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Jeder Kuss ein Treffer

Jeder Kuss ein Treffer

Titel: Jeder Kuss ein Treffer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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sehen, aber Lamar, dieser Idiot, hat immer noch die gesamte Nachbarschaft mit gelbem Plastikband abgesperrt. Ich kann niemandem vorwerfen, wenn er absagt.«
    »Tut mir leid, dass ich mich beschwert habe«, sagte Destiny. »Ich habe in der Nacht nicht viel Schlaf bekommen und bin immer schlecht gelaunt, wenn ich müde bin.« Sie lachte auf. »Ich habe einen ganzen Sack voller Unterwäsche.«
    Theenies Miene hellte sich plötzlich auf. »Du musst das Essen nicht einfrieren, Annie. Du kannst es morgen Abend für die Frauengruppe verwenden.«
    Annie lächelte wehmütig. »Die kommt auch nicht.« Leider hatte sie das erst erfahren, als sie schon über hundert Dollar für zwei große Braten ausgegeben hatte, ganz zu schweigen von all den anderen eingekauften Zutaten. Annie bemerkte die Sorge in den Gesichtern der Frauen und hatte Schuldgefühle, ihnen ihre Probleme aufgebürdet zu haben. »Ist schon gut«, sagte sie. »Das ist bestimmt nur vorübergehend.« Die anderen schauten genauso skeptisch wie sie selbst.
    Schritte ertönten auf der Treppe, Wes kam in die Küche. Sein Haar war noch nass vom Duschen, rasiert hatte er sich jedoch nicht. Er blickte von einer Frau zur anderen. »Was ist?«
    Theenie zögerte nicht. »Irgendjemand klaut Destinys Unterwäsche, und Annie hat zwei Absagen bekommen.« Dann legte sie die Hand auf den Mund und warf Destiny einen entschuldigenden Blick zu. »Ups, ich wollte gar nicht von deiner Wäsche reden. Manchmal rutscht mir irgendetwas heraus, ohne dass ich nachgedacht habe.«
    Destiny zuckte mit den Achseln, stemmte die Ellbogen auf den Tisch und beugte sich leicht vor. Die Kamee an ihrer goldenen Halskette rutschte zwischen ihre Brüste. »Schon gut«, sagte sie zu Theenie. »Mir ist so schnell nichts peinlich.«
    Wes fragte Annie: »Wer hat was abgesagt?«
    »Ist nicht wichtig«, wiegelte Annie ab. Wes von ihren Problemen zu erzählen war wirklich das Letzte, was sie tun wollte.
    Theenies Miene erhellte sich. »Am Samstag ist doch diese Geschenkfeier für das Baby.«
    Annie lächelte und nickte. Sie war niemand, der sich schnell unterkriegen ließ.
    »Du hast recht. Du und Lovelle könntet euch schon mal Gedanken über die Deko machen.« Annie wusste, dass beide Frauen mit großer Freude in den großen Pappkartons herumwühlten, in denen sie, ordentlich verpackt und beschriftet, ihre gesamte Dekoration aufbewahrte. Die beiden würden genau die richtigen Gegenstände heraussuchen und Stunden damit verbringen, sie aufzustellen.
    Wes wandte sich wieder an Destiny. »Ihnen fehlt Unterwäsche?«, fragte er. »In meinem Badezimmer hängen mehrere … ahm … Damendessous über der Duschstange. Ich habe mich schon gewundert, was die dort zu suchen haben.«
    »Siehst du, ich habe doch gesagt, dass alles wieder auftaucht«, bemerkte Annie.
    »Ja, aber ich habe sie nicht dorthin getan«, entgegnete Destiny. »Das war der Geist.«
    Wes machte große Augen. »Was für ein Geist?«
    Ein plötzliches Klappern über ihren Köpfen ließ alle zusammenfahren. Peaches, die am Fenster in der Sonne geschlafen hatte, sprang herunter, machte einen Buckel und fauchte.
    »Der Geist«, sagte Destiny.
    Annie winkte lächelnd ab. »Das ist nur der Wind.«
    »Das sagt sie immer«, erklärte Theenie Wes.
    »Destiny zieht dich nur auf mit diesem Geist«, fuhr Annie fort. »Sieht so aus, als würde uns jemand einen Streich spielen, was, meine Damen?« Noch während sie das sagte, spürte sie einen kalten Lufthauch im Nacken. Sie bekam eine Gänsehaut, und ein Schauer lief ihr den Rücken hinunter.
    Es dämmerte bereits, als Destiny über das Absperrband stieg, das das weit klaffende Loch umgab. Zwei Tage lang hatten die Polizeibeamten die Gegend nach Spuren durchkämmt, bis sie zu der Einsicht gelangt waren, wahrscheinlich alles gefunden zu haben, was zu finden war. Doch das grellgelbe Band blieb an Ort und Stelle. Destiny stand vor dem Grab, schloss die Augen und bewegte sich nicht. Ein kalter Wind rauschte durch die Zweige der hohen Eichen, raschelte im Laub und ließ das graue Moos erzittern. Schließlich kniete sich Destiny neben das Loch und fuhr mit den Fingern durch die schwarze Erde, die einen hervorragenden Gemüsegarten abgegeben hätte, wenn nicht die Leiche von Charles Fortenberry hier gefunden worden wäre. Die Erde rieselte ihr durch die Finger.
    »Was machen Sie da?«, fragte eine männliche Stimme. Destiny drehte sich um. Ein verdutzter Erdle stand vor ihr.
    »Das würden Sie eh nicht

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