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Jeder Kuss ein Treffer

Jeder Kuss ein Treffer

Titel: Jeder Kuss ein Treffer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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schauten belustigt zu.
    »Hey, Leute, das ist nicht komisch«, sagte Annie zu ihnen. »Der kann schwer verletzt sein. Nicht nur das; er hat schon angedroht, mich zu verklagen.«
    »Doc ist unterwegs«, verkündete Theenie und legte den Hörer auf. Sie warf Annie einen verständnislosen Blick zu. »Was ist? Warum hampelst du so herum?«
    »Sie bekommt Gefühle«, sagte Destiny. Sie biss sich vor Lachen in die geballte Faust.
    »Gar nicht!«, rief Annie. »Ich versuche nur, es mir … ahm … bequem zu machen.«
    Jamie und Destiny schauten sich an. »Das ist bestimmt gar nicht so leicht, wie es aussieht, einfach auf ihm liegen zu bleiben.«
    »Ich möchte solche Bemerkungen nicht hören!«, sagte Theenie und sah die beiden mit großen Augen an. »Zufällig kenne ich drei junge Damen, die furchtbare Schuldgefühle hätten, wenn dem armen Mann etwas passieren würde.«
    Kurz darauf ging die Hintertür auf, und Doc trat ein, wieder mit seiner schwarzen Tasche unter dem Arm. »Was ist denn jetzt?« Als er Annie auf Wes liegen sah, blieb er abrupt stehen. »Au weia«, brummte er vor sich hin. »Ich frage lieber gar nicht.«
    »Er ist ohnmächtig«, erklärte Annie. »Und er lässt mich nicht los.«
    Doc wirkte verlegen. »Das habe ich befürchtet.«
    »Was?«, fragte Theenie.
    Doc seufzte. »Ich bin mir nicht ganz sicher, aber ich glaube, ich habe ihm das falsche Mittel gegeben.«
    »Was hat er denn bekommen?«, kreischte Annie beinahe.
    »Ahm, ich habe ihm versehentlich ein Beruhigungsmittel verabreicht. Das gebe ich sonst nur größeren Tieren.« Er schluckte, sein Adamsapfel hüpfte. »Dem Vieh.«
    »Ach, du Scheiße!«, rief Annie. »Wenn der aufwacht, dreht er durch. Moment! Ist vielleicht besser, wenn wir ihn gar nicht aufwachen lassen. Wie viele von diesen Pillen haben Sie noch?«
    Theenie stemmte die Hände in die Hüften. »Ich werde so tun, als hätte ich das nicht gehört.« An Doc gewandt, fragte sie: »Ist er in Gefahr?«
    »Nein, aber er wird wohl noch eine Zeitlang bewusstlos sein. Allerdings ist das nicht gut, da er sich ja am Kopf verletzt hat. Und da er Annie einfach nicht loslässt.«
    »Das Leben ist eins der härtesten«, bemerkte Destiny.
    Annie bekam es langsam mit der Angst. »Wir müssen ihn ins Krankenhaus bringen.«
    Theenie schüttelte den Kopf und nestelte an ihren Fingernägeln herum.
    »Wenn wir ihn einliefern, werden die uns Fragen stellen. Doc könnte großen Ärger bekommen, weil er Medizin verabreicht hat, obwohl er offiziell nicht mehr praktiziert.«
    »Bloß nicht«, murmelte Doc vor sich hin.
    Annie seufzte vernehmlich. »Ich werde mein Haus verlieren. Dann muss ich am Busbahnhof schlafen und meine Sachen in einem Einkaufstrolley hinter mir herziehen.«
    »Wir werden obdachlos«, fiel Theenie ein. »Ich muss in einem Pappkarton schlafen. Alle werden es erfahren. Dann kann ich mich nicht mehr in Susie Q‘s Frisörsalon blicken lassen.« Sie zog ein Spitzentaschentuch aus der Tasche, hielt es an die Nase und schniefte. »Mein Haar wird unmöglich aussehen.« Destiny und Jamie tauschten Blicke aus.
    Annie sah zu Doc hinüber. »Lassen Sie sich schnell was einfallen!«
    »Wäre gut, wenn wir ihn wach bekämen. Vielleicht können wir ihn in die Dusche wuchten und mit kaltem Wasser abbrausen.«
    »In Ordnung«, sagte Annie ruhig. »Theenie, ruf Erdle. Wir brauchen so viel Hilfe wie möglich. Doc, müssten Sie nicht mal seinen Puls prüfen oder so?«
    »Gute Idee.« Doc kniete sich hin und zog ein abgenutztes Stethoskop sowie eine Stablampe aus seiner Tasche. Er horchte Wes‘ Brust ab, leuchtete mit der Lampe in seine Augen, maß den Puls. »Alles im grünen Bereich.«
    Erdle kam herein und stolperte fast über seine eigenen Füße. »Miss Annie!«
    »Steh nicht so dumm herum, Erdle, hilf mir lieber!«, schimpfte Annie.
    »Versuch mal, ob du die Hände von dem Mann lösen kannst.«
    Erdle begab sich schnell hinter sie und versuchte, Annie aus Wes‘ Umarmung zu befreien. »Hui, der ist ja bärenstark!« Erdle zerrte mit aller Kraft.
    Da schlug Wes die Augen auf und schaute Annie ins Gesicht. Undeutlich begann er zu sprechen. »Sie haben … hm … einen schönen … ahm …« Er runzelte die Stirn, als suche er das passende Wort. Dann schloss er die Augen wieder.
    Annie schüttelte ihn. »Was?«
    Aber er machte die Augen nicht wieder auf. »Einen schönen Arsch«, schloss er. Dann begann er aufs Neue zu schnarchen.
    »Oh, so was will ich gar nicht hören!«, rief Theenie und hielt sich die

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