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Jeder Kuss ein Treffer

Jeder Kuss ein Treffer

Titel: Jeder Kuss ein Treffer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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ihr von den Schultern. Annie spürte, wie seine Wärme durch ihren Bademantel und ihr Nachthemd zog, und drückte sich an ihn, wollte mehr. Als Wes den Kopf hob, war sie enttäuscht.
    Kurz sahen sie sich in die Augen. Innerlich versuchte Annie, die Scherben ihres zerborstenen Gehirns einzusammeln, zu ordnen und das Teil mit der Aufschrift »Logisches Denken« wiederzufinden.
    »Annie?«
    Sie suchte nach einem verständlichen Wort. »Hm?«
    »Das war der Hammer.«
    Der Hammer? O Gott! »Destiny«, stieß Annie hervor. »Das ist alles ihre Schuld.«
    »Ich habe keine Ahnung, wovon du sprichst, aber es hat mir seit langer, langer Zeit nicht mehr so viel Freude gemacht, eine Frau zu küssen. Ich finde, das sollten wir öfter tun.«
    Annie sackte gegen ihn. »Ich glaube nicht …«
    Aber es war zu spät. Schon waren sie wieder da, diese warmen Lippen. Sie stahlen Annies Selbstbeherrschung und machten ihr Gehirn betriebsunfähig. Und sie erwiderte seinen Kuss. Noch nie hatte ein Mann so gut geschmeckt, fand sie. Und dann lief ihr Körper Amok: Ihre Brustwarzen wurden hart und drückten gegen das Flanellnachthemd. Ihr Magen hüpfte herum wie ein Fisch auf dem Trockenen, und tief unten im Bauch spürte sie etwas Warmes, Süßes aufflackern. Dieses Etwas beschwor Gedanken herauf, auf die sie kein Recht hatte: ein nackter, warmer Wes unter ihrer duftenden Bettdecke, seine großen Hände auf ihrem Körper. Lieber aufhören.
    Annie löste sich von ihm und sog erschaudernd die Luft ein. Sie wollte kurz warten, bis sich ihr Herzschlag beruhigt hatte, dann würde sie ihm wegen seines Benehmens Vorhaltungen machen. Ja, sobald ihr Puls wieder normal schlug, würde sie ihm was erzählen, und zwar so richtig.
    Sie ließ sich gegen ihn sinken.
    Wes drückte ihr die Lippen auf die Stirn. »Ich habe irgendwie Lust, dich einfach auf den Arm zu nehmen und nach oben zu tragen.«
    Sie hatte irgendwie Lust, ihn das tun zu lassen.
    »Aber ich weiß, dass ein Mann wirklich das Allerletzte ist, was du in deinem Leben willst oder gebrauchen kannst.«
    Annie wurde rot, als Wes ihre eigenen Worte wiederholte. Noch schlimmer: Sie hörte die Belustigung in seiner Stimme, und das konnte nur bedeuten, dass er durch den Kuss nicht im Geringsten die Kontrolle verloren hatte. Sie musste versuchen, ihr Gesicht zu wahren.
    »Danke, Wes«, sagte sie gleichgültig.
    »Danke?«
    »Du hast mir bewiesen, dass ich in Bezug auf uns recht hatte«, sagte sie in einem bemüht unbekümmerten Tonfall, obwohl sie das Gefühl hatte, das Herz klopfe ihr bis zum Hals. »Nimm es bitte nicht persönlich, du küsst wirklich gut und so, aber irgendwie stimmt die Chemie zwischen uns nicht.«
    »Wenigstens hast du‘s probiert.«
    Annie stand auf. Ihre Beine fühlten sich an wie zu weich gekochte Nudeln. »Wir können ja Freunde sein.«
    Wes nickte. »Ja, das bleibt uns sicherlich noch.«
    Annie wandte sich zur Tür und lief frontal gegen einen Korbschaukelstuhl. Sie stieß sich den großen Zeh. Verflucht! Annie verlor das Gleichgewicht, fiel über die Armlehne und landete mit dem Gesicht auf der Sitzfläche. Scheiße!
    Sofort war Wes bei ihr und zog sie hoch. »Ist was passiert? Hast du dir wehgetan?«
    Annie verkniff sich ein lautes Jaulen und unterdrückte die Flüche, die ihr auf der Zunge lagen. Der Schmerz fuhr ihr durch den Zeh, schoss durch den Fuß und zog die Wade hinauf. Tränen traten ihr in die Augen. »Schon gut«, sagte sie und brachte ein kleines Lachen hervor. »Ich laufe ständig gegen diesen Stuhl.«
    »Dann stell ihn doch besser um«, schlug Wes vor.
    Verdammt. Es hörte sich an, als würde er sich prächtig amüsieren. Am liebsten hätte Annie den verfluchten Stuhl in tausend Stücke gehackt und auf den Müll geworfen.
    »Soll ich dir nach oben helfen?«
    Mit pochendem Zeh schlüpfte Annie in ihre Hausschuhe. Sähe ihr ähnlich, sich den dummen Zeh auch noch gebrochen zu haben. »Nein, nein«, wehrte sie ab und zwang sich, vernünftig zur Tür zu gehen und nicht zu humpeln. Erst wenn der Arzt ihr eröffnete, dass er den Zeh amputieren müsste, würde sie Wes gegenüber zugeben, dass es wehgetan hatte.
    Er öffnete ihr die Tür, sie ging ins Haus. »Gute Nacht«, sagte er.
    »Träum was Schönes, Annie.« Sie meinte, ihn leise lachen zu hören, als er die Tür hinter ihr schloss.
    Theenie war die Erste, die am nächsten Morgen zu Annie in die Küche kam. »Junge, du siehst aber toll aus«, sagte sie und hielt inne, als sie Annie in ihrer neuesten Jeans und

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