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Jedi-Akademie 02 - Der Geist des Dunklen Lords

Jedi-Akademie 02 - Der Geist des Dunklen Lords

Titel: Jedi-Akademie 02 - Der Geist des Dunklen Lords Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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sich, was er hier überhaupt machte.
     
    Als sich die Dämmerung über den Dschungel von Yavin 4 senkte, lehnte sich Luke Skywalker in einem der Hörsäle zurück und entspannte sich. Der Saal war kleiner als die große Versammlungshalle, hatte eine gewölbte Steindecke und war mit polierten Tischen und robusten Möbeln eingerichtet, die noch aus der Zeit der Rebellen-Besetzung stammten. Helle Glühlampen waren an alten Fackelhalterungen befestigt. Luke spürte tiefe Erschöpfung und nagenden Hunger. Die Schüler hatten jetzt Freizeit und regenerierten ihre mentalen Energien.
    Den ganzen Tag hatte Luke sie beaufsichtigt, während sie ihre Macht-Übungen durchgeführt hatten: Levitationstraining, Visualisierung von Schlachten und Konflikten, Aufspüren anderer Tiere und Kreaturen im Dschungel und Jedi-Geschichtsunterricht durch das Holocron. Er war zufrieden mit ihren guten Leistungen; obwohl Gantoris’ Tod immer noch wie eine frische Wunde schmerzte, konnte er sehen, daß seine anderen Schüler große Fortschritte machten. Er war überzeugt, den Orden der Jedi-Ritter wieder aufbauen zu können.
    Eine der Schülerinnen, Tionne, saß in der Ecke und zupfte an einem Streichinstrument, das aus zwei hohlen Resonanzboxen mit einem saitenbespannten Mittelstück bestand.
    »Dies ist die Ballade von Nomi Sonnenreiter«, sagte sie, »einer der historischen Jedi-Ritterinnen.« Sie lächelte. Langes Silberhaar fiel ihr auf die Schultern und die Brust und floß wie ein gischtweißer Strom über ihren Rücken. Ihre Augen waren klein und standen eng zusammen, ihr Kinn war kantig. Luke fand sie eher exotisch als schön.
    Tionne hegte eine große Leidenschaft für die alten Jedi-Legenden und Balladen und Geschichten. Noch bevor Luke auf sie gestoßen war, hatte sie ihr Leben der Popularisierung der alten Geschichten gewidmet, sie in den Archiven ausgegraben und bekannt gemacht. Luke hatte Tionnes Jedi-Talent getestet, und obwohl ihr Potential vielleicht etwas geringer war als das der anderen Schüler, machte sie es mit ihrer rückhaltlosen Hingabe und Begeisterung wieder wett.
    Die anderen ließen sich auf Stühlen, Bänken oder auf dem Boden nieder, um Tionne singen zu hören. Sie hatte das Instrument in ihren Schoß gelegt, und als die Schüler lauschten, zupfte sie mit beiden Händen an den Saiten und spielte eine getragene Weise, die perfekt zu dem Text paßte.
    Luke schloß die Augen und lauschte der Geschichte der jungen Nomi Sonnenreiter, die nach der Ermordung ihres Mannes an seiner Stelle an dem Jedi-Training teilnahm. Nomi war zu einer zentralen Figur in dem zerstörerischen Sith-Krieg der Jedi in den frühen Tagen der Alten Republik geworden.
    Luke lächelte, während er die Musik hörte, die volltönenden Noten, Tionnes weiche und fließende Stimme, ihren leidenschaftlichen Gesang. Von der anderen Seite des Raumes vernahm Luke ein ungeduldiges Scharren, und als er sich umdrehte, sah er Kyp Durron, der ein finsteres Gesicht schnitt. Der junge Mann seufzte, blickte erneut finster drein, stand schließlich auf und unterbrach Tionnes Lied.
    »Ich wünschte, du würdest aufhören, diese lächerliche Geschichte zu verbreiten«, sagte Kyp. »Nomi Sonnenreiter war ein Opfer. Sie kämpfte in den Sith-Kriegen, ohne überhaupt zu begreifen, um was es bei den Schlachten ging. Sie hörte blind auf ihre Jedi-Meister, die Angst hatten, weil Exar Kun einen Weg gefunden hatte, die Kräfte der Jedi zu stärken.«
    Tionne legte ihr Musikinstrument auf die Steinfliesen und schlang ihre Arme um die Knie. Sie sah schockiert aus. In ihren kleinen Augen leuchtete Verwirrung. »Wovon redest du überhaupt?« Ihre Stimme klang dünn vor Enttäuschung. »Ich habe Wochen gebraucht, um die Legende zu rekonstruieren. Alle hier wußten, was ich tat. Wenn du andere Informationen hast, Kyp, warum hast du sie mir nicht verraten?«
    »Wo hast du diese Geschichte gehört, Kyp?« fragte Luke und stand auf. Er stemmte die Hände in die Hüften und versuchte, Kyp mit den Blicken zu bezwingen. Der junge Mann war mit der Zunahme seiner Jedi-Kenntnisse immer sprunghafter geworden. Ruhig mußt du sein, ruhig, hatte Yoda gesagt, aber Luke wußte nicht, wie er Kyp helfen konnte, ruhiger zu werden.
    Kyp warf den Schülern, die ihn verblüfft anstarrten, einen kurzen Blick zu. »Wenn der Sith-Krieg anders ausgegangen wäre«, sagte er, »dann hätten die Jedi-Ritter vielleicht gelernt, sich zu verteidigen, als Darth Vader die Jagd auf sie eröffnete, und wären nicht

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