Jeder Kuss ein Treffer
dem Haus gefunden wurde, das ist in meinen Augen schon ziemlich belastend.«
»Und das, junge Frau, ist genau der Grund, warum sie von mir vertreten wird und nicht von Ihnen«, sagte Cai. Düster schaute die Journalistin ihn an. »Mehr ist dazu nicht zu sagen.«
Die Reporter riefen ihm noch weitere Fragen zu, auch als Annie inmitten von Max, Jamie und Nunamaker davongeführt wurde. Es waren so viele Menschen da, dass Annie Wes nicht sehen konnte, der ganz hinten stand.«
Als Annie nach Hause zurückkehrte, ging es ihr schon besser. Cal hatte darauf bestanden, dass sie in der Stretchlimousine mitfuhr, die Max für ihn besorgt hatte. Kurz war Nunamaker mit ihr den Fall durchgegangen, hatte ihr seine Strategie dargelegt und seine private Handynummer gegeben, falls sie ihn dringend erreichen musste. Er hörte erst auf zu reden, als sie vor Annies Haus eintrafen. Da fiel ihm die Kinnlade hinunter.
»Wow! So was habe ich ja noch nie gesehen!«, staunte er.
»Werden Sie wohl auch nie wieder«, versicherte Annie ihm.
Sie schaffte es gerade bis zur Eingangstreppe, da flog die Haustür auf und Theenie stürzte heraus, gefolgt von Lovelle und Danny. »Oh, Gott sei Dank bist du wieder da!«, weinte Theenie und schlang die Arme um Annie.
»Lovelle und ich sind krank vor Sorge. Ich weiß nicht, was wir getan hätten, wenn Danny nicht hier gewesen wäre. Und die gute Jamie hat zum Glück mehrmals angerufen und uns auf dem Laufenden gehalten.«
Annie warf Danny einen dankbaren Blick zu. Er lächelte, aber sie sah die große Sorge in seinen Augen. So hatte er auch geschaut, als er mit ihr die letzten Stunden am Totenbett ihrer Großmutter gewacht hatte. So hatte er geschaut, als er ihr von Charles‘ Untreue berichtete und auch später, als Annie merkte, dass ihr Mann mit ihren gesamten Ersparnissen durchgebrannt war. Theenie trat zur Seite und fischte nach einem Taschentuch. Lovelle umarmte Annie kurz. »Das wird schon wieder«, sagte Annie.
Theenie nahm Annies Hand. »Komm herein, meine Liebe. Wir haben so lange mit dem Essen gewartet, bis du wieder da bist.«
»Willkommen zu Hause, Anniekins«, sagte Danny und gab ihr einen Kuss auf die Stirn. »Schön, dass du wieder da bist.«
Annie fand, ihre Küche habe noch nie einladender ausgesehen. Theenie und Lovelle dirigierten sie an ihren Platz am Tisch, während sie letzte Hand ans Essen legten. Obwohl Annie den ganzen Tag nichts zu sich genommen hatte, verspürte sie keinen großen Appetit, aber sie zwang sich zu essen, um die Frauen nicht zu verletzen.
»Wo ist Erdle?«, erkundigte sie sich.
»Wer weiß?«, gab Lovelle zurück. »Er war den ganzen Tag noch nicht hier.«
»Und Wes?«
»Der kam einige Stunden nach deiner Verhaftung zurück«, erklärte Theenie.
»Als ich es ihm erzählte, fuhr er sofort wieder los. Er hat nicht gesagt, wohin er wollte.«
Annie überlegte, ob er wohl zum Polizeirevier gefahren war, ob er mit Lamar gesprochen und die Wahrheit erfahren hatte.
Lovelle blickte vom Essen auf. »Destiny hat Lamar angerufen und nach dir gefragt und dann am Telefon die Geduld verloren. Dann ging Danny ans Telefon, und es wurde noch schlimmer. Du hättest mal hören sollen, wie er Lamar beschimpft hat. Er hat sogar das Wort mit F gesagt«, fügte sie stolz hinzu.
»Es tut mir leid, was ich euch da zugemutet habe«, sagte Annie.
»Das ist doch nicht deine Schuld«, gab Danny zurück. »Die gute Nachricht ist übrigens, dass der Boden im Ballsaal super aussieht.« Annie lächelte. »Danke.« Sie schaute von einem zum anderen und war gerührt, so gute Freunde zu haben. »Ach, wo ist denn Destiny?«
»Sie musste ins Büro und mithelfen, da Max und Jamie auf dem Polizeirevier waren. Wahrscheinlich ist Lamar nur deshalb mit dem Leben davongekommen.« Theenie streichelte Annies Hand. »Haben sie dich mit so einer … du weißt schon … so einer starken Frau eingesperrt?«, flüsterte sie. Annie lachte. »Nein, Theenie. Ich habe nicht mal eine Gefängniszelle von innen gesehen.«
Die Frau seufzte vor Erleichterung auf. »Oh, Gott sei Dank!«
»Das wird schon alles wieder, Leute. Versprochen.« Annie hoffte, dass sie sich überzeugender anhörte, als ihr zumute war.
Es war schon spät, als Max und Jamie die Zeitungsredaktion verließen. Kaum stiegen sie ins Auto, hatte Muffin Neuigkeiten für sie.
»Ich habe Informationen über Wes Bridges«, verkündete die Computerstimme.
»Ich höre«, sagte Max.
»Er war früher Polizist in Columbia, stieg dann zum
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