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Jedi-Akademie 02 - Der Geist des Dunklen Lords

Jedi-Akademie 02 - Der Geist des Dunklen Lords

Titel: Jedi-Akademie 02 - Der Geist des Dunklen Lords Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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nicht länger für mich behalten. Ich muß Ihnen die Wahrheit sagen.«
    Leia schluckte. All ihre gereizten Argumente verschwanden wie Nebel im Licht einer roten Riesensonne. Sie setzte sich in den kleinen Polstersessel neben Mon Mothma und hörte zu.
     
    Han war noch nicht dazu gekommen, die Zwillinge zu Bett zu bringen, als Leia zurückkehrte. Er hatte das Essen zornig und enttäuscht beendet und anschließend beim Spielen mit den Zwillingen Trost gesucht.
    3PO hatte die Kinder gerade aus dem Whirlpool geholt, als Leia leise die Tür öffnete. Han saß im Wohnzimmer und betrachtete die sentimentalen »Erinnerungen an Alderaan«-Bilder an den Wänden, ein Geschenk von ihm. Auf einem kleinen Sockel stand die lächerliche corellianische Fastfood-Maskottchen-Statue, die Leia ihm gekauft hatte, weil sie sie für ein schrilles, aber bedeutendes Kunstwerk von Hans Heimatwelt gehalten hatte.
    Als Leia eintrat, richtete er sich hastig auf und fuhr sich mit den Fingern durchs Haar. Aber sie drehte ihm den Rücken zu, hantierte an den Türkontrollen und sagte nichts. Leia schien tief in Gedanken versunken zu sein. Sie bewegte sich extrem langsam und bedächtig, als fürchtete sie, daß bei jeder schnellen Bewegung alles zusammenbrechen würde.
    »Ich habe dich erst viel später zurück erwartet«, sagte Han. »Hat dich Mon Mothma so schnell vom Haken gelassen?«
    Als sie sich zu ihm umdrehte, sah er die Tränen in ihren Augen schimmern. Die Haut um ihre Augen war geschwollen, ihr Mund ein dünner Strich.
    »Was ist los?« fragte Han. »Was will Mon Mothma diesmal von dir? Wenn es zuviel ist, werde ich sie mir persönlich vorknöpfen. Du solltest…«
    »Sie stirbt«, sagte Leia.
    Han verstummte und spürte, wie seine Argumente wie Seifenblasen zerplatzten. In seinem Kopf drehte sich alles. Ehe er eine weitere Frage stellen konnte, sprudelte Leia ihre Geschichte hervor.
    »Sie hat irgendeine rätselhafte Krankheit, bei der ihr Körper langsam verfällt. Die Medidroiden können die Ursache nicht finden. Sie haben so etwas noch nie gesehen, und sie wird immer schwächer. Es ist fast so, als würde etwas sie von innen her genetisch auflösen.
    Erinnerst du dich noch an die vier Tage, die sie angeblich bei einer Geheimkonferenz in Cloud City verbracht hat? Sie war gar nicht dort. Es gab keine Konferenz. Sie hat die Zeit in einem Bactatank verbracht, in dem letzten verzweifelten Versuch, geheilt zu werden – aber obwohl der Bactatank ihren Organismus vollständig gereinigt hat, konnte er ihr nicht helfen. Ihr Körper verfällt. Bei der Geschwindigkeit, mit der die Krankheit voranschreitet, könnte sie… könnte sie in weniger als einem Monat tot sein.«
    Han schluckte und dachte an die starke Frau, die die Neue Republik gegründet und den politischen Flügel der Rebellen-Allianz geführt hatte. »Deshalb also hat sie den Großteil ihrer Pflichten delegiert«, sagte Han. »Deshalb mußtest du immer mehr Verantwortung übernehmen.«
    »Ja, sie will versuchen, weiter in der Öffentlichkeit aufzutreten, aber du solltest sie sehen, Han! Sie sieht aus, als könnte sie kaum noch stehen. Sie kann die Scharade nicht mehr lange durchhalten.«
    »Nun…«, begann Han, vergeblich nach passenden Worten suchend. »Was bedeutet das? Was hast du vor?«
    Leia biß auf ihre Lippe und schien sich innerlich zu wappnen. Sie ging zu ihm und umarmte ihn. Er drückte sie an sich.
    »Jetzt, wo Mon Mothma immer schwächer wird«, erklärte sie, »und Admiral Ackbar ins Exil gegangen ist, gibt es im Rat keine moderate Fraktion mehr. Ich kann nicht zulassen, daß eine aggressive Regierung die Neue Republik übernimmt. Wir haben bereits zu sehr gelitten. Jetzt ist es an der Zeit, unsere Position zu festigen, die Neue Republik durch politische Allianzen zu stärken und neue Planetensysteme für uns zu gewinnen – und nicht, die Überreste des Imperiums in diesem Sektor der Galaxis zu bekämpfen.«
    »Laß mich raten, wer so etwas vorhat«, sagte Han, dem eine ganze Reihe von alten Generälen einfiel, die ihren ruhmreichen Tagen während der Entscheidungsschlachten der Rebellion nachtrauerten.
    »Ich muß Ackbar zurückholen«, sagte sie und suchte Hans Blick. Ihr Gesicht war blaß und so wunderschön wie nie zuvor. Er erinnerte sich, wie sie ihn in Cloud City angesehen hatte, kurz bevor Darth Vader ihn in die Karbonid-Gefrierkammer gesperrt hatte. Han hatte Monate in diesem Zustand der tiefgekühlten Nichtexistenz verbracht, nur begleitet von ihren Worten:

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