Jedi-Akademie 03 - Die Meister der Macht
weitergeleitet – und vielleicht starteten die Caridaner in diesem Augenblick einen Angriff auf Anoth, um das dritte Jedi-Kind zu entführen.
Terpfen stand in seinem dämmerigen Quartier vor dem Aquariumfenster und beobachtete den Glurpfisch, der träge seinen Geschäften nachging. Ein Raubfisch mit stachelbesetzten Flossen und zähnestarrendem Maul schoß auf ihn zu. Der Raubfisch würde über den Glurpfisch herfallen… genau wie die imperialen Streitkräfte über das hilflose Kind und seine einsame Beschützerin Winter herfallen würden, die einst Leias engste Gefährtin und Vertraute gewesen war. »Nein!« Terpfen schlug mit den Flossenhänden gegen das dicke Glas. Die Erschütterung verschreckte den zähnestarrenden Raubfisch, und er schoß davon, um woanders seine Beute zu suchen. Der protoplasmische Glurpfisch, der nichts von dem Vorfall mitbekommen hatte, setzte seinen Weg fort und filterte mikroskopische Nahrung aus dem Wasser.
Vielleicht waren seine caridanischen Herren nur vorübergehend durch andere Dinge abgelenkt… aber wenn Terpfen überhaupt etwas erreichen wollte, mußte er jetzt handeln, ganz gleich, ob dadurch sein Gehirn geschädigt wurde oder nicht.
Ackbar war in seinem selbstgewählten Exil auf Calamari geblieben und half seinem Volk bei der Reparatur der schwimmenden Städte, die bei Admiral Daalas kürzlichem Angriff verwüstet worden waren. Ackbar behauptete, kein Interesse mehr an der Politik der Neuen Republik zu haben.
Da Terpfen mit einem Angriff auf den kleinen Anakin rechnete, würde er sich direkt an Leia Organa Solo wenden. Sie konnte die Streitkräfte der Neuen Republik mobilisieren und die Imperialen zurückschlagen. Aber sie und Han Solo waren vor kurzem zum Dschungelmond Yavin geflogen…
Terpfen würde sich ein Schiff nehmen, ihr folgen und unter vier Augen mit ihr reden. Er würde alles gestehen und sich ihrer Gnade ausliefern. Möglicherweise ließ sie ihn auf der Stelle hinrichten, was auch ihr Recht war. Aber selbst das wäre eine gerechte Strafe für den Schaden, den er bereits angerichtet hatte.
Nachdem er aus freiem Willen seinen Entschluß gefaßt hatte – zumindest solange, wie es sein Wille blieb –, sah sich Terpfen ein letztes Mal in seinem Quartier um. Er wandte sich von den Aquariumfenstern ab, die ihn an seine Heimatweit erinnerten, und warf einen letzten Blick auf die gezackte Skyline mit ihren kilometerhohen Wolkenkratzern, blinkenden Landelichtern und funkelnden Fähren, die zum Nordlicht hinaufstiegen, das die Nacht erhellte.
Terpfen bezweifelte, daß er Coruscant jemals wiedersehen würde.
Er hatte keine Zeit für eine List.
Mit seinem persönlichen Sicherheitszugangskode verschaffte sich Terpfen Eintritt zum Sternjäger-Wartungshangar und marschierte schnell und entschlossen hinein. Sein Körpergeruch war von Spannung gesättigt, aber wenn er sich schnell genug bewegte, würde es niemand bemerken, bis es zu spät war.
Es war Nacht, und die mächtigen Außenschotts waren verriegelt. Zwei calamarianische Sternenschiffmechaniker standen bei einem der B-Flügel-Jäger. Eine Gruppe schnatternder Häßlinge arbeitete unter den Hypertriebwerken zweier X-Flügel-Jäger, die aneinandergekoppelt waren, um Navcomputerinformationen auszutauschen.
Terpfen ging auf den B-Flügler zu. Einer der Calamarianer grüßte ihn. Seine Kollegin beugte sich aus dem Cockpit und ließ an einem Gurt einen Werkzeugbeutel nach unten. Von seinem Terminal aus hatte Terpfen bereits den Status dieses Jägers überprüft; er wußte, daß er startklar war. Er mußte die Frage eigentlich nicht stellen, aber es half, die Mechaniker abzulenken.
»Sind die Reparaturen wie geplant abgeschlossen?«
»Ja, Sir«, sagte der Calamarianer. »Was machen Sie hier so spät?«
»Ich habe etwas zu erledigen«, sagte er, griff in eine Tasche seiner Pilotenmontur und zog eine auf LÄHMUNG geschaltete Blasterpistole. Er schoß und beschrieb mit der Waffe einen weiten Bogen, daß der blaue Strahl beide Calamarianer erfaßte. Der Mann brach ohne einen Laut zusammen. Die Frau kippte bewußtlos aus dem Cockpit, rutschte an der Seite des B-Flüglers hinunter und landete polternd auf dem Boden.
Drüben bei den X-Flüglern stellten die Häßlinge ihr Geschnatter ein und richteten sich verwirrt auf; dann schrien sie los. Drei rannten zum Kommalarm neben den Kontrollen der Außenschotts.
Terpfen zielte, drückte wieder den Feuerknopf und mähte die Häßlinge nieder. Die anderen hoben die Hände
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