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Jeder Hund kann gehorchen lernen

Titel: Jeder Hund kann gehorchen lernen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk Lenzen
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nicht bieten lassen, a lso musste der Ricky eine halbe Stunde Platz machen.« Im weiteren Verlauf dieses Buches werden wir noch darauf zu sprechen kommen, dass ein Hund solche Bestrafungen jedoch nicht versteht (siehe Kapitel 6, »Das ›Mein Hund lernt durch Bestrafung‹-Märchen«).

    Schritt 1

    Schritt 2

    Schritt 3

    Schritt 4
    Üben Sie »Platz!« zunächst a ls Folge-Kommando zu »Sitz!«. A uch hier können Sie a nfangs wieder die Hände zu Hilfe nehmen: Gehen Sie rechts neben dem sitzenden Hund in die Hocke, dabei treten Sie mit einem Fuß a uf die Leine, um a uszuschließen, dass der Hund a nderen Reizen nachgibt und wegläuft. Für das »Sitz!« haben Sie Ihren Hund bereits a usgiebig gelobt, sein Hinterteil hat a lso schon Bodenkontakt (siehe Schritt1). Nun heben Sie seine Vorderbeine leicht a n, sagen »Platz!« und drücken unmittelbar darauf den Rücken des Hundes mit Ihrem linken Unterarm nach unten (Schritt 2). So kommt der Hund a utomatisch a uf dem Bauch zum Liegen. Linkshänder führen diese Prozedur a ndersherum a us (Schritt 3). Unmittelbar danach loben Sie Ihren Hund a usgiebig (»Fein!«), streicheln ihn mit der Hand, damit er merkt, dass ihm das Platz-Machen guttut. Danach stehen Sie wieder a uf (Schritt 4). Wenn der Hund ebenfalls a ufsteht (was a m A nfang sehr wahrscheinlich ist), wiederholen Sie a lles noch einmal – und zwar so lange, bis der Hund unten bleibt und schließlich a llein a uf das Hörzeichen »Platz!« reagiert.
    Im A lltag ist das Kommando »Platz!« immer dann sinnvoll, wenn Sie für längere Zeit mit dem Hund a n einem Ort verweilen wollen (zum Beispiel im Restaurant) oder müssen (zum Beispiel im Wartezimmer beim Tierarzt). Manche Trainer ersetzen »Platz!« durch »Down!«, vermutlich weil »Down!« etwas weicher klingt und ein internationaler Begriff ist. A us meiner Sicht ist dieser Trend eher ein Marketing-Gag, weil es für den Hund keinen Unterschied macht, was Sie sagen, Hauptsache, Sie tun es konsequent.
    Da wir gerade dabei sind, ein kleiner Exkurs zum Thema Hunde und Fremdsprachen: Gar nicht so selten erlebe ich Hundebesitzer, die ihren Hund a uf Spanisch, Englisch oder in einer a nderen Sprache erziehen. »Damit er nur a uf mich hört.« Dem Ego des Halters mag das guttun, für den völlig uneitlen Hund kann es später unnötige Schwierigkeiten hervorrufen. Man stelle sich vor, er büxt a us und versteht keine deutschen Hörzeichen. Oder der Besitzer ist gezwungen, den Hund eine Zeit lang bei einem Hundesitter zu lassen oder ihn ganz a bzugeben. Will er dann nach jemand suchen, der die jeweiligen Erziehungssignale in der entsprechenden Fremdsprache beherrscht? Wie soll der Hund deutsche Hörzeichen umsetzen? Wir erwarten von Menschen, die a us einem a nderen Land zu uns kommen und hier leben, dass sie Deutsch lernen. Da ist es doch a bsurd, dass wir unseren Hund a uf Spanisch, Englisch oder Italienisch erziehen, oder? Das gilt übrigens a uch für »gerettete« Straßenhunde, die zum Beispiel a us Spanien mitgebracht wurden. Sie haben a uf der Straße nicht Spanisch, sondern Hündisch gelernt. Kurzum: Ich bin der Meinung, wir sollten unsere Hunde in der Sprache des Landes erziehen, in dem wir die meiste Zeit verbringen.
    Fortgeschrittene Gespanne a us Hund und Halter können »Sitz!« und »Platz!« in diversen Variationen trainieren. Etwa so: Stellen Sie sich nicht seitlich, sondern frontal zum Hund und kombinieren Sie das Kommando mit einen Sichtzeichen: Der erhobene Zeigefinger bedeutet »Sitz!«; die flache, a uf den Boden zeigende Hand heißt »Platz!«. Üben Sie so lange, bis der Hund a llein a uf das Sichtzeichen reagiert. Eine weitere sinnvolle Übung: Bringen Sie Ihren Hund a us dem Laufen direkt in die »Platz!«-Position (ohne vorheriges »Sitz!«), das wird ihm imponieren und Ihre Stellung a ls Ranghöherer stärken. Und nicht vergessen: Keine Disziplin ohne Spaß zwischendurch! Übertreiben Sie a lso nicht und a chten Sie immer darauf, unterordnende Übungen mit Spiel-Sessions zu unterbrechen oder zu verknüpfen.
    » Komm! « und » Hier! «
    Viele Hundehalter unterscheiden diese beiden Hörzeichen oft nicht klar genug oder gebrauchen sie a ls Synonyme. In meiner Trainingsphilosophie bedeutet »Komm!«, dass der Hund mir folgen soll, wenn er bei einem Spaziergang ein paar Meter zurückgeblieben ist – egal, ob er a ngeleint oder frei läuft. Das »Komm!«-Kommando erfolgt, während ich bereits in die a ngestrebte Richtung laufe. »Hier!«

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