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Jay: Explosive Wahrheit (German Edition)

Jay: Explosive Wahrheit (German Edition)

Titel: Jay: Explosive Wahrheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Ross
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korrektes Parkverhalten. Da Jays Wagen vor dem Beet keine Durchfahrt blockierte, sondern höchstens die Optik störte, hatte Elizabeth für den Auftritt des Mannes kein Verständnis. Ehe Jay reagieren konnte, hielt sie dem übereifrigen Parkwächter ihre Marke unter die Nase. »Sie können gerne Ihre Bedenken noch einmal in gemäßigtem Ton vorbringen. Aber ich hoffe, Sie haben stichhaltige Argumente. Ansonsten werde ich Sie wegen der Behinderung von Bundesbeamten zur Verantwortung ziehen.«
    Die gestotterte Entschuldigung interessierte Elizabeth nicht. Ohne den selbsternannten Parkwächter weiter zu beachten, stieg sie ein und schlug die Tür zu. Immerhin hatte ihr Auftritt den Nebeneffekt, dass Jay sie erstaunt, aber auch sichtlich entspannter ansah.
    Den Weg zu ihrer Wohnung, legten sie schweigend zurück. Mit Scotts Worten noch im Ohr überlegte Elizabeth, wie sie eine naheliegende Frage formulieren konnte, ohne den nächsten Konflikt mit Jay heraufzubeschwören.
    An der nächsten roten Ampel warf Jay ihr einen flüchtigen Seitenblick zu. »Wenn du weiter so intensiv grübelst, bekommst du Kopfschmerzen. Was ist los, Beth?«
    »Woher weißt du eigentlich, wo ich wohne? Ich habe das nie erwähnt.«
    Trotz ihrer vorigen Bemühungen klang die Frage wie eine Anklage, und Jays Augenbraue hob sich in Zeitlupe. »Ich habe Frank gefragt. Deinen Vorgänger. Im Gegensatz zu mir hat er Zugriff auf die Personalakten, jedenfalls den allgemeinen Teil. Sonst hätte Steven deinen Wagen zum FBI-Parkplatz fahren müssen, und das erschien mir keine besonders gute Lösung.«
    Elizabeth hätte es nicht erstaunt, wenn Frank O’Leary Jay nicht geholfen hätte. Sie ärgerte sich immer noch darüber, dass er ihr das Gefühl gegeben hatte, dass sie für die Aufgabe ungeeignet war. Schließlich kannte er sie überhaupt nicht, und selbst wenn seine Vorbehalte teilweise gerechtfertigt waren, hatte er nicht das Recht gehabt, sie nach kaum zehnminütiger Bekanntschaft so herablassend zu behandeln. Um es kurz zu machen, sie mochte ihn einfach nicht, auch wenn seine Akte vor Belobigungen und Auszeichnungen nur so strotzte.
    »Ihr seid nicht besonders gut miteinander ausgekommen?«
    Zu spät bemerkte sie, dass sie erneut vor einer roten Ampel standen und Jay sie prüfend ansah. »Sein Urteil stand fest, ehe wir uns überhaupt getroffen hatten. Ein fairer Umgang miteinander sieht anders aus. Vermutlich fühlt er sich jetzt bestätigt.«
    Die Ampel wurde grün, und Jay fuhr an. Elizabeth rechnete nicht mehr mit einer Antwort, sondern fragte sich, woher die plötzliche Falte auf Jays Stirn kam. Sie hätte zu gerne gewusst, worüber er nachdachte.
    »Ich habe ihm keine Details genannt.«
    »Wieso nicht? Ich dachte, ihr seid befreundet.«
    »Nein, wir sind gut miteinander ausgekommen und haben zusammen einige schöne Erfolge erzielt, das ist alles.«
    Da war noch mehr, aber im Moment gab sie sich damit zufrieden. Wenn Jay auf stur schaltete, würde sie kein Wort aus ihm herausbringen. Da war es besser, das Thema bei nächster Gelegenheit wieder aufzugreifen, und zwar so lange, bis sie die ganze Geschichte kannte.
    Vor dem Fahrstuhl lächelte Jay sie an. »Bei Stockwerk und Wohnungsnummer muss ich passen, ich wusste nur, in welchem Gebäude du wohnst.«
    Wenigstens kommentierte er das Haus nicht weiter. In seiner Begleitung fielen ihr Dinge auf, die sie sonst nicht bemerkt hatte. Die abblätternde Farbe an den Wänden, der Papiermüll bei den Briefkästen und vor allem die leicht bekleidete Dame, die aus dem Treppenhaus kam und Jay einen einladenden Blick zuwarf. Als ob er es nötig hätte, für Sex zu zahlen. Trotzdem verletzte sie die Anmache, schließlich war er in Begleitung. Ehe ihr Selbstbewusstsein ernsthaften Schaden nahm, hakte sie das Verhalten der Prostituierten als beruflichen Reflex ab.
    »Ich sollte mir eine andere Wohnung suchen.«
    »Wenn die Aussicht nicht einige Mängel aufhebt, würde ich dir zustimmen. Oder hast du irgendwelche kostspieligen Hobbys, die dein Gehalt auffressen?«
    Wenn Jay nur wüsste, wie absurd die Vermutung war. Sie hatte nie irgendwelche Interessen außerhalb ihrer Studien oder ihrer Arbeit gehabt.
    Elizabeth blickte auf das Display des Fahrstuhls, aber das konnte noch dauern. »Du musst nicht warten oder mich nach oben bringen.«
    »Doch, muss ich.«
    »Das Haus ist nicht so schlecht, wie es wirkt.«
    Jays skeptische Miene änderte sich nicht. »Es liegt nicht nur am Haus. Ich lasse keine Lady vor der Tür

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