Jedi-Akademie 02 - Der Geist des Dunklen Lords
ungewöhnlich blasse Haut.
Leia richtete ihre Aufmerksamkeit wieder auf den Lumpenmann. »Im Ernst, Mr. Daykim, ich kann Ihnen gar nicht sagen, wie glücklich wir über das sind, was Sie für uns getan haben. Ich versichere Ihnen, daß die Neue Republik alles tun wird, um all Ihre Leute an die Oberfläche zurückzuholen.«
Daykim schüttelte den Kopf. »Der Imperator hat keine Fehler verziehen, Fehler nicht einmal in Betracht gezogen. Wir haben mitansehen müssen, wie viele unsere Kollegen aus der Verwaltung entweder hingerichtet oder auf schreckliche Strafkolonien verbannt wurden. Sobald wir bemerkten, daß wir einen simplen, aber irreparablen Verwaltungsfehler gemacht hatten, wußten wir, daß wir nicht mehr lange leben würden – so packten wir in Windeseile, was wir konnten, und flohen in die Tiefebenen von Imperial City. Meine Leute leben nun schon seit vielen Jahren dort unten. Wir sind nichts weiter als ein Haufen wilder Bürokraten, die kein anderes Leben kennen.«
»Wir könnten Ihnen eine neue Heimat in der Neuen Republik bieten. Wir bestrafen niemanden, nur weil er einen simplen Fehler macht. Wir könnten Sie alle zurückholen«, sagte Leia wieder. »Schauen Sie sich um, so könnte auch Ihr neues Zuhause aussehen. Viele der Gebäude in der Altstadt von Imperial City stehen leer.«
»Das wissen wir«, sagte Daykim, »manchmal leben wir auch dort. Vielen Dank für Ihr Angebot.« Er stand auf und warf 3PO und Chewbacca einen mißtrauischen Blick zu. Er tätschelte Jacen und Jaina den Kopf und ließ sein lückenhaftes Lächeln aufblitzen. »Ihr seid liebe kleine Kinder. Eure Eltern können stolz auf euch sein.«
Han räusperte sich und reichte ihm dankend die Hand. Der zerlumpte Mann ergriff sie und schüttelte sie heftig, als würde ihm ein fester, geschäftsmäßiger Händedruck Spaß machen.
»Ich verstehe immer noch nicht, warum Sie in diesen düsteren unteren Ebenen bleiben wollen«, sagte Han.
Daykim schwang ein Bein in den Klimaschacht und sah sich um. »Es ist ganz einfach«, sagte er. »Hier oben bin ich nur ein Bürobote – dort unten bin ich ein König!«
Mit einem letzten Lächeln schwang sich Daykim endgültig in den Belüftungsschacht. Sie hörten ihn noch poltern und schaben, bis er in einer der nach unten führenden Wartungsröhren verschwand.
»Nun, so hat alles doch ein glückliches Ende genommen«, sagte 3PO. »Ist das nicht wundervoll?«
Han und Leia funkelten ihn nur an.
»Wir wollen eine Geschichte!« sagten die Zwillinge gleichzeitig.
27
Kyp Durron steuerte sein gestohlenes kleines Schiff in den Orbit um den kleinen bewaldeten Mond Endor, wo der zweite Todesstern vernichtet worden war.
Er ignorierte die Sensoren seines gestohlenen Z-95-Kopfjägers und schloß die Augen. Er griff mit seinen Sinnen hinaus und suchte die Umgebung nach Schatten oder einem Kräuseln in der Macht ab. Er mußte die Ruhestätte des einzigen anderen Dunklen Lords der Sith finden, den er kannte.
Darth Vader.
Exar Kun, der lange vor Vader gelebt hatte, war freudig erregt gewesen, als er hörte, daß die Lords der Sith Jahrtausende überdauert hatten. Aber Kyp suchte immer noch nach den Antworten auf die drängenden Fragen, die ihn beschäftigten.
Master Skywalker sagte, daß Darth Vader, sein eigener Vater, sich am Ende der Seite des Lichts zugewandt hatte. Daraus schloß Kyp, daß die Kräfte der Sith nicht für immer mit dem Bösen verknüpft waren. Das gab ihm einen Hoffnungsschimmer. Ihm war durchaus bewußt, daß Exar Kuns Geist ihn angelogen oder zumindest in die Irre geführt hatte. Das Risiko war schrecklich, aber die Belohnung würde der ganzen Galaxis zugute kommen.
Falls er Erfolg hatte.
Kyp hatte das Gefühl, daß er hier auf Endor vor den wachsamen Augen Exar Kuns sicher war. Er wußte nicht, wie weit Kuns Macht reichte, aber er glaubte nicht, daß der alte Sith-Lord Yavin 4 verlassen konnte. Zumindest jetzt noch nicht.
Kyp schaltete instinktiv an den Kontrollen von Mara Jades Jäger und steuerte den Kopfjäger tiefer, während er die Wälder scannte. Nachdem die Rebellen ihren Sieg über den Imperator gefeiert hatten, hatte Luke Skywalker unter den himmelhohen Bäumen unweit der Ewok-Dörfer einen Scheiterhaufen für seinen Vater errichtet. Er hatte zugesehen, wie die brüllenden Flammen die Überreste von Darth Vaders mechanischem Körperpanzer verzehrt hatten. Aber vielleicht hatte ein Teil überlebt…
Während der Kopfjäger über die Wipfel der gewaltigen
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