Jedi-Akademie 02 - Der Geist des Dunklen Lords
Zivilisation zu helfen und die Verteidigung gegen zukünftige imperiale Schläge zu verstärken.
Wir haben uns noch immer nicht vom Angriff der Weltenvernichter erholt, und jetzt hat eine neue Flotte unsere schwimmenden Städte verwüstet. Ich kann Calamari jetzt nicht verlassen und zurückkehren.« Er drehte seine runden Augen zum bleiernen Himmel und sagte: »Dieser Planet ist meine Heimat. Dies ist mein Volk. Ich muß alles tun, um ihm zu helfen.« Han legte seinen Arm um Leias Hüfte und drückte sie. Leia fühlte sich steif und kalt an; er wußte genau, was sie dachte. »Ich verstehe… Ackbar«, sagte Leia und verzichtete endlich auf seinen militärischen Titel.
Han konnte ihre Anspannung spüren, und er wußte, wie sehr der Verlust Ackbars sie deprimierte. Han ergriff ihre Schulter und spürte eiserne Spannungsknoten unter ihrer glatten Haut.
Jetzt, wo Ackbar nicht mehr nach Coruscant zurückkehrte und Mon Mothma mit jedem Tag schwächer wurde, mußte Leia allein mit allen Problemen der Neuen Republik fertigwerden.
23
Tageslicht fiel durch die rechteckigen Dachfenster des Großen Tempels. Kyp saß auf einer unbequemen Steinbank in der gewaltigen Versammlungshalle und hörte Master Skywalker zu. Er gab sich aufmerksam, obwohl es ihm immer schwerer fiel, während sein Respekt vor Skywalkers Wissen nachließ.
Die anderen Jedi-Schüler saßen wie gebannt da, als Master Skywalker das kleine weiße Holocron auf seinen Sockel stellte. Es erzählte nur eine weitere Geschichte von den alten Jedi-Rittern, rühmte ihre heroischen Abenteuer und ihre Schlachten gegen die dunkle Seite – die am Ende alle vergeblich gewesen waren, denn der Imperator und Darth Vader hatten sich als stärker erwiesen als die Jedi-Ritter und sie zerschmettert.
Skywalker weigerte sich, aus ihrem Versagen zu lernen. Wenn er vorhatte, die neuen Jedi-Ritter zu größerer Macht zu führen, würde er neue Fähigkeiten erwerben müssen, damit sein Orden der Jedi-Ritter auch eine Säuberung im Stil Vaders überstehen konnte.
Exar Kun hatte Kyp die Wege der Sith gezeigt. Aber Master Skywalker würde diese Techniken niemals übernehmen. Kyp fragte sich, warum er Skywalker überhaupt noch zuhörte. Er wirkte so schwach, so unentschlossen.
Die anderen Schüler waren eine potentielle Quelle der Macht. Sie hatten gelernt, die Macht zu benutzen, waren aber nicht über das Niveau von Novizen hinausgelangt, bloße Zauberkünstler, die eine Rolle spielten, die viel zu groß für sie war. Sie weigerten sich, einen Blick durch die Pforten der größeren Macht zu werfen, doch Kyp hatte keine Angst. Er konnte mit der Verantwortung fertigwerden.
Ein weiterer holographischer Torwächter des Holocrons erschien und erzählte, wie der junge Yoda zum Jedi geworden war. Kyp unterdrückte ein Gähnen und begriff nicht, warum sie sich diese trivialen Geschichten anhören mußten.
Er verdrehte den Hals und betrachtete die Wände des riesigen Steintempels. Er versuchte sich den viertausend Jahre zurückliegenden Großen Sith-Krieg vorzustellen, die feuchthäutigen Massassi, wie sie von Exar Kun versklavt und als Werkzeuge benutzt worden waren, um nach den Anweisungen der noch älteren und vergessenen Sith-Konstruktionspläne die Tempel zu errichten. Kun hatte die dunklen Lehren zu neuem Leben erweckt und sich den Titel des Dunklen Lords der Sith zugelegt, eine Tradition, die sich bis zu Darth Vader fortgesetzt hatte, dem letzten Sith-Lord.
Exar Kuns Tempel waren überall auf Yavin 4 errichtet worden – dem letzten archäologisch bekannten Zufluchtsort der unglaublich alten Sith-Rasse –, um als Brennpunkte seiner Macht zu dienen. Kun hatte hier auf diesem Dschungelmond geherrscht, über Kräfte geboten, die fast die Alte Republik besiegt hätten. Aber der Jedi-Kriegsherr Ulic Qel-Droma hatte ihn verraten; und die vereinten Jedi waren zur Entscheidungsschlacht nach Yavin 4 gekommen, hatten die Massassi-Eingeborenen ausgelöscht und den Großteil des Regenwaldes in einem Holocaust von den Sternen vernichtet. Aber Exar Kun war es gelungen, seinen Geist hier zu konservieren, um viertausend Jahre lang zu warten, bis er von einem anderen Jedi erweckt worden war…
Kyp rutschte unruhig auf seinem Stuhl herum und heuchelte Aufmerksamkeit. In der Tempelhalle war es brütend heiß. Das Holocron schwatzte weiter und weiter.
Luke hörte mit einem glücklichen Lächeln zu, und die anderen Schüler betrachteten gebannt die Bilder. Kyp starrte die Wände an und fragte
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