Jeder Hund kann gehorchen lernen
zerkratzt die Tür. Dabei kläfft er immerzu. Herrchen wird sauer. Schließlich erledigt sich seine A rbeit nicht von a llein. Weil er merkt, dass Bobby nicht a uf seine Worte reagiert, schreit er laut:
»AUS!«
Bobby verstummt sofort, legt die Ohren a n, senkt den Kopf, klemmt seinen Schwanz unter den Bauch und trottet ins Wohnzimmer. Dort legt er sich unter den Tisch.
»Geht doch.«
Herrchen kehrt zurück ins Nebenzimmer und widmet sich wieder der A rbeit a m Computer.
Wie lässt sich das Bellen des Hundes a m Fenster, das Herrchen nicht verstanden hat, erklären? Die Ursache könnte folgendermaßen a ussehen:
Version a ): Das Fenster ist geschlossen.
Bobby liegt im Wohnzimmer a uf dem Boden und schaut a us dem Fenster. Da er normalerweise ein sehr a ktiver Hund ist, ist ihm langweilig, a lso reagiert er a uf jede Bewegung. Plötzlich setzt sich eine Taube a uf das Fensterbrett. Nun ist Bobby nicht mehr langweilig, die Taube interessiert ihn. A ufgrund des geschlossenen Fensters ist sie für eine »Geruchskontrolle« a ber nicht erreichbar. Bobby ist a ufgeregt, er bellt und springt a ns Fenster, um Kontakt mit der Taube a ufzunehmen. Die fliegt zwischenzeitlich weg und landet a uf dem nächstgelegenen Baum. Bobby beobachtet sie weiter – und bellt. Und a ls Herrchen den Namen seiner Hunde-Freundin Else, die Bobby weder sehen noch hören kann, erwähnt, bellt er noch mehr.
Version b): Das Fenster steht a uf Kipp.
Dass a uf der a nderen Straßeseite seine Freundin Else vorbeiläuft, kann Bobby durch die parkenden A utos und Bäume vor dem Fenster nicht sehen. A ber er hört sie durch den Fensterspalt! Die beiden Metallmarken a n Elses Halsband klimpern. Ein vertrautes Geräusch. Bobby verknüpft es mit Else und Spielen, schließlich kennt er das Klappern von der Hundewiese. Weil das Gehör von Hunden dem menschlichen weit überlegen ist, kann Bobby Elses Metallmarken bereits in weiter Entfernung hören. Und er kann es a uch noch hören, a ls sie schon längst um die nächste Ecke gebogen ist. Da er das Klimpern die ganze Zeit hört und Herrchen noch dazu mehrmals Elses Namen erwähnt, will er natürlich zeigen, dass er zum Spielen bereit ist. A lso bellt er.
Von Herrchens verbalen Reaktionen kommt bei Bobby in jedem Fall nur ein Bruchteil a n:
» BOBBY ngrjngp nvenpeng KOMM bhgeeügn MAMA «
» kj durt lpo fhtzes, jdfbi kdroib gi hzrc «
» dse uztld gr ELSE kf hrslöp mgrekfpo kjdl few SPIELEN , urs kgz gut, a ot MAMA KOMM lfhtyc lfm odkuz fgd üdg tzdc RAUS , oui SCHÖN LIEB dk lpo juik hztr BALL, jui PAPA oud lidrt rtz gbie göpsz hji gtz SPIELEN «
» BOBBY KOMM trs opüdlea idz, iö KOMM «
» NEIN BOBBY rej ogklp khzne, fgt MAMA KOMM jhzay üpo fgra dfrtu ui GASSI puo ölofhruse frg ELSE gr ölst rtz zrt WIESE klw dkoa lhuto kfi SPIELEN «
» AUS «
» lofz hkou «
Mit diesem Monolog a us Hundesicht wird besser deutlich, wie schwer es Bobbys Halter seinem Hund macht, ihn zu verstehen. Bobby wird a us dem, was sein Herrchen sagt, lediglich einzelne Worte herausfiltern, die er verknüpfen kann, weil sie ihm – sei es bewusst ( » KOMM! « / » GASSI « ) oder unbewusst ( » WIESE « / » ELSE « ) – a ntrainiert wurden:
BOBBY KOMM MAMA / ELSE SPIELEN MAMA KOMM RAUS SCHÖN LIEB BALL PAPA SPIELEN / BOBBY KOMM KOMM / NEIN BOBBY MAMA KOMM GASSI ELSE WIESE SPIELEN / A US
Wer diese Wörter hintereinander a n seinen Hund richtet – und nichts a nderes ist in unserem fiktiven Beispiel geschehen – der wird ihn geradezu in einen Zustand höchster Erregung und A nspannung pushen. Wir erinnern uns: » nvwo « , » cbahq « oder » wdhgf « kann der Hund nicht verstehen. Dafür bewirkt die ständige und motivierend betonte A nsprache von Bobbys Herrchen eine fortwährende Bestätigung seines a ktuellen Verhaltens. A lso: springen, bellen, rumrennen etc.
Irrtum Nr. 17:
» Der Napf meines Hundes sollte immer voll sein. «
Falsch! Und nicht a rtgerecht! Schließlich gibt es in freier Natur a uch nicht ständig was zu fressen. Man kann die Verdauung und dementsprechend die Spaziergänge mit seinem Hund besser planen, wenn er zu festen Zeiten (zum Beispiel morgens und a bends) sein Futter bekommt. A uch die Gewichtskontrolle ist so deutlich einfacher. Wachhunde sollten ihre Hauptmahlzeit a m besten morgens bekommen, damit sie a bends und nachts besonders a ufmerksam sind. Noch etwas: Ein Hund, der permanent Futter zur Verfügung hat, ist in der Regel sehr viel schlechter für Positivdressuren (zum
Weitere Kostenlose Bücher