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Jeder Hund kann gehorchen lernen

Titel: Jeder Hund kann gehorchen lernen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk Lenzen
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vergangenen Jahren passte der Stempel » Modehund « a uf den Rhodesian Ridgeback, den Chihuahua und den Mops. A uch ein Revival von Ex-Modehunden ist nicht a usgeschlossen – gerade geschehen beim vor einigen Jahren a ngeblich schon vom » Aussterben « bedrohten Dackel.
    Verantwortlich für den Boom einer bestimmten Rasse sind meistens Kinofilme oder Werbespots mit vierbeinigen Haupt- oder Nebendarstellern sowie Hunde von Prominenten, die dann in Klatschzeitschriften millionenfach zu sehen sind. Bei meinen Hundetrainerkollegen und mir treten die im Trend liegenden Rassen vermehrt a ls Problemhunde im Training a uf. Das liegt zum einen daran, dass gerade Modehunde oft unüberlegt und spontan a ngeschafft werden – ohne dass sich die Käufer vorher mit den besonderen Merkmalen und Bedürfnissen einer Rasse a useinandersetzen. Zum a nderen bringt jeder Boom unkontrollierte Nachzuchten sowie die entsprechenden Begleiterscheinungen mit sich: weil die seriösen Züchter die Nachfrage nicht bedienen können, wittern Massenzüchter das schnelle Geld und »produzieren« (anders kann man es leider nicht nennen!) ständig neue Welpen. Klar, dass dabei weder a uf Zuchtzulassungen und gute Erbfaktoren (Stichwort »Überzüchtung«) noch a uf eine gute Sozialisierung sowie Rückzugs- und Ruhemöglichkeiten der Welpen geachtet wird. Zudem werden die Welpen meist viel zu früh von der Mutter getrennt; das sollte frühestens a b der zehnten Woche erfolgen. A nders a ls gute Züchter legen unseriöse Hundehändler keinen Wert darauf, dass die Welpen in der entscheidenden Prägephase (die bereits in der zweiten Woche beginnt, a ber a uch nach der A bgabe a n den Käufer noch bis zum 13. Monat a ndauert) das Richtige erleben und mit unterschiedlichen A lltagsreizen konfrontiert werden. Das Haustier a ls Ware: Die Folgen können sowohl Ängste vor Geräuschen, Menschen und neuen Situationen sein, was häufig in nervöses und hibbeliges Verhalten oder sogar in A ggression umschlägt.
    Die Massenzüchter profitieren von der grassierenden »Geiz ist geil«-Mentalität und den grenzenlosen Recherchemöglichkeiten per Internet: Kurz gegoogelt, schnell nach Tschechien oder Polen gefahren, und schon zahlt man für ein Exemplar der neuen Trendrasse weniger a ls die Hälfte des Preises, der hierzulande bei einem seriösen, registrierten Züchter fällig wäre. Ich kann nur a n a lle Hundefreunde a ppellieren, diesen Grauzonen-Markt nicht zu bedienen. Damit ziele ich nicht a uf den sympathischen Hobbyzüchter von nebenan, der immer schon den Traum hatte, dass seine Hündin mal Welpen bekommt, sondern a uf die skrupellosen A nbieter, die a us purer Profitgier handeln und meist in »Hundefabriken« a uf Masse a usgelegt züchten. Manche dieser Hundehändler setzen sogar Elterntiere mit schweren Schäden zur Zucht ein, die ihre Defekte dann a n die Nachkommen weitergeben. A ls Folge treten a uch bei ursprünglich gelassenen und robusten Rassen immer häufiger Verhaltensprobleme oder gesundheitliche Mängel a uf.
    Wie gesagt: Ein Hund ist kein DVD-Player, und ein Züchter kein Elektromarkt. Kaufen Sie daher Ihren Hund nicht zum Schnäppchenpreis oder a uf dem Schwarzmarkt, sondern bei jemandem, den Sie kritisch a usgewählt und vor dem Kauf mehrmals besucht haben. Ein guter Züchter stabilisiert die Hunde bereits zwischen der dritten und fünften Woche. So sorgt er zum Beispiel mit viel Liebe und Geduld dafür, dass die Welpen schon in der Wurfkiste unterschiedliche Geräuschkulissen erleben. Später sind diese Hunde weitaus weniger geräuschempfindlich, Hund und Halter profitieren. Ein Hundehändler macht das nicht. Warum a uch? Es ist ihm in den meisten Fällen schlichtweg egal, wie sich seine Welpen entwickeln. Hauptsache, sie werden verkauft und bringen den erwarteten Gewinn.
    Oft wird haarsträubendes Halbwissen von Hundehändlern oder selbst ernannten »Züchtern« a n die neuen Hundebesitzer weitergegeben. Da erzählt mir jemand stolz: »Den hab ich vom Züchter!« Und sagt im nächsten Moment: »Der Züchter hat gesagt, der soll bis zum sechsten Monat keinen Kontakt zu a nderen Hunden haben.« Das ist, a ls würden Sie einem Kind bis zu seinem zehnten Lebensjahr den Umgang mit a nderen Kindern verbieten.
    Auch wenn es schwierig ist, die schwarzen Schafe in der Hundezucht zu erkennen, gibt es Kriterien, die dafür sprechen, dass es sich um einen guten und professionellen Züchter handelt. Ein guter Züchter hat sich a uf eine Rasse

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