Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Jedi-Akademie 03 - Die Meister der Macht

Jedi-Akademie 03 - Die Meister der Macht

Titel: Jedi-Akademie 03 - Die Meister der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
Vom Netzwerk:
ihre Hand, und sie nickte.
    Qwi sah sich noch einmal die Bänder ihrer Rede vor dem Rat der Neuen Republik an, in der sie die Zerstörung des Sonnenhammers und die Einstellung seiner Erforschung verlangt hatte. Die Ratsmitglieder hatten sich widerstrebend bereit erklärt, das Projekt zu stoppen und den Sonnenhammer in den Kern eines Gasriesenplaneten zu werfen. Aber offenbar hatte dies nicht ausgereicht, um die Superwaffe vor dem Zugriff einer so zornigen und entschlossenen Person wie Kyp Durron zu bewahren.
    Während sie die Holoaufzeichnung ihrer Rede verfolgte, hörte sie sich selbst Dinge sagen, an die sie sich nicht erinnern konnte. Sie seufzte laut und lud die nächste Datei. Eine mühsame Methode, doch sie hatte keine andere Wahl.
    Der Großteil ihrer grundlegenden wissenschaftlichen Kenntnisse war unversehrt, aber bestimmte Dinge waren für immer verschwunden: gewonnene Einsichten, von ihr entwickelte neue Waffensysteme und neue Ideen. Als Kyp Durron in ihrem Gehirn herumgewühlt und alle Informationen über den Sonnenhammer herausgerissen hatte, mußte er auch alles andere, was ihm fragwürdig erschienen war, gelöscht haben.
    Jetzt mußte Qwi Xux ihr Gedächtnis so gut es ging rekonstruieren. Es kümmerte sie nicht, daß das Wissen über den Sonnenhammer ausradiert worden war. Sie hatte sich schon vorher entschlossen, niemandem zu verraten, wie die Waffe funktionierte – und jetzt war es ihr unmöglich, selbst wenn sie es wollte. Manche Erfindungen gehörten besser vergessen…
    Die Schlund-Angriffsflotte war inzwischen fast einen ganzen Tag unterwegs und näherte sich dem Kessel-System. Qwi hatte die meiste Zeit gelernt und nur kurz mit Wedge gesprochen, wenn er nach seinem Dienst auf der Kommandobrücke bei ihr vorbeischaute, um ihr eine warme Mahlzeit zu bringen. Sie hatten gemeinsam gegessen, über Unverfängliches geplaudert und sich im übrigen in die Augen gesehen.
    Wenn sie am Datenterminal saß und Wedge zu ihr kam, streichelte er ihre schmalen Schultern und massierte sie, bis ihre verspannten Muskeln butterweich und warm wurden. »Du arbeitest zuviel, Qwi«, hatte er mehr als einmal gemahnt.
    »Ich muß«, antwortete sie stets.
    Sie erinnerte sich an ihre Jugend, wie sie verzweifelt studiert, sich das aufnahmebereite junge Gehirn mit Physik und Ingenieurwissenschaft und Waffentechnik vollgestopft hatte, um Mufti Tarkin zu gefallen. Sie allein hatte die strenge Ausbildung überlebt. Kyps rigorose Säuberung ihres Geistes hatte ihr diese schmerzhaften Kindheitserinnerungen nicht genommen – Erinnerungen, die sie lieber vergessen hätte.
    Es gab einige Dinge, die ihr die Datenbänder und Lehrprogramme nicht wiederbringen konnten. Sie mußte zurück ins Schlund-Zentrum, in die Laboratorien, in denen sie so viele Jahre verbracht hatte. Erst dann würde sie wissen, welche Erinnerungen wiederherstellbar waren und wieviel von ihrer Vergangenheit für immer verloren war.
    Das Interkom summte, und Wedges Stimme dröhnte durch ihre Kabine. »Qwi, würdest du bitte auf die Brücke kommen? Es gibt etwas, das ich dir zeigen möchte.«
    Sie bestätigte und lächelte beim Klang seiner Stimme. Sie fuhr mit einem Turbolift hinauf zu den Kommandotürmen der Fregatte und betrat die von geschäftigem Treiben erfüllte Brücke. Wedge drehte sich zu ihr um – aber ihre Indigoaugen waren auf die breite Sichtluke am Bug der Yavaris gerichtet.
    Sie hatte die Schlund-Ballung schon früher gesehen, aber auch diesmal wurde sie von Ehrfurcht überwältigt. Der brodelnde Mahlstrom aus ionisierten Gasen und superheißen Trümmerbrocken umkreiste als riesiger Farbstrudel die Ränder der bodenlosen Schwarzen Löcher.
    »Als wir in der Nähe des Kessel-Systems aus dem Hyperraum kamen«, sagte Wedge, »und unseren Anflugvektor berechneten, dachte ich mir, du würdest dir das gerne ansehen.«
    Sie schluckte einen Kloß in ihrer Kehle hinunter, trat vor und ergriff seine Hand. Die Schwarzen Löcher bildeten ein Labyrinth aus Gravitationsbrunnen und Hyperraumsackgassen; nur ein paar »sichere«, aber dennoch gefährliche Routen führten durch das verschachtelte Labyrinth.
    »Wir übernehmen den Kurs des Sonnenhammers«, sagte Wedge. »Ich hoffe, seitdem hat sich nichts verändert, oder wir werden bei unserem Durchflug eine böse Überraschung erleben.«
    Qwi nickte. »Er sollte sicher sein«, meinte sie. »Ich werde die Route noch einmal überprüfen.«
    Wedge sah sie liebevoll an, als hätte er zu ihrem Urteil weit mehr Vertrauen

Weitere Kostenlose Bücher