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Jeder Kuss ein Treffer

Jeder Kuss ein Treffer

Titel: Jeder Kuss ein Treffer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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schockiertes Gesicht. »Soll das heißen, sie waren nackt?« Annie nickte.
    »Daher kommt wahrscheinlich das alte Sprichwort ›Weniger ist mehr‹«, bemerkte Destiny.
    »Du liebes bisschen«, sagte Theenie. »Ihr wisst ja, was das bedeutet!« Fragend schauten Destiny und Annie sie an. »Das bedeutet wahrscheinlich, dass er sich die ganze Zeit vorstellt, wie wir nackt aussehen.«
    Destiny schmunzelte. »Dann sind wir ja quitt, ich mache nämlich dasselbe mit ihm.«
    Annie erwiderte nichts, aber aus irgendeinem unverständlichen Grund war sie nicht gerade davon begeistert, dass Destiny sich Wes im Adamskostüm vorstellte.
    »Besonders, nachdem ich ihn in der Unterhose gesehen habe«, fügte Destiny hinzu. Sie beugte sich zu Theenie vor. »Warum klärst du uns nicht auf?« Annie schaute Theenie an. Fast schämte sie sich, dass sie genauso begierig auf die Information war wie Destiny.
    Theenie wurde puterrot. »Auf gar keinen Fall werde ich über derart private Angelegenheiten sprechen. Als ich ihn entkleidet habe, habe ich mich vollkommen professionell verhalten, deshalb habe ich auf solche Dinge gar nicht geachtet.«
    »Ach, ich bitte dich!«, sagte Destiny. »Du bist vielleicht schon etwas älter, aber blind bist du nicht!«
    »Könnten wir bitte das Thema wechseln?«, fragte Theenie.
    Annie nickte. »Gute Idee. Ich habe Wichtigeres zu erledigen. Hat jemand Erdle gesehen? Sein Auto steht nicht in der Einfahrt.«
    »Ich habe ihn gestern Abend wegfahren hören«, sagte Theenie.
    »Wahrscheinlich liegt er irgendwo in der Ecke. Aber wenn du meinst, du könntest wieder mit dem Nudelholz hinter ihm herjagen, hast du dich geirrt. Das habe ich versteckt.«
    »Für den brauche ich kein Nudelholz«, gab Annie zurück. »Dafür nehme ich meine bloßen Hände.«
    Kurz vor Mittag stürmte Annie in die Küche und stieß fast mit Theenie zusammen, die die Topfpflanzen goss. »Erdle ist noch immer nicht zurück«, informierte Theenie sie.
    »Jetzt reicht‘s! Wenn er wiederkommt, werf ich ihn raus.« Annie merkte, dass Danny Gilbert am Küchentisch saß, und errötete. »Oh, hallo, Danny.«
    »Schlechter Tag?«, fragte er.
    Sie zuckte mit den Achseln. »Ich ärgere mich nur über Erdle, aber das ist ja nichts Neues.«
    »Ich habe gehört, du hast Probleme mit dem Haus.«
    Annie warf Theenie einen Seitenblick zu.
    »Na, schließlich ist Danny Schreiner«, sagte die alte Dame. »Ich habe ihm den Wasserschaden im Ballsaal gezeigt.«
    »Du hättest mich schon früher darauf ansprechen sollen, Annie«, sagte Danny. »Ich kann mich um den Boden kümmern. Ich habe doch eine eigene Schleifmaschine.«
    »Ach, ich kann dir doch nicht zumuten …«
    »Red keinen Blödsinn! Obwohl, das bedeutet natürlich, dass du dir diesen neuen Western mit mir ansehen musst.«
    Annie stöhnte. »Einen Western? Da gucke ich mir ja lieber noch mal
Die Mumie
an!«
    Danny grinste. »Das gehört zu unserer Abmachung, Anniekins. Ganz oder gar nicht.«
    Annie bat andere Leute nicht gerne um Hilfe, wollte ihnen nicht zur Last fallen, aber sie wusste sich keinen anderen Rat. »Na, gut«, sagte sie schließlich so, als gebe sie sich geschlagen. »Wahrscheinlich erwartest du dann auch von mir, dass ich das Popcorn hole.«
    Es klingelte. »Ich gehe hin«, sagte Theenie. Sie eilte ins Wohnzimmer.
    Danny erörterte gerade, welche Beize der Holzboden bekommen sollte, als Theenie mit Wes im Schlepptau zurückkam. »Schaut mal, wer da ist«, sagte sie. Nervös schössen ihre Augen durch den Raum. »Er hat sogar seine Kleidung dabei.«
    Es entging Annie nicht, dass Theenie die Arme vor der Brust verschränkt hatte, so als sei Wes tatsächlich in der Lage, durch ihre konservative weiße Baumwollbluse zu blicken. Auch entgingen ihr nicht Dannys erhobene Augenbrauen. Sie konnte es ihm nicht verübeln. In seiner verwaschenen Jeans, dem schwarzen T-Shirt und der Jeansjacke sah Wes wirklich nicht sehr vertrauenerweckend aus. Auf dem Rücken hatte er einen großen Rucksack.
    »Sie haben doch mit mir gerechnet, oder?«, fragte er.
    Annie brauchte einige Sekunden, bis sie ihre Sprache wiedergefunden hatte.
    »Ja, natürlich.« Sie wandte sich an Danny, der Wes noch immer anstarrte.
    »Das ist Wes Bridges«, erklärte sie. »Er wohnt zwei Wochen lang hier. Wes, das ist mein guter Freund Danny Gilbert.«
    Keiner der beiden trat vor, um dem anderen die Hand zu geben. Schließlich nickte Danny. »Freut mich.«
    »Ebenso«, sagte Wes. Er ging zur Treppe und eilte ohne ein weiteres Wort

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