Jedi-Akademie 02 - Der Geist des Dunklen Lords
blickten dem Tier nach, sahen sich dann an. Die beiden trotteten weiter durch die düstere Unterwelt von Coruscant.
Jaina sagte: »Und sie wanderten und wanderten…«
»Wir müssen sofort Alarm auslösen, Chewbacca!« sagte 3PO. Aber der Wookiee schien nur ungern zugeben zu wollen, daß er die beiden kleinen Kinder verloren hatte.
Sie ließen den ohnmächtigen bothanischen Angestellten in einem der holographischen Dioramen zurück und folgten dann dem weißgekachelten Korridor, der zu den Souvenirläden, Erfrischungsständen und anderen Einrichtungen des Zoos führte. 3PO fragte sich, was der arme Bothan denken würde, wenn er erwachte und feststellen mußte, daß er im Netzbau eines kannibalischen Spinnentiers von Duros lag.
Ein Wartungsdroide beendete die Reparatur eines Turbolifts und entfernte das Außer-Betrieb-Zeichen. Seine beiden Köpfe summten ein zufriedenes Duett und gratulierten sich zur gelungenen Arbeit.
Chewbacca deutete auf den Wartungsdroiden, aber 3PO reagierte verärgert. »Was kann ein primitiver Wartungsdroide schon über diese Situation wissen? Diese Modelle sind nicht viel klüger als Lastgleiter.« Aber eine große Wookiee-Hand zog ihn weiter. »Oh, von mir aus, wenn du darauf bestehst.«
Chewbacca stürmte voraus und stellte sich dem staksenden Wartungsdroiden in den Weg. Automatische Sensoren veranlaßten den Droiden zu einem Ausweichmanöver, aber Chewbacca zwang ihn zum Halt. Der Wartungsdroide gab ein hohes, verwirrtes Winseln von sich.
3PO trat hinter ihn. »Verzeihung«, sagte er und sprudelte eine lange Serie unverständlicher binärer Fragen hervor. Der Wartungsdroide antwortete mit einem erstickten Pfiff wie von einer Dampfpfeife, der abrupt die Dampfzufuhr abgeschnitten wurde. 3PO wiederholte seine Frage, bekam aber dieselbe Antwort.
»Ich sagte dir ja, daß er uns nicht helfen kann«, erklärte 3PO. »Wartungsdroiden sind nicht programmiert, auf ihre Umwelt zu achten. Sie erledigen bloß ihre Reparaturen und warten auf neue Anweisungen.«
Chewbacca stöhnte und schüttelte seinen großen haarigen Kopf.
»Oh, sei bloß still… du großer wandelnder Teppich – ich rede nicht zuviel! Außerdem bist du es, der eine lebenslängliche Schuld gegenüber Han Solo hat.«
Der Wartungsdroide stakste weiter und ignorierte ihren Streit. 3PO wünschte, er könnte seine eigene Programmierung vereinfachen und in ähnlich glückseliger Unwissenheit um die Zustände in der Galaxis existieren. Er spürte, wie sich seine Schaltkreise überhitzten, als ihn die Erkenntnis, welche Strafe ihm drohte, wie ein Faustschlag traf. »Master Solo wird mir wahrscheinlich die Beine entfernen und mich dazu verdonnern, all die fragmentierten Dateien im Imperialen Informationszentrum neu zu kompilieren und alphabetisch zu ordnen!«
In der dämmerigen Unterwelt wies Jacen auf eine lärmende Maschine, die vor ihnen auftauchte, als sich die trümmerübersäte Gasse zu einer Straße verbreiterte. »Da«, sagte er. »Droide.«
Die Kinder rannten winkend los, in der Hoffnung, die Aufmerksamkeit des Droiden zu erregen. Aber als die Maschine sich auf einem wie poliert aussehenden Weg zwischen den Trümmern weiterbewegte, blieben sie stehen.
Der Droide war viel älter als das Wartungsmodell oben im Turbolift. Er hatte kräftigere Gelenke, klobige Glieder; große Bolzen hielten die Einzelteile zusammen. Der antike Reparaturdroide war kaum mehr als ein mobiler Werkzeugkarren mit einem Rumpf, Armen und einem abgeschrägten, sechseckigen Kopf. Einer seiner optischen Sensoren war herausgefallen. Dicke Kabel führten am Hals und der Wirbelsäule hinunter, korrodiert und staub- und schmutzverkrustet. An seinen Seiten wucherte Moos. Er bewegte sich ruckartig, als benötigte er dringend neues Schmiermittel.
Die Straße wurde von korrodierten Pfählen gesäumt, die einen Meter größer als die Zwillinge waren. Auf jedem Pfahl ruhte ein alter Glühkristall, in den Vergrößerungsfacetten geschliffen waren, aber jeder Kristall war von einem toten, durchscheinenden Grau und verströmte kein Licht mehr. Einige Pfähle hatten sich aus ihren Bodensockeln gelöst und standen schief.
Der Reparaturdroide schleppte sich zum Ende der Straße, blieb an einer Stelle stehen und schraubte seinen Rumpf an Zieharmonikagelenken in die Höhe, um mit den Armen an den erloschenen Glühkristall zu kommen. Der Droide löste den ausgebrannten Kristall und nahm ihn vorsichtig in die gegliederten Greifer. Er legte ihn in den Laderaum
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