Jedi-Akademie 02 - Der Geist des Dunklen Lords
persönliche Gegenstände aus den zerstörten Wohnquartieren an die Oberfläche brachten. Die Quarren würden zweifellos die Bergungsrechte für die gesamte Hülle beanspruchen und die persönlichen Besitztümer an die Calamarianer zurückverkaufen.
Han stand breitbeinig da, um auf dem treibenden Fragment nicht das Gleichgewicht zu verlieren. Die aufgewühlte See ließ die Plattform im Zeitlupentempo tanzen. Schließlich entdeckte er einen Wellengleiter, der auf das Wrack zuhielt. Leia steuerte ihn, begleitet von Ackbar und einer Calamarianerin.
Han winkte wie wild, und der Wellengleiter drehte bei, schoß auf ihn zu und legte an. Leia sprang bereits aus dem Gleiter, als Ackbar noch damit beschäftigt war, ihn an einem schartigen Metallstumpf festzumachen. Sie bewegte sich leichtfüßig, lief dann los und flog in Hans Arme. Er drückte sie an seine Brust und küßte sie wieder und wieder. »Ich bin so froh, daß dir nichts passiert ist!« Sie sah ihn an. »Ich weiß.«
»Hör auf damit«, bat Han. »Ich meine es ernst. Daala ist dafür verantwortlich, nicht wahr?«
»Wir glauben es, haben aber noch keinen Beweis dafür.«
Er fiel ihr ins Wort. »Für mich ist das keine Frage. Daala hat keine politischen Motive – sie ist einfach auf Zerstörung aus.«
Die Calamarianerin stieg aus dem Wellengleiter, ging zum Krankenbereich und betrachtete die blutenden Calamarianer, während viel zu wenige Medis versuchten, ihnen zu helfen. Sie wanderte von einem Verwundeten zum anderen und machte knappe Bemerkungen, als könnte sie auf irgendeine Weise ihre Überlebenschancen bestimmen.
Zwei Medis bemühten sich verzweifelt, einen Quarren wiederzubeleben, der beide Arme verloren hatte und dessen Brustkorb eingedrückt war. Sie warf einen Blick auf ihn und sagte: »Er wird nicht überleben. Sie können nichts mehr tun, um ihm zu helfen.« Die beiden calamarianischen Heiler starrten sie an, und als sie die unerschütterliche Gewißheit in ihrem Gesicht sahen, wandten sie sich einem anderen Patienten zu und ließen den Quarren sterben.
Wie ein Engel des Lebens und des Todes wanderte sie weiter, blickte nach unten, neigte den Kopf und drehte ihre runden calamarianischen Augen von einer Seite zur anderen.
Han beobachtete sie. »Wer ist das?«
»Sie heißt Cilghal. Sie ist die calamarianische Botschafterin«, erklärte Leia und senkte dann ihre Stimme. »Ich glaube, sie verfügt über Jedi-Kräfte. Sie weiß es noch nicht. Ich werde dafür sorgen, daß sie Luke aufsucht.« Leia umarmte ihren Mann erneut. »Ich bin so froh, daß du gekommen bist.«
»Ich hab’ mich sofort auf den Weg gemacht, als ich hörte, was passiert ist.« Er hob eine Braue und sah Lando an. »Nebenbei, wir haben auf dem Flug eine weitere kleine Runde Sabacc gespielt. Diesmal hab’ ich gewonnen.« Er bot seiner Frau einen Arm an. »Möchtest du mit meinem Schiff nach Hause fliegen, Leia?«
»Der Falke gehört wieder dir?« fragte sie entzückt und hakte sich bei ihm ein. Lächelnd sah sie Lando an. »Tut mir leid, das zu hören, Lando.«
Er zuckte die Schultern. »Es war die einzige Möglichkeit, Ruhe vor ihm zu bekommen.«
Ackbar stieg aus dem Gleiter und betrat das schwankende Wrack. Er hob eine große Hand, um seine riesigen Augen abzuschirmen, und betrachtete die überall treibenden Trümmer von Riffheimstadt. Han war noch nie besonders gut darin gewesen, den Gesichtsausdruck eines Calamarianers zu lesen, aber Ackbar wirkte am Boden zerstört.
Er ging zu ihm. »Admiral«, sagte Han, »ich habe gehört, was Sie getan haben, daß Sie einen ganzen Sternzerstörer besiegt haben. Großartige Leistung.«
Leia in ihrer weißen Robe trat an seine Seite. »Admiral, Ihr Sieg hier muß den simplen Unfall auf Vortex wiedergutmachen. Ich hoffe, Sie denken nicht daran, sich erneut zu verstecken?«
Ackbar schüttelte seinen mächtigen Kopf. »Nein, Leia. Mit Ihrer freundlichen Beharrlichkeit haben Sie mich an etwas erinnert. Ich bin nicht der Typ, der sich versteckt. Ich muß tun, was ich kann und soviel ich kann. Das Verstecken überlasse ich anderen. Ich bin ein Mann der Tat.«
Leia legte eine Hand auf Ackbars kräftigen Bizeps. »Danke, Admiral. Die Neue Republik braucht Sie«, sagte sie.
Aber Ackbar schüttelte den Kopf. »Nein, Leia, ich werde nicht nach Coruscant zurückkehren. Durch diesen Angriff ist mir erst richtig bewußt geworden, wie sehr mein Volk mich braucht. Ich muß hier auf Calamari bleiben, um meinem Volk beim Wiederaufbau seiner
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