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Jedi-Akademie 02 - Der Geist des Dunklen Lords

Jedi-Akademie 02 - Der Geist des Dunklen Lords

Titel: Jedi-Akademie 02 - Der Geist des Dunklen Lords Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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und Tiere im Dschungel über ihren Köpfen…
    Seine geschärften Sinne registrierten eine Veränderung in den Tiefen der unterirdischen Räume, schlafende vulkanische Ausläufer, die den Mineralquellen geothermische Hitze lieferten. Irgendwo tief in der Kruste von Yavin 4 war eine Blase geplatzt und hatte heiße Gase nach oben gespuckt, die durch Risse im Fels fauchten und sich einen Weg nach draußen suchten. Sie näherten sich ihnen.
    Im Bild der Galaxis unter ihnen entstand ein dunkler Spalt. Von plötzlicher Angst erfüllt schlugen vier der Jedi-Schüler im warmen Wasser um sich und versuchten, sich ans Ufer zu retten. Andere verkrampften sich voller Panik.
    Luke kämpfte seine eigene Furcht nieder und gab seiner Stimme einen kräftigen, gebieterischen Klang, wie damals, als er mit Jabba der Hutt verhandelt hatte. Er sprach schnell, um die noch verbleibenden Sekunden zu nutzen.
    »Ein Jedi spürt keine Hitze oder Kälte. Ein Jedi kann Schmerzen unterdrücken. Stärkt euch in der Macht!« Luke dachte an die Zeit auf Eol Sha, als ihn Gantoris seinen Prüfungen unterzogen und gezwungen hatte, über den Lavasee zu gehen. Mit der Kraft seines Willens schützte er seinen Körper, bildete eine imaginäre Hülle um seine nackte Haut, dünn wie ein Gedanke und stark wie ein Gedanke.
    Für einen Sekundenbruchteil musterte er die besorgten Gesichter, sah, wie Kirana Ti ihre dunklen Augen schloß und die Zähne zusammenbiß; Kam Solusar, ein Mann mittleren Alters, starrte blicklos vor sich hin, machte aber einen selbstsicheren Eindruck; Streen, der Wolken-Eremit von Bespin, schien nicht zu verstehen, aber instinktiv verstärkte er seine Abschirmung.
    Als die großen, eruptierenden Blasen an die Oberfläche kochten, floh Dorsk 81, der gelbhäutige Klon vom Planeten der Bürokraten, zum Ufer. Luke sah, daß er es nicht rechtzeitig schaffen würde; wenn Dorsk 81 in den nächsten vier Sekunden nicht für seinen persönlichen Schutz sorgte, würde er gekocht werden, sobald das heiße Gas in die Luft entwich.
    Ehe Luke reagieren konnte, griff Gantoris nach Dorsk 81 und packte die nackte Schulter des Nichtmenschen mit seiner schwieligen Hand. »Reite mit mir!« sagte Gantoris laut, um das lärmende Zischen zu übertönen. Vulkanische Gasblasen durchbrachen die Oberfläche der heißen Quelle. Luke sah, wie sich um Gantoris und Dorsk 81 eine unglaublich starke schützende Wand bildete – und dann verwandelten die tödlichen, seit Urzeiten im Fels eingesperrten Gase das Wasser in einen dampfenden Strudel.
    Luke spürte die sengende Hitze, drängte sie aber mit purer Willenskraft zurück. Er spürte außerdem das Wachsen der Macht, als die anderen begriffen und ihre Schutzmaßnahmen koordinierten. Der siedende Ansturm dauerte nur ein paar Sekunden, dann beruhigte sich die kochende Oberfläche des Sees wieder.
    Das Fenster zum Universum hatte sich geschlossen.
    »Genug für heute nacht«, erklärte Luke mit einem zufriedenen Seufzer. Tropfnaß schwang er sich ans Ufer und richtete sich auf. Er roch die Schwefeldämpfe, die von seiner Haut aufstiegen, während er nach seiner Jedi-Robe griff, die unordentlich auf dem Boden lag. »Denkt über das nach, was ihr heute gelernt habt.«
    Daraufhin brachen die Schüler in befreites Lachen aus und gratulierten sich gegenseitig. Nacheinander stiegen sie aus dem Wasser. Gantoris stützte Dorsk 81, der ihm dankte, bevor er seine Robe anzog. »Beim nächsten Mal werde ich stärker sein«, sagte Dorsk 81 in das Halbdunkel.
    »Das weiß ich.«
    Luke trat zu dem dunkelhaarigen Mann, während er seine Robe über den Kopf streifte. »Du hast hervorragend reagiert, Gantoris.«
    »Es war nur Hitze«, wehrte Gantoris ab, und seine Stimme klang plötzlich grimmig. »Es gibt weit schlimmere Dinge als Hitze.« Er schwieg und fügte dann in einem Tonfall hinzu, als würde er ein Geheimnis enthüllen: »Master Skywalker – du bist nicht der schwarze Mann, der mich in meinen Alpträumen von Eol Sha verfolgt hat. Das weiß ich jetzt.«
    Das Geständnis verwirrte Luke. Im trüben Licht war Gantoris’ Gesichtsausdruck nicht zu erkennen. Auf Eol Sha war Gantoris von furchterregenden Vorahnungen heimgesucht worden, aber seit seiner Ankunft auf Yavin 4 hatte er seine Alpträume nicht mehr erwähnt. Luke wollte ihn fragen, warum er jetzt darüber sprach, doch sein Gegenüber wandte sich ab und drängte sich an den anderen Schülern vorbei, die sich auf den Rückweg durch die düsteren Tunnel machten.
     
    Am

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