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Jeder Kuss ein Treffer

Jeder Kuss ein Treffer

Titel: Jeder Kuss ein Treffer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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werfen?«
    »Ich glaube nicht, dass sie Ihnen gefallen werden.«
    Annie zog die Augenbrauen hoch. »Ach, nein? Was machen Sie denn für Bilder?«
    »Hauptsächlich von Frauen.«
    »Ah.« Annie öffnete den Mund, schloss ihn wieder und versuchte es dann erneut. »Sind die, ahm, Sie wissen schon …?«
    »Manche haben noch etwas an.« Annie schluckte.
    »Sie wären ein perfektes Modell.« Wes fasste ihr ins Haar und wickelte eine Strähne um seinen Finger. »Diese vollen, schweren, leicht verwuschelten Locken, als kämen Sie nach einem Schäferstündchen aus dem Bett. Oder die leichte Röte, die meine Bemerkung gerade auf Ihre Wangen gezaubert hat.«
    Bei Wes‘ Berührung kribbelte Annies Kopfhaut. Wohlige Schauer fuhren ihr den Rücken hinunter. Theenie fragte sich bestimmt schon, warum sie so lange brauchten. »Ich glaube nicht«, sagte Annie und fand, sie klinge furchtbar altjüngferlich. Sie trat einen Schritt zurück und schob sich das Haar hinter die Ohren.
    »Ist eh egal. Ich habe die Branche gewechselt. Inzwischen fahre ich in verschiedene Ecken des Landes und mache Fotos von malerischen kleinen Dörfchen. Bringt natürlich nicht so viel Spaß wie früher, und die damit verbundenen Vorteile gibt‘s auch nicht mehr, aber es ist nicht schlecht.« Wes zwinkerte ihr zu.
    Ausdruckslos starrte Annie ihn an. »Haben Sie noch Fragen zum Zimmer?«
    »Wann kann ich einziehen?«
    Es war noch keine neun Uhr am nächsten Morgen, als Annie Theenie und Destiny zu einer Art Konferenz zusammentrommelte. »Ich habe mich entschieden, Ernst zu machen und Wes Bridges ein Zimmer zu vermieten.«
    Destiny zuckte mit den Schultern. »Ist doch dein Haus.«
    »Du liebe Güte«, sagte Theenie. »Willst du das wirklich?«
    »Ich weiß, er sieht aus wie, na ja …«
    »Er sieht aus wie ein Motorradrocker«, ergänzte Theenie.
    »Nur weil er eine Harley fährt, ist er noch lange kein Rocker«, gab Annie zurück. »Er ist Fotograf, und er hat hervorragende Referenzen.«
    Destiny trank einen Schluck Kaffee. »Er ist Fotograf?«
    Annie nickte. »Er will Bilder von Beaumont machen. Weil es ein historischer Ort ist«, fügte sie hinzu.
    »Was will er denn mit den Fotos anfangen?«, fragte Theenie.
    »Keine Ahnung. Vielleicht verkauft er sie an Reisezeitschriften.«
    Annie sah, dass Destiny die Stirn runzelte. »Was ist?«
    »Irgendwas kommt mir sonderbar vor.«
    Annie und Theenie tauschten Blicke aus.
    »Meinst du, er lügt?«, fragte Theenie und umfasste ihre Kaffeetasse fester.
    »Kannst du spüren, dass wir in Gefahr sind?«
    Annie verdrehte die Augen. »Natürlich sind wir nicht in Gefahr«, sagte sie und wünschte, Destiny würde ihre Bedenken für sich behalten, anstatt Theenie immer neuen Grund zur Sorge zu geben. »Wenn ich nicht wüsste, dass wir nichts zu befürchten haben, hätte ich nicht an ihn vermietet.«
    »Es ist eher unwahrscheinlich, dass er uns im Schlaf ermordet oder so«, sagte Destiny, als wolle sie Theenie Mut zusprechen. Doch die alte Dame nagte verzweifelt auf der Unterlippe herum.
    Annie spürte, dass sie Kopfschmerzen bekam. »Ich habe ihm bereits zugesagt.« Kaum hatte sie die Worte ausgesprochen, da schlug oben eine Tür zu. Annie und Theenie zuckten zusammen.
    »Was zur Hölle war denn das?«, fragte Theenie.
    »Das ist nur der Wind«, erwiderte Annie wegwerfend und wich Destinys Blick aus.
    »Wie soll das der Wind sein, wenn alle Fenster geschlossen sind?«, fragte Theenie. »Ich sage dir, in diesem Haus stimmt etwas nicht, und es scheint langsam schlimmer zu werden. Und jetzt zieht auch noch ein Mann ein, der ohne weiteres ein kaltblütiger Mörder sein könnte.«
    »Er ist kein Mörder«, widersprach Annie.
    Theenie war nicht überzeugt. »Das kannst du nicht wissen. Du weißt nicht, ob seine Referenzen überhaupt stimmen. Er kann auch jemanden bezahlt haben, für ihn zu lügen. Mörder tun sich untereinander solche Gefallen. Und vergiss nicht, er hat gesagt, er wäre im Gefängnis gewesen. Was ist, wenn das kein Witz war? Was ist, wenn …«
    »Er ist nicht gefährlich«, unterbrach Annie sie. »Und ich glaube nicht, dass er irgendwas verheimlicht. Er hat mir Dinge über sich erzählt, die er nicht hätte sagen müssen.«
    »Was für Dinge?«, wollte Destiny wissen.
    Annie seufzte laut. »Ich wollte nicht darüber sprechen, aber er hat mir gegenüber zugegeben, dass er früher Fotos von Frauen gemacht hat. Irgendwie hatte ich den Eindruck, dass sie eher spärlich bekleidet waren.«
    Theenie machte ein

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