Jeder Kuss ein Treffer
erwiderte Theenie. »Aber wahrscheinlich ist es dafür zu spät, du bist ja schon ganz schlimm in Wes verknallt.«
Am Nachmittag landete Max‘ Flugzeug auf dem kleinen Rollfeld. Jamie stand neben Max und Frankie, als es ausrollte. Dee Dee und ihr persönlicher Assistent Beenie warteten in der Stretchlimousine. Flohsack hatte sich nicht davon abbringen lassen, Jamie zu folgen, und sofort eine sonnige Stelle auf einem Stück Rasen neben dem Gebäude gefunden. Er lag ausgestreckt auf dem Rücken, hatte die Augen geschlossen und schnarchte lautstark.
Max warf dem Tier einen Blick zu. »Ich bin wirklich überzeugt, dass der Hund an Apnoe leidet.«
»Er schnarcht lauter als Dee Dee«, bemerkte Frankie. Sofort schlug er sich mit der Hand gegen die Stirn. »Erzählt bitte Dee Dee nicht, dass ich das gesagt habe.«
Das Flugzeug blieb stehen, und kurz darauf stiegen Nick und Billie Kaharchek aus, gefolgt von Billies Kindern: Christie, eine dunkelhaarige Schönheit in einem schicken taubengrauen Kostüm, und ihr kleinerer Bruder Joel, der dieselbe Haarfarbe wie seine Schwester, aber offensichtlich nicht ihr Stilgefühl besaß. Er trug ein schreiend grünes Frackhemd und das hässlichste karierte Jackett, das Jamie je gesehen hatte. Joel war gute fünf Zentimeter größer als Nick und hatte ein schiefes Grinsen.
Alle umarmten sich, und Nick und Billie lobten den angenehmen Flug. Joel rühmte das eindrucksvolle Plätzchenangebot, und Christie beschwerte sich mit gespieltem Ernst, sie hätte wahrscheinlich fünf Pfund zugenommen durch die ganzen Brownies.
»Ihr beide verblüfft mich«, sagte Max zu Nick und Billie. »Ihr werdet einfach nicht älter.«
Billie lachte. Auch wenn sie ein wenig gealtert war, besaß sie noch immer die Jugendlichkeit und den Lebenshunger, von dem Nick sich vor gut zwanzig Jahren angezogen gefühlt hatte.
Als Max mit Jamie nach Virginia geflogen war, um seiner Freundin Nick und Billie vorzustellen, war Jamie das gut aussehende Paar, das Max praktisch großgezogen hatte, sofort sympathisch gewesen. Genauso gerne mochte Jamie Christie und Joel. Und es gefiel ihr, dass Billie trotz der Heirat mit einem Multimillionär bescheiden und realistisch geblieben war.
»Wo ist Dee Dee?«, fragte Nick Frankie, der gerade Joels Muskeln prüfte und sich mit ihm zum Armdrücken verabredete.
»Im Auto. Sie hat Probleme mit den Füßen.«
»Ich will sie begrüßen«, sagte Billie.
»Sagt ihr nur nicht, sie wäre dick geworden«, flüsterte Frankie den anderen zu.
Billie knuffte ihn gegen den Arm. Zusammen steuerten sie auf die Limousine zu, während das letzte Gepäck im Kofferraum verstaut wurde. »Ich habe gedacht, ich überschütte sie mit Liebe und Zuneigung, solange ich hier bin«, sagte Billie.
Jamie schaute in Flohsacks Richtung. Der Hund drehte sich um, rappelte sich auf und schüttelte sich. Seine großen Ohren und die langen Lefzen klatschten hin und her. Langsam trottete er auf die anderen zu.
»Guckt mal, der coole Bluthund da«, rief Joel. »Der läuft uns nach.«
»Er gehört Jamie«, erklärte Max. »Und ich habe mich bereit erklärt, ihn nach der Hochzeit zu adoptieren.«
Alle blieben stehen und warteten, bis der Hund sie eingeholt hatte. Christie bückte sich und streichelte seinen Kopf. »Wie heißt er?«
Das war die Frage, die Jamie am meisten fürchtete. »Flohsack.«
Doch statt wie die meisten Menschen aus Angst vor Flöhen die Hand wegzuziehen, lachte Christie laut auf. »Du Armer«, sagte sie. »Kein Wunder, dass du so traurig aussiehst. Wer hat dir denn so einen Namen gegeben?«
»Ich nicht«, warf Jamie ein. Sie merkte, dass Flohsack Christie seinen erbarmungswürdigsten Blick zuwarf. Den hatte er per fektioniert, sobald er herausgefunden hatte, dass die dumme Jamie daraufhin meist seine Lieblingseiscreme mit Pekannüssen aus dem Gefrierschrank holte.
»Und er sieht immer so aus, als hätte er dringend ein Aufputschmittel nötig.«
»Was ist denn mit seinem Fell?«, fragte Joel und streichelte Flohsack ebenfalls.
»Hey, vor euch steht ein Ausstellungssieger und gekrönter Waschbärjäger«, sagte Max, obwohl die anderen ihn zweifelnd anschauten. »Inzwischen ist er in Rente gegangen und lebt von seiner betrieblichen Altersvorsorge.«
»Also, wenn ihr mich fragt, sieht der aus, als ob der letzte Waschbär ihn in den Hintern getreten hätte«, sagte Joel.
Frankie öffnete die hintere Tür der Limousine und setzte sich neben Dee Dee. Die anderen stiegen ebenfalls ein und
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