Je oller, je doller: So vergreisen Sie richtig (German Edition)
offenen Jopi-Heesters-Skala Sie sich gerade befinden und egal welchem Geschlecht Sie angehören. Herrje, jetzt fange ich doch an, den Witz zu erklären.
Was ich Ihnen eigentlich nur mit auf den Weg geben wollte: Lachen ist sehr wichtig, und das meine ich verdammt nochmal ernst! Beim Lachen setzt der Körper Endorphine frei, echte Glückshormone. Die bekommen Sie von Ihrem Hirn ansonsten nur spendiert, wenn Sie etwas aktiv dafür tun, zum Beispiel joggen gehen, Drogen nehmen oder Sex haben. Gut, die Endorphine bekommen Sie auch, wenn Sie tonnenweise Schokolade essen oder heimlich Ihren Nachbarn beobachten, während er gerade beim Einparken mit seinem Mercedes den eigenen Jägerzaun ruiniert.
Lachen ist gesund! Wer lacht, vergisst Sorgen, Krankheit und Schmerz, zumindest für einen Moment. Und darum ist gerade für Senioren das Lachen so wichtig. Lachen ist die schönste Art, die dritten Zähne zu zeigen. Aber leider haben viele Träger dieser Zahnersätze anscheinend vergessen, wie das geht: lachen. Viele Senioren trauen sich nicht mal mehr zum Lachen in den Keller, weil sie Angst haben, sie kommen hinterher mit den morschen Knien die Treppe nicht wieder hoch. Sehr schade!
In welchem Lebensabschnitt verlernen wir eigentlich das Lachen? Meine empirischen Forschungen im heimischen Umfeld haben ergeben, dass das nicht erst im Greisenalter geschieht. Ich besuche ab und an Geschäftsfreunde des Hauses der Springmaus in Bonn-Endenich. Vor Jahren begab ich mich in eine große Tischlerei, um einige Umbaumaßnahmen in der Springmaus zu besprechen. Der Inhaber, ein Mordskerl um die fünfzig, zeigte mir voller Stolz seinen ganzen Betrieb.
Nach dem Rundgang fragte ich ihn: »Toll, wirklich beeindruckend, was du auf die Beine gestellt hast. Aber sag mal: Warum lacht hier eigentlich keiner?«
Der Chef schaute mich verständnislos an: »Weißt du eigentlich, was hier los ist? Wir haben hier keine Zeit zu lachen. Mein Puls ist schneller als mein Porsche! Mein Cholesterin ist höher als mein Gewinn vor Steuern! Ich habe mehr Zucker im Blut als Aktien im Depot! Ich müsste eigentlich tot sein, aber auch dazu habe ich keine Zeit! Nächste Woche habe ich Urlaub, da werde ich lachen.«
»Ach echt? Wohin fährst du denn?«
»Eine Woche Wellness, in Bad Oeynhausen.«
»Ja, könnte klappen …«
Ich weiß nicht, ob er im Urlaub wirklich lachen konnte. Ich habe ihm auf jeden Fall das Zwerchfell gedrückt.
Ich kenne viele Leute, die behaupten, sie hätten schon lange nichts mehr zu lachen. Und das Schlimme ist: Ich habe das Gefühl, die Betroffenen werden immer jünger. Dabei muss man meist gar nicht lange suchen, um etwas wirklich Komisches zu finden. Meist reicht dazu ein einfacher Spiegel. Um über sich selbst lachen zu können, muss man allerdings ein bisschen üben. Ich habe für Sie einige einfache Übungen zusammengestellt, mit denen Sie, kraft Ihrer Gedanken, mühelos die Schwierigkeiten des täglichen Wahnsinns bewältigen können:
1. Übung: Das Salz, welches im Wasser verschwindet und in der Sonne aufersteht
Problemstellung : Sie haben versehentlich Salz statt Zucker in den Kaffee gegeben. Sie merken es beim ersten Schluck und verziehen das Gesicht.
Ergebnis : Wut, Ärger, Enttäuschung über die eigene Schusseligkeit.
Ausweg : Stellen Sie sich vor, Sie sind bei »Lanz kocht« eingeladen. Thema der Sendung: »Kaffee, das schwarze Gold«. Die Fernsehköche kochen sich einen Wolf und labern um den heißen Kaffee herum. Ihre Kreation trägt den Namen »Café del Sel« oder »Sexy Muckefucker«. Und dann kommt der Moment, in dem Alfons Schubeck, Johann Lafer, Tim Mälzer und Sarah Wiener Ihre versalzene Plörre probieren müssen. Mit verzogenen Gesichtern sondern die kamerageilen Töpfeschubser dann Kommentare ab wie: »Doa koannst ned meckern!«, »Ich hätte noch ein wenig Chili dazu gegeben« oder »Das erinnert mich an meine Kindheit in Südtirol«.
Lustige Vorstellung, oder?
2. Übung: Der frühe Vogel, der im Bauhaus seine Kunstform findet
Problemstellung : Sie möchten mit Ihrem Enkelsohn ein Vogelhäuschen bauen. Leider verfügen Sie über zwei linke Hände mit insgesamt zehn Daumen, und ihr Enkel legt, statt Ihnen das Werkzeug, sein Handy nicht aus der Hand.
Ergebnis : Ein Haufen Holz, der an vollkommen sinnlosen Stellen durch krumme Nägel zusammengehalten wird. Sie sind kurz davor, Ihren Enkel mit einem langen Nagel in diese Installation einzubinden.
Ausweg : Stellen Sie sich vor, Sie streichen den
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