Jedi-Akademie 02 - Der Geist des Dunklen Lords
Coruscant losschlagen.«
Daala warf einen letzten Blick auf den glühenden Nebel, der ihr Schiff verbarg, und verließ dann den Kriegsraum. Sie ging zu ihrer Kabine, um sich noch einmal Tarkins Taktikbänder anzusehen und nach der vergessenen und geheimen Weisheit zu suchen, die ihr den Sieg garantieren würde.
29
Die Calamarianerin stieg aus ihrer tropfenförmigen Transportkapsel, drehte den Kopf und betrachtete den dichten Dschungel von Yavin 4, die großen uralten Tempel. Sie wartete.
Luke eilte aus der Hangarbucht und bemühte sich, das freie Landefeld gemessenen Schrittes zu überqueren. Neben ihm rollte R2 über den festgetrampelten Boden.
Er bemerkte, daß die Calamarianerin kleiner war als Admiral Ackbar. Sie trug eine weite, gelb-türkis-grüne Robe mit Ärmeln fließend wie Wasserfälle. Von ihr ging eine traurige Entschlossenheit aus.
Die Calamarianerin entdeckte Luke und gab dem unsichtbaren Piloten der Transportkapsel einen Wink mit ihrer Flossenhand. Die Maschine stieg mit einem magnetischen Summen himmelwärts und ließ sie zurück. Sie sah der Kapsel nicht nach, als sie in den tiefhängenden Wolken verschwand, und blieb an ihrem Platz stehen.
»Master Skywalker«, sagte sie mit einem samtenen Schnurren, das ihm sofort sympathisch war. »Ich bin Botschafterin Cilghal von Calamari. Ich habe eine Botschaft für Sie.« Sie griff in einen ihrer weiten Ärmel und brachte eine glänzende, kupfern und golden gemaserte Scheibe zum Vorschein.
»R2?« sagte Luke.
Der kleine Droide rollte vorwärts, und Cilghal bückte sich und schob die Nachrichtenscheibe in R2s Laufwerk. Mit einem kurzen Sirren projizierte R2 ein flackerndes Abbild Leias in die Luft vor ihnen.
Luke wich überrascht zurück und betrachtete Cilghal mit größerem Interesse, als Leia anfing zu sprechen.
»Luke, ich hoffe, dir geht es gut. Ich denke, ich habe jemanden für dein Jedi-Ausbildungszentrum gefunden. Botschafterin Cilghal kann ich nur wärmstens empfehlen. Sie hat zu meiner Zufriedenheit ihr echtes Talent in der Macht demonstriert. Sie scheint die Gabe des Heilens und der Kurzzeitvorhersage zu haben. Beim kürzlichen Angriff auf Calamari war sie eine große Hilfe. Bitte hilf ihr und bilde sie aus. Wir brauchen mehr Jedi-Ritter.«
Ihr Bild lächelte ihn an. »Wir hoffen, bald zu hören, daß einige deiner Schüler bereit sind, uns bei unserem Kampf gegen das Imperium zu unterstützen. Die Zeiten sind noch immer gefährlich. Wir dürfen nicht einen Moment in unserer Wachsamkeit nachlassen.«
Ihr Gesicht wurde weicher, und sie schien ihm direkt in die Augen zu blicken. »Ich vermisse dich. Die Zwillinge fragen dauernd, wann sie ihren Onkel Luke wiedersehen. Ich hoffe, daß du uns besuchen kommst – vielleicht kommen wir aber auch nach Yavin 4.« Sie straffte sich und wechselte wieder in ihren formellen Tonfall. »Ich bin sicher, daß du in Cilghal eine deiner vielversprechendsten Kandidatinnen finden wirst.« Sie verschränkte die Arme und lächelte, als die Botschaft flackerte und erlosch.
Cilghal stand schweigend da und wartete auf Lukes Reaktion. Seine Gedanken wirbelten. »Ah, willkommen«, sagte er schließlich.
Seit seiner Konfrontation mit Kyp Durron war er unsicher geworden; Luke wußte nicht, wohin der junge Mann geflohen war, nachdem er Mara Jades Schiff gestohlen hatte. Der grausige Tod Gantoris’ und Kyps Rebellion hatten ausgereicht, wieder die alte Furcht in Luke zu wecken. Seine besten Schüler waren ungeduldig geworden und hatten versucht, die Grenzen ihrer Fähigkeiten zu überschreiten.
Aber er hatte eine größere, tiefere Bedrohung gespürt, die in jedem einzelnen Stein des Großen Tempels selbst vibrierte… böse und gut versteckt. Luke hatte allein versucht, ihre Quelle zu finden, hatte mit den Fingern über die Steinblöcke der Wände gestrichen und sich bemüht, den kalten Schatten zu lokalisieren – aber ohne jeden Erfolg. Er hatte nur seinen Verdacht.
Wie konnte Kyp von den Einzelheiten des Großen Sith-Krieges erfahren haben? Wie konnte Gantoris erfahren haben, wie man sich ein Lichtschwert baute? Was hatte Gantoris in jener letzten schrecklichen Nacht gesehen, bevor er eingeäschert worden war? Welche fürchterliche Magie hatte er ausprobiert? Luke fehlte ein wichtiges Teil des Puzzles, und solange er es nicht gefunden hatte, konnte er nicht gegen die Bedrohung ankämpfen.
Botschafterin Cilghal rührte sich und sah ihn wieder an. »Master Skywalker, Sie scheinen mit den Gedanken woanders
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