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Jeden Tag ein Happy End

Jeden Tag ein Happy End

Titel: Jeden Tag ein Happy End Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Devan Sipher
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romantisch«, gab ich zu. Auch ein bisschen verrückt, aber ich bekam mehr und mehr das Gefühl, dass das vielleicht ein und dasselbe war. Ich dachte bereits darüber nach, wann ich das nächste Mal hierher nach L. A. fliegen konnte, und überlegte, ob ich ihr das sagen sollte.
    »Wollen wir gleich einen Termin ausmachen, um das alles mal in Ruhe zu besprechen?«, fragte Brooke und war auf einmal ganz Geschäftsfrau. Etwas zu schnell für meinen Geschmack. Auf ihrem Bildschirm erschien ein Kalender. »Wie sieht’s denn nächsten Donnerstag aus?«
    Mein Nacken versteifte sich. Mir schoss durch den Kopf, dass Brooke vielleicht nur mit mir geschlafen hatte, um eine weitere Geschichte veröffentlicht zu bekommen. Dann fühlte ich mich schlecht, dass ich so etwas auch nurin Erwägung zog. Die Arbeit bei ›The Paper‹ hatte mich anscheinend zynisch werden lassen.
    Ich musste mich ja nur auf eine Stunde mit Alexander treffen, vielleicht würde es sogar schneller gehen, wenn ich die Geschichte tatsächlich brachte. Ich stimmte einem Geschäftsessen nächsten Donnerstag zu, dann legten wir auf. Brooke sprang mir in die Arme und gab mir einen leidenschaftlichen Gutenmorgenkuss.
    »Und, was machen wir jetzt?«, fragte ich und umfasste dabei ihre Hüfte in der Hoffnung, sie würde verstehen, worauf ich am meisten Lust hatte. Aber eigentlich war es mir egal, solange ich mit ihr zusammen war. »Wie wär’s mit einem Strandspaziergang?«
    »An sich gern«, sagte sie und ließ ihre Hände über meine Brustmuskeln gleiten (die ich instinktiv anspannte), »aber ich habe in einer Stunde einen Termin mit einem Klienten.«
    »Und danach?« Mein Flug ging erst heute Nachmittag.
    »Da habe ich leider einen Friseurtermin.«
    »Den kann man doch bestimmt verschieben«, sagte ich und ließ meine Hände zu ihrer Taille hinunterwandern.
    »Eigentlich nicht, nein«, sagte sie. Nicht gerade das, was ich hören wollte. »Auf den nächsten Termin müsste ich wieder einen ganzen Monat warten.«
    »Dann komm ich einfach mit«, erwiderte ich und war stolz auf meinen Vorschlag.
    »Das wäre bestimmt total langweilig für dich, so kannst du doch deinen einen Tag in L. A. nicht verbringen.«
    »Vielleicht steh ich ja insgeheim auf Lockenwickler«, antwortete ich und küsste sie.
    Keine Erwiderung. Weder verbal noch was den Kuss anging. »Bei dem Friseur ist es immer ziemlich voll«, sagte sie schließlich. »Ich muss selbst fast jedes Mal stehen, bis ich dran bin.«
    Ich blinzelte verwirrt. Wollte sie mir damit etwas sagen?
    »Ich habe mir überlegt, nächsten Monat wieder nach L. A. zu kommen«, platzte es aus mir heraus.
    »Super.« Das war alles. Nur ein »super«. Kein Wort darüber, ob es jemand Bestimmtes gab, für den das super wäre.
    »Es war ein sehr schöner Abend gestern mit dir.« Ich wollte eine Schadensbilanz erstellen.
    »Das freut mich«, sagte sie. »Und ich freu mich auch, dass du dich nächste Woche mit Alexander triffst.« Irgendwo auf diesem Planeten gab es bestimmt jemanden, der diese Antwort nicht als Angriff auf seine Männlichkeit aufgefasst hätte. Ich wünschte verzweifelt, ich könnte dieser Jemand sein.
    »Ich muss jetzt duschen. Soll ich dir die Nummer für den Bus zum Flughafen raussuchen?«
    Ich zog mich schnell an, und sie umarmte mich flüchtig, als wäre ich ein Kandidat bei einer dieser Dating-Reality-Shows. Ich wartete, bis die Tür hinter mir ins Schloss gefallen war, dann schlug ich mir so hart ich konnte mit der Faust auf den Oberschenkel. Wie hatte ich nur so dumm sein können?
    Wenigstens hatte ich Sex gehabt. Tollen Sex. Ich setzte mir meine Pilotenbrille auf und versuchte cool auszusehen. So cool, wie man eben aussehen kann, wenn man in einem zerknitterten Anzug am Straßenrand steht und auf den Shuttlebus wartet.
    »Zum Terminal von United Airlines«, sagte ich dem Fahrer, der nicht aussah, als wäre er schon volljährig. Er nickte nur und entwertete dann mein Ticket. An seiner Hand blitzte ein Ehering auf.

Dödel sind auch nur Menschen
    I ch würde auf gar keinen Fall auch nur eine Zeile über Alexanders Hochzeit schreiben.
    »Wieso triffst du dich dann überhaupt mit ihm?«, fragte Hope. Ich hatte sie angerufen, um Trost zu bekommen und keinen Syllogismus. Nach drei endotrachealen Intubationen heute Vormittag hielt sich ihr Mitgefühl jedoch leider in Grenzen.
    »Brooke soll nicht denken, dass ich sauer bin«, sagte ich und versuchte, noch bei Grün über die Kreuzung Broadway Ecke Houston zu kommen,

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