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Jeder Kuss ein Treffer

Jeder Kuss ein Treffer

Titel: Jeder Kuss ein Treffer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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nach oben.
    Annie spürte Dannys Augen auf sich, noch bevor sie ihn ansah. Er schaute ungläubig drein.
    »Was ist?«, fragte sie.
    »Du bist wirklich damit einverstanden, dass dieser Kerl bei dir einzieht?«, flüsterte er.
    »Ich war auch nicht gerade begeistert«, warf Theenie ein. »Natürlich hat Annie mich nicht nach meiner Meinung gefragt, braucht sie auch nicht, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass er keine lupenreine Vergangenheit hat.«
    »Ist ja nur für zwei Wochen«, sagte Annie und wünschte sich insgeheim, dass Danny sich nicht immer solche Sorgen um sie machte. Theenie behauptete, das liege daran, dass er in sie verliebt sei. Annie betonte immer wieder, dass Danny alles aus reiner Freundschaft tue. »Außerdem hat er hervorragende Referenzen.«
    »Er will hier Fotos machen«, sagte Theenie und verdrehte dramatisch die Augen. »Aber über dieses Thema lasse ich mich in gemischter Gesellschaft nicht weiter aus.«
    Dannys Blick wurde weicher. »Annie, wenn es wegen des Geldes ist…«
    Der zärtliche Blick und die aufrichtige Sorge in Dannys Stimme entgingen Annie nicht. Auch Theenie hatte es bestimmt gemerkt. In solchen Momenten fragte Annie sich, ob ihr Dauergast nicht vielleicht doch recht hatte, was Dannys Gefühle für sie betraf. »Du machst schon genauso eine Panik wie Theenie«, sagte sie leichthin.
    Die Haustür wurde geöffnet und wieder geschlossen, dann hörte man schnelle Schritte. Annie schaute auf und sah ihre dritte Mieterin, Lovelle Hamilton, in der Tür stehen.
    »Bin wieder da-haa«, verkündete sie mit einer schwungvollen Verbeugung.
    Annie lächelte. »Herzlich willkommen!«
    Lovelle war eine ehemalige Ballerina, die nie den großen Durchbruch geschafft hatte, doch wenn sie von früher erzählte, konnte man durchaus glauben, sie sei ein gefeierter Star gewesen. Unter anderem berief sie sich darauf, auf einer Cocktailparty Michail Barischnikow persönlich kennengelernt zu haben. Lovelle war sehnig und schlank, da sie täglich im Ballsaal trainierte.
    »Wie war‘s?«, erkundigte sich Theenie.
    »Wunderbar! Ich bin ja ein ganz großer New-York-Fan, habe da ja mein halbes Leben lang gewohnt. Ich war mit meiner Tochter natürlich nur in den allerbesten Läden. Ich habe jedem ein Geschenk mitgebracht.« Lovelle schaute sich um. »Was ist? Warum macht ihr alle solche Gesichter?«
    »Wir haben einen neuen Gast«, verkündete Theenie.
    Lovelle lächelte. Auch mit über siebzig Jahren war diese Frau noch immer auffallend schön. Sie war perfekt geschminkt und hatte das platinblonde Haar nach der neuesten Mode geschnitten. Blaue Haare? Das käme für Lovelle niemals in Frage. »Ist doch schön. Ich hoffe, man kommt gut mit ihr aus.«
    »Es ist ein Mann«, entgegnete Theenie.
    »Oh, klasse! Sieht er gut aus?«
    Alle schauten Annie an.
    »Ich glaube, manche Frauen würden sagen, er sieht auf eine ungepflegte Art gut aus. Ich persönlich bevorzuge eher den konservativen Typ.« Sie unterstrich ihre Bemerkung mit einem, wie sie hoffte, hochnäsigen Schniefen, aber in Wahrheit hatte sie öfter an Wes Bridges gedacht, als ihr lieb war. Ihre Gedanken waren Amok gelaufen, seitdem sie ihn in dieser Boxershorts gesehen hatte.
    Die Tür ging auf, und Doc kam herein. »Ich will nur kurz sehen, ob unser Patient sich vollständig von gestern erholt hat.«
    »Was für ein Patient?«, fragte Danny.
    Annie winkte ab. »Das ist eine lange Geschichte.« Zu Doc sagte sie: »Dem geht‘s gut. Er ist sogar gerade hier eingezogen.«
    »Du hast ihn einziehen lassen?«, fragte Doc mit gerunzelter Stirn. »Was ist mit dem Gerichtsprozess?«
    »Was für ein Prozess?«, fragte Danny. »Warte, ich weiß schon: Das ist auch eine lange Geschichte.«
    Annie nickte. »Genau.«
    »Möchten Sie eine Tasse Kaffee oder einen Eistee?«, bot Theenie Doc an.
    »Nein, ich habe keine Zeit. Ich habe gerade erfahren, dass meine Tochter in Tampa an der Gallenblase operiert wird. Ich fliege runter, um ihr mit den Kindern zu helfen, obwohl die eigentlich alt genug sind, um für sich selbst zu sorgen. Keine Ahnung, wie lange ich da unten bleibe.«
    »Alles Gute für die Operation«, sagte Annie. »Soll ich Ihre Post und die Zeitung reinholen, solange Sie unterwegs sind?«
    »Das erledigen schon die Martins. Jetzt, wo Leo nicht mehr ist, habe ich nicht mehr solche Probleme, wenn ich mal verreise«, fügte Doc traurig hinzu.
    Annie nickte. Leo war Docs Hund gewesen, ein Streuner, der sich vom Abfall auf der Müllhalde ernährte, als Doc ihn

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