spalt breit geöffnet hatten.
«Darling!» Ihre Stimme überschlug sich, als sie ins Wohnzimmer stürzte. Er
saß auf dem Sofa, sein Gesicht wirkte düster, kein Lächeln erhellte den Blick der
dunklen Augen.
Sie blieb abrupt stehen. Wenn er sich in einer solchen Stimmung befand, war
es besser, sich behutsam zu bewegen und ihn nicht durch Bemerkungen oder Fra-
gen zu reizen.
Reglos blieb sie, wo sie war, in der Hoffnung, dass er die plumpen Schuhe nicht
bemerkte, die sie wegen der besseren Beweglichkeit angezogen hatte.
«Zieh dich aus!»
Unter dem harten Klang seiner Stimme zuckte sie leicht zusammen, aber sie
gehorchte umgehend. Ungeniert streifte sie Schuhe und Mantel ab, knöpfte ihre
Bluse auf und zog den Reißverschluss ihres Rockes herunter. Stück für Stück fiel zu
Boden, bis sie nur noch in Slip und BH vor ihm stand.
«Den Büstenhalter auch», blaffte er. Sie gehorchte.
«Geh ins Bett und leg dich auf den Bauch.»
Schweigend kam sie seinem Befehl nach.
Er folgte ihr. Eine Weile blieb er neben dem Bett stehen, dann zog er die Nacht-
tischschublade auf und nahm die Fesseln heraus.
Grob befahl er ihr, die Arme und Beine auszustrecken. Dann band er ihre
Handgelenke und Knöchel an den Bettpfosten fest. Nun lag sie wie ein X auf der
Matratze. Wieder blieb er neben ihr stehen, sah sie an, so lange, bis sie begann,
unter diesen Blicken zu frieren.
    Sie wusste, dass er sie bestrafen würde, für etwas, dessen sie sich gar nicht
schuldig gemacht hatte. Aber er musste seinen Zorn an irgendjemandem auslas-
sen, und das war nun mal sie.
In Wahrheit aber strafte er die kleine Schlampe. Oh ja, sie besorgte es ihm
nicht so, wie er es liebte. Er war unbefriedigt und gierte nach richtigem Sex. Aber
die Kleine spielte mit ihm, machte sich einen Spaß daraus, ihn zu necken und ihn
zum Narren zu halten. Dafür hasste er sie, und zugleich stachelte es sein Begehren
noch mehr an. Er wollte die kleine Schlampe haben. Sie kreiste in seinem Blut wie
ein verheerendes Gift, und wenn sie ihn nicht bald ranließ, würde er an diesem
Gift zugrunde gehen.
Es sei denn, die kleine Schlampe verschwand aus seinem Leben.
IHRE Gedanken rissen ab, als er sich plötzlich bewegte. Vorsichtig schielte sie
über die Schulter zu ihm und sah, dass er sich umwandte und das Schlafzimmer
verließ. Doch es dauerte nicht lange, dann kehrte er zurück. Ein eisiger Schrecken
durchfuhr sie, als sie sah, was er in den Händen hielt. Aber sie wusste, dass er wü-
tend werden würde, wenn sie ihn anflehte, sie zu schonen. Also biss sie die Zähne
zusammen, hob den Oberkörper an und ließ es klaglos geschehen, dass er die bei-
den brennenden Teelichter genau unter ihre Brustwarzen stellte.
Sie stemmte sich noch etwas höher, um den Schmerz

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