Jedi-Akademie 02 - Der Geist des Dunklen Lords
Botschaften und Raumhäfen auf Coruscant.
Terpfen kodierte seine geheime Nachricht mit den Informationen, die er von dem versteckten Sender an Bord von Ackbars Schiff erhalten hatte. Er deponierte die Botschaft in einer sarggroßen Hyperraumkurierkapsel und sicherte sie. Nach einem mißtrauischen Blick in die Runde gab er Admiral Ackbars persönlichen Diplomatensicherheitskode ein, mit dem sich alle Zollkontrollen unterlaufen ließen. Bestimmt hatte noch niemand daran gedacht, Ackbars Zugangsberechtigung zu löschen.
Auf der anderen Seite des Zentrums öffnete sich das Schott zu einer Startrampe, und die silberne Kurierkapsel stieg auf ihren Startfeldern in die Höhe. Reflexartig griff Terpfen nach dem Behälter, wollte ihn festhalten, aber seine Hände rutschten an den glatten Seiten ab – und die Kapsel schoß davon und raste mit hoher Beschleunigung in den Himmel von Coruscant.
Terpfen hatte fünf alternative Routen programmiert, um jede Verfolgung auszuschließen. Die Kurierkapsel würde ungehindert und ohne Verzögerung die imperiale Militärakademie von Carida erreichen. Die kodierte Botschaft konnte nur von Botschafter Furgan abgerufen werden – sie enthielt die Position des Geheimplaneten, auf dem das letzte Jedi-Baby versteckt wurde.
12
»Du wirst es schon schaffen, Kleiner«, sagte Han und rang sich ein spitzbübisches Grinsen ab.
Kyp Durron nickte. Er stand in der Tür von Hans und Leias Quartier, und Han bemerkte, wie die Lippen des jungen Mannes leicht zitterten. »Ich werde mein Bestes tun, Han. Das weißt du.«
Han fehlten plötzlich die Worte. Er umarmte Kyp und verfluchte im stillen die brennenden Tränen, die ihm in die Augen traten. »Du wirst der größte Jedi werden, den es je gegeben hat. Du wirst sogar Luke übertreffen.«
»Das bezweifle ich«, widersprach Kyp. Er löste sich von ihm und wandte das Gesicht ab, damit Han nicht die Tränen sah, die nun auch in seinen Augen schimmerten.
»Warte«, sagte Han. »Ich habe etwas für dich.« Er verschwand in der Tür und kehrte mit einem weichen Päckchen zurück. Kyp nahm es mit einem schüchternen Lächeln entgegen und wickelte das Päckchen aus.
Han beobachtete das Gesicht des jungen Mannes. Kyp griff in das Päckchen und zog einen wallenden schwarzen Umhang heraus, der mit reflektierenden Fäden durchwoben war und wie ein glitzernder Sternenhimmel aussah.
»Lando hat ihn mir gegeben – er hat wohl Gewissensbisse, weil er den Falken gewonnen hat –, aber ich kann so was nicht tragen. Ich möchte ihn dir schenken. Nach all den Jahren, die du in den schmutzigen Gewürzminen verbracht hast, verdienst du etwas Nettes.«
Kyp lachte. »Du meinst, damit ich für all die festlichen Anlässe in der Jedi-Akademie was Anständiges zum Anziehen habe?« Seine Miene wurde wieder ernst. »Danke, Han… für alles. Aber ich muß jetzt los. General Antilles überführt den Sonnenhammer nach Yavin, und ich werde ihn begleiten. Er wird mich in Lukes Akademie absetzen.«
»Viel Glück«, wünschte Han.
»Es tut mir leid, daß du den Falken verloren hast«, sagte Kyp. »Zerbrich dir darüber nicht den Kopf«, wehrte Han ab. »Er ist sowieso nur ein Schrotthaufen.«
»Wem sagst du das«, lächelte Kyp, aber beide wußten, daß er es nicht so meinte.
»Soll ich dich runter zum Hangar bringen?« fragte Han, aber noch während er dies sagte, erkannte er, daß er es im Grunde gar nicht wollte.
»Nee«, sagte Kyp und wandte sich von der Tür ab. »Ich hasse lange Abschiede. Wir sehen uns.«
»Sicher, Kleiner«, nickte Han. Er sah Kyp lange nach, wie er mit gespielter Unbekümmertheit den Korridor zu den Turboliften hinunterging.
Han wollte schon in sein Zimmer zurückkehren, überlegte es sich dann aber anders und entschied sich, lieber einen Drink zu nehmen. Leia war wieder in einer nächtlichen Ratssitzung mit Mon Mothma und die Kinder lagen bereits im Bett, und so wies Han 3PO an, in Bereitschaft zu bleiben und den Babysitter zu spielen.
Han begab sich erneut in die Lounge, wo er und Lando um den Falken Sabacc gespielt hatten.
Durch das Fenster ging der Blick auf die schwungvolle geometrische Skyline der wiederaufgebauten Stadt. Säulen aus Metall und Stahlglas ragten in schwindelerregende Höhen. Warnbojen und Sendetürme blinkten in bunten Mustern, während Flugmaschinen auf den Aufwinden zwischen den hohen Gebäuden dahinglitten.
An einem anderen Tisch saß der hammerköpfige ithorianische Botschafter allein vor einem kleinen
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