Jeder Kuss ein Treffer
zog ihr die Schuhe aus. Die Hose fiel zu den anderen Klamotten auf den Boden. Schließlich streifte er Annie den Slip herunter. Sein kühner Blick labte sich am Anblick ihres nackten Körpers.
Annie war ein wenig befangen. Sie hatte nicht oft mit Charles geduscht. Das erste Mal mit ihm im Bett war auch nicht besonders romantisch gewesen; er hatte einfach vorgeschlagen, sie sollten sich ausziehen und unter die Laken kriechen, da würden sie dann »rummachen«. Er hatte sie nicht so langsam und leicht gestreichelt wie Wes. Sie hatte sich bedrängt gefühlt und danach unglaublich enttäuscht und frustriert, als Charles sie noch ein paar Minuten im Arm hielt und sich dann umdrehte, nach der Fernbedienung griff und
Letterman
anstellte.
Wes küsste Annie wieder, und seine großen Hände auf ihrer Haut fühlten sich an wie der Himmel auf Erden. »Zieh mich aus!«, flüsterte er an ihren Lippen. Das tat Annie nur zu gerne. Ihre Fingerknöchel streiften seinen harten Bauch, als sie seine Jeans aufknöpfte und den Reißverschluss hinunterzog. Befreit von ihrer Kleidung, betrachteten sie sich gegenseitig.
»Du bist wunderschön«, sagte er. Sein Lächeln war träge und unglaublich erotisch.
»Du siehst auch nicht schlecht aus, mein Großer.«
Wes stellte das Wasser an, prüfte es und ließ Annie zuerst unter die Dusche gehen. Er kam zu ihr und zog den Duschvorhang zu.
Das warme Wasser prasselte angenehm auf Annies Schultern. Wes machte die Seife nass, so dass Schaum entstand, und verteilte ihn auf ihrem Rücken. Er legte die Seife beiseite und begann, Annies Nacken- und Schultermuskulatur zu massieren, bis sie sich entspannte. Beim Waschen knetete er ihren Rücken. Annie seufzte.
»Ist das gut?«, fragte er.
Sie nickte. »Ich glaube, ich war ein bisschen angespannt.«
Wes schmunzelte und drehte Annie zu sich um. »Es gibt noch andere Wege, um sich zu entspannen, weißt du?« Er seifte sie von oben bis unten ein, dann schob er die Hand zwischen ihre Oberschenkel. Als Annie kam, schrie sie leise auf. Sie krallte sich an seinen Schultern fest, vergrub das Gesicht in seiner Brust und erschauderte.
»Wie schön«, sagte er.
Als Annie sich wieder beruhigt hatte, wusch sie Wes‘ Rücken und seine Hüften. Sie seifte seine Brust und seinen Bauch ein, dann wagte sie sich tiefer vor. Er war bereits erigiert. Mit seifigen Händen machte Annie eine Faust um ihn und brachte ihn zum Höhepunkt. Wes lachte leise, als er ihrer Hand Einhalt gebot, sich abwusch und das Wasser abstellte. Schnell trockneten sie sich ab und begaben sich ins Schlafzimmer.
Wes verlor keine Zeit. Mit der Zunge fuhr er langsam über Annies Körper, weiter bis zur Mitte, und sie krallte die Hände in die Decke und unterdrückte das Stöhnen, das den Ausbruch von Lust begleitete, der ebenso stark war wie beim ersten Mal. Wes legte sich auf sie, und sie schob ihm das Becken entgegen, als er in sie eindrang. Sie bewegten sich im Einklang. Annie merkte, dass sie weinen musste vor Freude über die Harmonie ihres Zusammenseins, über die Schönheit ihrer vereinten Körper und darüber, dass Wes ihren Namen ausrief, als er in ihr zum Höhepunkt kam.
Danach nahm er sie fest in die Arme. Schweigend lagen sie da, ihr Herzschlag verlangsamte sich. Wes sah Annie an. »Warum guckst du so traurig?«
»Ich bin nur müde«, erwiderte Annie. »War ein langer Tag.« Sie konnte ihm nicht die Wahrheit sagen: dass sie viel zu schnell viel zu viel für ihn empfand und ihr das große Angst machte.
Um kurz nach zehn stand Wes in Lamar Tevis‘ Büro, wo der Polizeichef Kaffee trank und Zeitung las, die Füße auf dem Tisch. Lamar sah auf. »Was ist denn mit Ihrem Gesicht passiert?«
»Hab mich beim Rasieren geschnitten.«
»Herrje!«
»Ich habe Informationen über den Fall Fortenberry«, erklärte Wes.
»Darf ich Ihnen eine Tasse Kaffee anbieten?«, fragte Lamar. »Wir haben auch Käseplunder. Selbstgemacht, wenn ich das hinzufügen darf, von einer Kollegin. Gestern gab es Zimtschnecken, und vorgestern hat sie …«
»Nein, danke«, unterbrach Wes ihn.
»Nehmen Sie sich einen Stuhl, und sagen Sie mir, was Sie herausgefunden haben«, sagte Lamar.
Wes berichtete, was er über Donna und Norm Schaefer wusste.
»Fortenberry hatte also eine Affäre mit der Frau seines Chefs. Hört sich an, als wäre der Ärger programmiert gewesen.«
Wes griff in seine Hemdtasche, holt den Saphirohrring mit den Diamanten hervor und legte ihn auf den Tisch. »Den hat sie in Annies Haus
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