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Jeder Kuss ein Treffer

Jeder Kuss ein Treffer

Titel: Jeder Kuss ein Treffer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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»Komm, ich helf dir hoch.« Zusammen gelang es den Männern, Erdle nach draußen zu bringen und ins Taxi zu setzen. »Aber du kotzt mir nicht wieder in den Wagen wie letztes Mal, ja?«, warnte Otto.
    Erdle schüttelte den Kopf.
    Otto setzte sich hinter das Lenkrad und ließ den Motor an. »In null Komma nichts bist du zu Hause.«
    »Diesmal wirft mich die Chefin mit Sicherheit raus«, brachte Erdle kraftlos hervor.
    Otto brummte. »Glaub ich nicht. Die hat selbst zu viele Probleme.«
    »Hä?«
    Otto schaute Erdle über den Rückspiegel an. »Liest du denn keine Zeitung?«
    Als Erdle den Kopf schüttelte, erklärte Otto: »Sie ist angeklagt, ihren Mann ermordet zu haben.«
    Erdle machte große Augen.
    »Ja, Mann. Die haben sie in den Knast gesteckt. Sie ist auf Kaution wieder raus, aber es gibt einen Prozess mit allem Drum und Dran.« Als Erdle nicht reagierte, blickte Otto noch mal in den Rückspiegel. »Du schwitzt ja wie ein Schwein. Bleib ruhig sitzen, ja?«
    »Bring mich zur Polizei«, sagte Erdle. »Wie bitte?«
    »Bring mich zur Polizei!«, wiederholte Erdle. »Ich muss da was klären. Ist wichtig.«
    Zehn Minuten später hielt Otto vor dem Polizeirevier. Erdle öffnete die hintere Tür, stieg aus und stolperte auf den Gehsteig. Mit dem Gesicht zuerst fiel er der Länge nach hin. Blut schoss ihm aus der Nase.
    »Verdammt noch eins!«, rief Otto und sprang aus dem Taxi. Er zog Erdle auf die Füße. »Warte!« Otto riss die Tür an der Beifahrerseite auf und holte eine Packung Taschentücher heraus. Er zog mehrere aus der Schachtel und reichte sie Erdle. Innerhalb von Sekunden waren sie blutgetränkt. »Hier, nimm die ganze Packung«, sagte Otto stirnrunzelnd. »Mann, ich hab dich noch nie in so einem Zustand gesehen.«
    Erdle schwankte. »Is schon gut«, sagte er. Langsam stolperte er auf die Doppeltür zu.
    Die Beamtin an der Anmeldung glotzte Erdle an, als er an die Theke trat. »Ist alles in Ordnung, Sir?«
    Erdle schwankte wieder und hielt sich an der Kante fest, um nicht umzufallen.
    »Ich muss mit Tevis sprechen.«
    Die Frau schnüffelte. »Sie haben getrunken.«
    »Ich weiß, wer den Typ umgebracht hat.«
    Weiter hinten sah ein Beamter vom Aktenschrank auf. Er kam herüber zur Empfangstheke. »Wie heißen Sie, Sir?«
    »Erdle Thorney. T – h – o – r – n – e – y.«
    »Und Sie möchten über einen Mord sprechen?«
    Erdle nickte, die Schachtel mit Taschentüchern unterm Arm, ein Papierknäuel gegen die Nase gedrückt. Seine Unterlippe schwoll bereits an.
    »Wie heißt das Opfer?«, fragte der Beamte.
    »Fortenberry. Habt ihr vorgestern erst ausgegraben.«
    Die Polizistin griff zum Telefon und wählte eine Nummer. »Chef, Sie müssten mal runterkommen. Hier ist jemand, der behauptet, Informationen zum Fall Fortenberry zu haben.«
    Tevis war sofort zur Stelle. »Erdle?«, sagte er erstaunt. »Was um alles in der Welt ist denn mit dir passiert? Musst du ins Krankenhaus?«
    Erdle schüttelte den Kopf. »Ihr habt den Falschen verhaftet. Ich bin derjenige, den ihr sucht.«
    Tevis runzelte verwirrt die Stirn. »Wovon redest du?«
    »Ich habe es getan. Ich habe Charles Fortenberry umgebracht.«
    Kaum war Wes mit dem Motorrad vorgefahren, lief Theenie zur Haustür und hastete die Treppe hinunter. Annie sah an ihrem Gesichtsausdruck, dass etwas Schlimmes passiert war.
    »Erdle ist verhaftet worden!«, rief Theenie.
    »Verhaftet?«, stöhnte Annie. »Sag nicht, er ist betrunken Auto gefahren. Er weiß doch genau, dass er das nicht darf.«
    »Nein, nichts dergleichen. Du wirst es nicht glauben. Er hat den Mord an Charles gestanden!«
    »Was?« Annie fiel beinahe vom Motorrad. »Aber das kann nicht sein. Er war in der Woche ja gar nicht hier.«
    »Nein, natürlich nicht«, sagte Theenie. »Verstehst du nicht, was er will?«
    Annie sackte in sich zusammen. Schließlich stieg sie vom Motorrad. »Er nimmt die Schuld auf sich, damit die Anklage gegen mich fallen gelassen wird. Was sagt Lamar dazu?«
    »Ich habe nicht mit ihm gesprochen. Delores von der Zen trale hat angerufen und es mir erzählt. Wir haben früher einmal die Woche zusammen Bingo im Veteranenverein gespielt, aber dann wurden die Leute gierig und kauften sich fünf, sechs Karten auf einmal. Ich komme kaum mit einer zurecht. Das ist einfach unfair, wenn du mich fragst.«
    Annie unterbrach Theenie, bevor sie sich noch weiter ereiferte. »Ist wirklich Anklage gegen Erdle erhoben worden?«
    »Delores meinte, er wäre zu betrunken gewesen, um Fragen zu

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