Jeder Hund kann gehorchen lernen
Geschirrs verdecken einen Teil des Körpers und behindern die hündische Körpersprache, eine durchgehende »Bürste« a n a ufgestellten Rückenhaaren etwa ist somit nur zur Hälfte sichtbar. A ußerdem kann es bei spielerisch miteinander rangelnden Welpen passieren, dass ein Hund den a nderen in das Geschirr beißt und so die Information speichert, fest zubeißen zu können, ohne dass sein Gegenüber Schmerz empfindet.
Kapitel 6
(Un-)Hündische Vermenschlichung
Überall Wunderhunde. Sie verstehen » alles « und sind manchmal sogar » traurig « oder » beleidigt « . Sie haben » ein schlechtes Gewissen « und machen vor » Freude Pipi « . Sie geben sich » trotzig « und können sogar » zickig « und » eifersüchtig « werden. Und wenn wir Menschen mal nicht da sind, vermissen sie uns » ganz schrecklich « . Ist ja klar, schließlich lieben sie uns über a lles. Diese Hunde sind uns Menschen ebenbürtig. Manche meinen sogar, sie seien die besseren Menschen. Vielleicht macht ja bald der erste Wunderhund eine Praxis a ls Menschenpsychologe a uf. Oder er geht in die Politik und gründet eine Hundepartei. Dann könnten sich die Vierbeiner offiziell dagegen wehren, dass manch einem Zweibeiner bei der Hundeerziehung die Hand a usrutscht. Und dass so viele Vierbeiner von Problem-Zweibeinern a ls schickes Lifestyle-Accessoire missbraucht und entgegen ihrer Natur vermenschlicht werden. Welcher Mensch würde sich schon gerne a ls Hund behandeln lassen?!
Aber mal im Ernst: Es stimmt, dass Hunde sich nicht hinterlistig und falsch verhalten können, a ber genauso wenig kennen sie Dankbarkeit und A nstand. Man könnte sie durchaus a ls vom Instinkt getriebene »Egoisten« bezeichnen. In jedem Fall handelt es sich bei a llen oben genannten hündischen Gemütszuständen um menschliche Fehlinterpretationen, die, wie Sie nachfolgend sehen werden, weit von der Realität entfernt sind.
Der » Mein Hund versteht a lles, was ich sage « -Mythos
Zunächst einmal: Sie können Ihrem Hund so viel erzählen, wie Sie wollen. Das wird ihm nicht schaden. Ihr Hund hört sich das a lles a n – was soll er a uch sonst tun? Wenn sein Name oder bekannte Wörter wie » Gassi « vorkommen, wird er natürlich a ufmerksam schauen und irgendeine Reaktion zeigen (bei » Gassi « läuft er womöglich in Richtung Haustür). Eins dürfen Sie jedoch nicht erwarten: nämlich dass Ihr Hund das, was Sie ihm erzählen, a uch versteht. Wenn ich meinen Hund Gysmo frage: » Willst du Futter? « , kommt bei ihm etwa Folgendes a n: » Fzhriks Futter. « A m Ende bleibt bei ihm nur das Wort » Futter « hängen, das er mit einem gefüllten Napf verknüpft, den er immer unmittelbar nach diesem Wort bekommt.
Oft bleibt es im a lltäglichen Zusammensein von Halter und Hund nicht bei so kurzen »Konversationen« oder besser gesagt Monologen. Vielmehr werden die Hunde a ls ganz normale Gesprächspartner vermenschlicht.
Etwa so: Der Hund Bobby sitzt a m Fenster und bellt, sein Herrchen sitzt im Nebenzimmer a m Computer.
»Boooobieeeeeee! Was ist denn da los? Kommt die Mama, oder warum bellst du?«
Herrchen geht zum Fenster und schaut hinaus. Bobby blickt ihn a n und bellt erneut. Herrchen schaut noch einmal a us dem Fenster.
»Da ist doch gar nichts, warum bellst du denn so?«
Bobby schaut Herrchen wieder a n und bellt noch einmal. Diesmal etwas lauter. Herrchen schaut noch einmal a us dem Fenster, nun sieht er, dass soeben sein Nachbar mit der Hündin Else um die Ecke gebogen ist. »A ha«, denkt er, »das war es. Bobbys Hunde-Freundin Else. Bestimmt hat er sie gesehen, und jetzt ist klar, was er will«.
»Ist da die Else?! Du willst bestimmt mit ihr spielen. Ist ja gut, die Mama kommt gleich und geht mit dir raus. Sei schön lieb. Wo ist denn dein Ball? Der Papa muss jetzt a rbeiten und kann nicht mit dir spielen.«
Bobby bellt weiter und schaut immer wieder a us dem Fenster. Damit Herrchen weiter a rbeiten kann, beschließt er, den Hund mit ins a ndere Zimmer zu nehmen.
»Bobby! Komm vom Fenster weg! Na komm!«
Herrchen läuft a uf Bobby zu, doch der schießt a n ihm vorbei in den Flur und springt a n seiner Leine hoch, die dort hängt.
»Nein, Bobby! Wir gehen nicht raus! Die Mama kommt gleich und geht Gassi mit dir.Vielleicht ist die Else noch a uf der Wiese, und dann könnt ihr spielen.«
Bobby zerrt a n seiner Leine und reißt den Haken a us der Wand. Er springt wie von der Tarantel gestochen die Wohnungstür a n, kratzt ein Loch in die Wand,
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