Jedi-Akademie 02 - Der Geist des Dunklen Lords
Herzensbrecherlächeln. »Aber wenn er erst einmal gewirkt hat…«
»Oh, Mann«, seufzte Han. Er leerte seinen Drink und ging davon, während sich Lando seinen Träumen hingab, ohne sein eigenes Glas zu beachten, das unberührt neben ihm stand.
13
Am nächsten Abend hatte sich Leia gerade hingesetzt, um mit ihrem Mann und ihren Kindern in aller Ruhe zu essen, als Mon Mothma nach ihr rufen ließ.
Wie gewöhnlich hatte sie sich den ganzen Tag mit Regierungsangelegenheiten befassen müssen. Nach der Katastrophe auf Vortex hatte man ihr keine Verschnaufpause gegönnt, und der Druck hatte noch zugenommen, da sich Mon Mothma weiter von ihren Pflichten zurückgezogen und die unwichtigen Empfänge und Konferenzen ihrer Stellvertreterin Leia überlassen hatte.
Als Tochter des mächtigen Senators Bail Organa auf der friedlichen Welt Alderaan aufgewachsen, hatte Leia von Kindesbeinen an mit Politik zu tun gehabt. Sie war an die permanenten Verpflichtungen, die rund um die Uhr eintreffenden Kommuniques, die plötzlichen Notfälle, die Geheimverhandlungen und den Zwang zum Lächeln gewöhnt. Sie hatte sich entschieden, in Senator Organas Fußstapfen zu treten, trotz der Anforderungen, die damit einhergingen.
Aber die seltenen ruhigen Momente mit Han und den Zwillingen waren ihr heilig. Es schien Jahre her zu sein, daß sie den kleinen Anakin besucht hatte, obwohl Han in den letzten beiden Monaten zweimal zu Winter geflogen war.
An diesem Abend war Leia spät nach Hause gekommen, nervös und abgehetzt, aber Han hatte mit Jacen und Jaina auf sie gewartet. Sie hatten den Tisch zum Abendessen gedeckt, das 3PO vorbereitet hatte – als Test seines neuen und dubiosen Gourmetprogramms für die Speiseprozessoren.
Sie setzten sich ins Eßzimmer, wo Leuchtstreifen den Raum in sanfte Pink- und Pfirsichtöne tauchten. Han legte die entspannende Musik eines ihrer alderaanischen Lieblingskomponisten auf, und sie aßen von dem feinen imperialen Porzellangeschirr aus dem Privatbesitz des verstorbenen Imperators. In Anbetracht der beiden zweieinhalbjährigen Zwillinge, die mit dem Silberbesteck auf den Tisch schlugen und ständige Aufmerksamkeit verlangten, war es kein sehr romantisches Dinner – aber Leia störte es nicht. Han hatte sein Bestes getan, um ihr ein Essen im Familienkreis zu ermöglichen.
Leia lächelte, als 3PO die Mahlzeit servierte, eine überaus schmackhaft aussehende Graserroulade mit gewürzten Knollenspießen und süßem Marmorbeerenbeignet. »Ich glaube, Sie werden sehr beeindruckt sein, Mistress Leia«, sagte der Droide, als er sich nach vorn beugte und kleine Teller vor Jacen und Jaina stellte.
»Bäh«, machte Jacen.
Jaina sah ihren Bruder forschend an und sagte dann: »Ich mag das nicht.«
3PO richtete sich indigniert auf. »Kinder, ihr habt das Essen noch nicht einmal probiert. Ich bestehe darauf, daß ihr zumindest kostet.«
Leia und Han sahen sich an und lächelten. Jacen und Jaina hatten beide leuchtende Augen und feingeschnittene Gesichtszüge unter ihrem dichten dunkelbraunen Haar – genau wie ihre Eltern. Die Zwillinge waren extrem frühreif, sprachen in kurzen, aber vollständigen Sätzen und verblüfften ihre Eltern mit ihrer raschen Auffassungsgabe.
Zwischen Jacen und Jaina schien eine Art übersinnliche Verbindung zu bestehen, die es ihnen ermöglichte, sich mit Halbsätzen und sogar völlig stumm zu verständigen. Dies überraschte Leia nicht – wie Luke ihr erklärt hatte, war die Macht stark in ihrer Familie.
Han behauptete, daß die beiden Kinder ihre Kräfte besser beherrschten, als sie zugaben. Er hatte festgestellt, daß sich Schranktüren auf mysteriöse Weise geöffnet hatten, nachdem er sie sorgfältig verschlossen hatte, und glänzendes Flitterzeug, das auf hohen Regalen deponiert war, lag manchmal plötzlich auf dem Boden, als hätten sie damit gespielt. Die Speiseprozessoren, an die sie unmöglich gelangen konnten, waren einmal so umprogrammiert worden, daß sie alle Gerichte doppelt süßten, sogar die Suppen.
Die geheimnisvollen Zwischenfälle hatten 3PO derart verwirrt, daß er in den verschiedensten obskuren Datenspeichern nachgeforscht hatte, und er beharrte darauf, daß die beste Erklärung im uralten Aberglauben an Poltergeister zu finden war – aber Leia argwöhnte, daß es mehr mit kleinen Jedi-Kindern zu tun hatte.
Sie aß einen Bissen von ihrer dünn geschnittenen, kräuterbestreuten Graserroulade. Das Aroma roch herrlich nach Nuß. Das Fleisch war zart und
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