Jedi-Akademie 03 - Die Meister der Macht
und ergaben sich; aber Terpfen konnte keine Gefangenen gebrauchen und lähmte sie ebenfalls.
Er eilte über den glatten Boden zu den Kontrollen der Außenschotts. Aus der emaillierten Tasche an seiner linken Brust zog er einen getarnten Hackerchip, den ihm die Imperialen vor Monaten gegeben hatten für den Fall, daß er überstürzt fliehen mußte. Doch jetzt setzte Terpfen die imperiale Technologie zugunsten der Neuen Republik ein.
Terpfen schob den kleinen Chip in den Eingabeschlitz und drückte nacheinander drei Knöpfe. Die Elektronik las summend die im Chip kodierten Daten. Der Hackerchip überzeugte die Kontrollen, daß Terpfen in Besitz der erforderlichen Überbrückungskodes und sowohl von Admiral Ackbar als auch von Mon Mothma autorisiert war.
Mit einem Knirschen teilten sich die schweren Außenschotts. Vor dem Hangar pfiff der Nachtwind und blies kalte Luft in die Halle.
Terpfen marschierte zu dem reparierten B-Flügler, schob seine kräftigen Hände unter die Arme des zusammengebrochenen Calamarianers und zerrte ihn über den glatten Boden. Er legte den Mechaniker neben die reglosen Körper der betäubten Häßlinge.
Als Terpfen die Mechanikerin davonschleppte, stöhnte sie leise. Beim Sturz hatte sie sich einen ihrer Arme gebrochen. Terpfen zögerte einen Moment in schuldbewußtem Kummer, aber er konnte nichts für sie tun. Ein paar Stunden in einem Bactatank würden die Verletzung heilen.
Zu diesem Zeitpunkt würde Terpfen bereits auf dem Weg nach Yavin 4 sein.
Er kletterte in den Pilotensitz des B-Flüglers und aktivierte die Kontrollen. Alle Dioden waren grün. Er verriegelte die Luke. Mit dem schnellen B-Flügler konnte er die Strecke zum Yavin-System in Rekordzeit zurücklegen. Er mußte es auch.
Terpfen fuhr die Repulsoraggregate der schwerfällig aussehenden Maschine hoch und steuerte die offenen Außenschotts an.
Das Heulen der Alarmsirenen drang ins geschlossene Cockpit. Terpfen drehte den Kopf, um nachzusehen, was schiefgegangen war – und entdeckte einen weiteren Häßling, der sich offenbar im Cockpit eines X-Flüglers versteckt hatte. Der Häßling mußte in Panik hinausgesprungen und zum Alarmknopf gerannt sein.
Terpfen fluchte gepreßt. Er wußte, daß er sich beeilen mußte. Er hatte gehofft, sich den Weg nicht freikämpfen zu müssen.
Er aktivierte die Manövrierdüsen und schoß aus dem breiten Maul des Hangars. Sein gestohlener B-Flügler ließ die hohen Türme von Coruscant unter sich zurück und raste mit Höchstgeschwindigkeit in den Orbit.
Er konnte keine Zeit mit dem Versuch verschwenden, die Sicherheitssysteme der Neuen Republik zu täuschen. Man würde Terpfen für einen imperialen Saboteur halten, der einen Sternjäger gestohlen hatte. Falls man ihn gefangennahm, würde man ihn verhören, bis es zu spät war, dem kleinen Anakin Solo zu helfen. Terpfen hatte gegen seinen Willen viele schreckliche Dinge getan, aber jetzt, wo er vom imperialen Einfluß befreit war, würde jeder Fehler seine Schuld sein. Er konnte niemand anderen dafür verantwortlich machen.
Es überraschte und verängstigte ihn, wie schnell die Sicherheitskräfte Coruscants reagierten und zum Abfangmanöver ansetzten. Vier X-Flügler rasten in geringer Höhe heran und nahmen dann Kurs auf seinen Jäger.
Terpfens Komm summte. Einer der Verfolgerpiloten sagte: »B-Flügler, Sie haben ohne Startgenehmigung den imperialen Palast verlassen. Kehren Sie sofort zurück, oder wir schießen Sie ab.«
Terpfen verstärkte lediglich die Schirme um sein Schiff. Der B-Flügler war einer von Ackbars wertvollsten Beiträgen zur Rebellion und den altmodischen X-Flüglern weit überlegen. Terpfen konnte sie abhängen, und seine Schilde waren wahrscheinlich in der Lage, mehrere direkte Treffer zu absorbieren – aber er wußte nicht, ob er der kombinierten Feuerkraft von vier X-Flüglern widerstehen konnte.
»B-Flügel-Jäger, dies ist Ihre letzte Chance«, sagte der XFlügler-Pilot und feuerte einen schwachen Energiestrahl ab, der an Terpfens Schilden zerfaserte. Der Warnschuß erschütterte den B-Flügler, richtete aber keinen Schaden an.
Terpfen beschleunigte mit den Nachbrennern, die ihn hinauf zum Polarlicht und in einen niedrigen planetaren Orbit trugen, den seine bordeigenen Navigationssysteme mit dicken roten Gefahrenlinien markiert hatten.
Vor einem Jahr war die Rückeroberung von Coruscant und der Sieg über die rivalisierenden imperialen Fraktionen nur auf Kosten unvorstellbarer Zerstörungen erreicht
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