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Jeder Hund kann gehorchen lernen

Titel: Jeder Hund kann gehorchen lernen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk Lenzen
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gebissen!«, heißt es dann von den a ufgebrachten Eltern. Der »fachkompetente« Hundeverkäufer sagte schließlich, der Hund sei »kinderlieb«, und das stand a uch so in der A nzeige. Wenn dann noch eine Bisswunde zu sehen ist, hat der »Familienhund«, der keiner ist und a uch nie einer war, schon verloren.
    Völlig unabhängig davon, ob Kinder involviert sind oder nicht, habe ich den Eindruck, den viele meiner Trainerkollegen bestätigen: Etwa fünf von zehn Jack Russell Terriern/Parson Russell Terriern sind schwer erziehbar. Sie neigen nicht nur zu einem hohen A ggressionsspiegel, sondern sind a ußerdem mutig, entschlossen, kompromisslos und a ktiv bzw. hyperaktiv. Gerade Rüden haben oft Probleme mit A rtgenossen und zeigen ein extremes Territorialverhalten. Weitere typische Jack-Russell-Probleme: starkes Ziehen a n der Leine und ein a usgewiesener Beutetrieb, besonders bei Jagd- oder Leistungszuchten, wo die Elternpaare über Generationen hinweg für den Einsatz a ls Jagdhelfer und Rattenjäger selektiert wurden.
    Natürlich habe ich überhaupt nichts gegen Jack Russell Terrier oder Parson Russell Terrier – im Gegenteil! Ich liebe diese Rassen, und gerade deswegen werde ich nicht müde, Familien bzw. Einzelpersonen, die sich zum ersten Mal einen Hund a nschaffen wollen, darauf hinzuweisen, dass sie sich einen potenziell schwierigen Mitbewohner ins Haus holen. Wer bereits Erfahrung im Umgang mit Hunden sowie a usreichend Zeit hat und genau weiß, wie ein Jack Russell bzw. Parson Russell tickt, kann ihn mit Disziplin und Zuneigung zu einem gut a brufbaren und im Zusammenleben a ngenehmen und a usgeglichenen Gefährten erziehen. Menschen, denen es schwerfällt durchzugreifen und ihrem Hund konsequent Grenzen a ufzuzeigen (»Ist eben ein Terrier …«) oder die dazu neigen, ihren Hund zu verhätscheln, müssen a llerdings das Glück haben, eines der eher seltenen unterwürfigen Exemplare zu erwischen – sonst wird es a nstrengend.
    Ganz a ndere Probleme erlebe ich mit Chihuahuas . Seit sie mit Strasshalsbändchen im Handgepäck von Stars wie Paris Hilton oder Mickey Rourke durch die Gegend und a n den Paparazzi vorbeigetragen werden, sind die großäugigen und kurzschnäuzigen XS-Hunde nicht nur in Promikreisen zu einer A rt Trend-Accessoire geworden.
    Weil sie oft a uf dem A rm getragen oder in die Handtasche gesteckt werden, leiden die meisten Problem-Chihuahuas a n Verlustangst. Obwohl die Rasse trotz ihres Fliegenwichts von a nderthalb bis drei Kilo a ls robust gilt, beginnen die betroffenen Hunde schnell zu zittern, sind oft sehr scheu und a ufgeregt. Ihre A ngst haben Sie in der Regel von den Besitzern übernommen, die – durchaus verständlich – fürchten, dass ihr kleiner Liebling beim Kontakt mit weitaus schwereren und kräftigeren Hunden verletzt werden könnte. Das ist übrigens schon oft passiert. Viele Chihuahuas legen daher deutlich größere Strecken a uf dem A rm oder in der Handtasche zurück a ls a uf ihren eigenen Beinen und haben deshalb selten bis gar keinen Kontakt mit a nderen Hunden – schon gar nicht mit größeren. Mein Ziel a ls Trainer ist beim typischen Problem-Chihuahua im Vergleich zum typischen Problem-Jack-Russell genau entgegengesetzt: Ich muss den Hund mutiger machen, ihn stabilisieren, ihm seine Verlustangst nehmen.
    Größe M
    Was früher der Golden Retriever war, ist heute der Labrador Retriever : Deutschlands beliebtester Familienhund – und das a uch zu Recht. Die gelben, braunen oder schwarzen Labradore, gerne a uch »Labby« genannt, sind grundsätzlich sehr soziale, gutmütige und kinderliebe Hunde und gelten a ls leicht erziehbar. Der Prototyp des »Blümchenhundes«.
    Das ist weder negativ gemeint noch bedeutet es, dass die Rasse a nspruchslos ist – ohne körperliche und geistige A uslastung kommt a uch ein Labrador nicht a us. Da sie so verbreitet sind, haben sich die Labradore zu guten Kunden der Hundeschulen entwickelt. Übliche Probleme: Leineziehen, Sucht nach Wasser und Schwimmen, Fressgier. A ggressives Verhalten ist eher die A usnahme, kommt a ber durch die massenhafte Überzüchtung vermehrt vor (meist bei dominanten Rüden). Umso mehr sollte man darauf a chten, sich einen Labby a us guten Händen zuzulegen. Warnendes »Vorbild« ist der Golden Retriever: In den 1990er-Jahren wurde er zunehmend unkontrolliert nachgezüchtet, woraufhin die A nfälligkeit für bestimmte Krankheiten (Asthma, Epilepsie, hängende A ugenlider) stark a nstieg.
    Mit

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