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Je sueßer das Leben

Je sueßer das Leben

Titel: Je sueßer das Leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Darien Gee
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an. »Ich habe gerade Dora Ponce am Apparat. Ihr Mann ist der Präsident der hiesigen Rotarier, und sie hat ihn gebeten, alle Rotarier im County anzurufen und zu fragen, ob sie auch Teig zu Hause haben und ein Brot backen würden. Sie hat hundertzwanzig Laibe für uns.«
    Mark hebt die Augenbrauen, er ist beeindruckt, aber auch ein wenig besorgt. Er befürchtet, dass die ganze Sache langsam aus dem Ruder läuft.
    »Äh, okay, Connie«, sagt Julia. Sie wirft Mark einen Blick zu. »Sagen Sie Mrs. Ponce herzlichen Dank und sie soll sie herbringen, wenn sie fertig ist.«
    Connie nickt und geht wieder ans Telefon.
    »Ich habe den Eindruck, dass du die fünfhundert schon um neun Uhr zusammenhast«, sagt Mark zu Julia.
    Danach zu urteilen, wie sie auf ihrer Unterlippe herumkaut, denkt sie offenbar dasselbe. Sie sieht ihn an: »Was soll ich machen?«
    Mark braucht einen Moment, bis ihm klar ist, dass sie ihn um Hilfe bittet. Seit Joshs Tod hat ihn Julia nicht mehr nach seiner Meinung gefragt. Sie hat alles mit sich allein ausgemacht, und er konnte von Glück reden, wenn sie ihn von ihren Entscheidungen in Kenntnis gesetzt hat. Er war zu dem Schluss gekommen, dass seine Meinung nicht mehr zählte.
    Schnell überlegt er. Er hat keine Ahnung, wie viele Leute den Teig haben und wer so spät am Abend noch anfängt zu backen, glaubt jedoch, dass Julia auf alles gefasst sein muss.
    »Ihr braucht mehr Leute«, sagt er. »Du brauchst Hilfe beim Erfassen der abgelieferten Brote und beim Transport der Brote aus dem Teesalon zu den Autos und Lieferwagen oder was ihr sonst habt. Du brauchst Kartons. Du brauchst Fahrer, die bereit sind, eine oder mehrere Fuhren zu übernehmen, und zusätzliche Leute, die in Barrett beim Entladen helfen. Dann noch welche, die das Brot schneiden und austeilen. Ich schätze mal, dass das Rote Kreuz Freiwillige hat, aber die werden genug mit anderen Dingen zu tun haben. Du willst ihnen ja nicht noch zusätzlich Arbeit machen, wenn es zu vermeiden ist.«
    Julia nickt gedankenverloren.
    Mark fährt fort. »Wenn es sich abzeichnet, dass das hier die ganze Nacht geht, müsst ihr in Schichten arbeiten. Die Leute brauchen etwas Schlaf. Besser, ein paar Leute zu viel haben als zu wenig.«
    »Das stimmt. Ich sollte mich sofort ans Telefon klemmen.« Geschäftig geht Julia zum Computer. Dann bleibt sie stehen und sieht ihren Mann an. Plötzlich wirkt sie fast schüchtern. »Meinst du, du könntest hierbleiben? Ich weiß, du musst morgen arbeiten, aber …«
    »Ich bleibe gern«, erwidert er schnell. Das hier ist die Chance auf einen Neuanfang für sie, und er möchte es nicht vermasseln. »Hast du nicht gesagt, es gibt irgendwelche schweren Sachen zu tragen?«
    »Im Wohnzimmer stehen ein paar Kisten. Connie kann sie dir zeigen. Das ist die junge Frau mit der Punkfrisur …« Julia deutet auf ihren Kopf und lächelt.
    »Okay. Dann wollen wir mal.« Er geht in Richtung Wohnzimmer.
    »Und, Mark?«
    Sein Herz schlägt so laut, dass sie es bestimmt hören kann. »Ja?«
    »Danke.«

Kapitel 23
    Von dem Moment an, als die Frauen beschlossen, für Barrett zu backen, dauerte es gerade einmal drei Stunden, bis sich die Neuigkeit in Avalon herumgesprochen hatte.
    Russell Roger beendete gerade seine Golfrunde, als ihn seine Frau anrief. Er hatte lausig gespielt und wollte in die Bar, um sich mit einem Drink zu trösten.
    »Du musst einkaufen gehen«, sagte sie. »Und zwar gleich.« Sie diktierte ihm eine Liste mit Zutaten in absurd großen Mengen.
    »Heiliger Strohsack«, murmelte er, während er seine Schläger in die Tasche steckte. »Das ist wirklich nicht der richtige Zeitpunkt, mein Schatz.«
    »Und wie das der richtige Zeitpunkt ist, Russell. Glaub nur nicht, ich wüsste nicht, dass du heimlich zum Golfspielen gefahren bist. Und das bei diesen schrecklichen Überschwemmungen hier in der Gegend.«
    Nun, das würde wenigstens erklären, warum der Rasen so verdammt durchgeweicht war. Trotzdem hätte das Wasser schneller abfließen müssen.
    »Du musst in einer Stunde zu Hause sein. Die Frauen vom Strickkränzchen kommen, um für Barrett zu backen. Sei bitte pünktlich.« Damit hängte sie ein.
    Im Supermarkt drängen sich die Leute vor dem Regal mit den Backzutaten. Russell will sich gerade die letzte Packung Mehl schnappen, als sich ein kleines Mädchen vor ihm aufbaut und ihn freundlich anlächelt.
    »Das ist mein Mehl«, erklärt sie ihm. Sie heißt Winifred Leary und ist sechs Jahre alt.
    »Und warum liegt es dann nicht in

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