Jedi-Akademie 03 - Die Meister der Macht
er fieberhaft versuchte, die Kontrolle über den Sonnenhammer zurückzugewinnen. »Ich wußte nicht, daß er die Blockade so schnell aufheben kann!«
»Kyp vollbringt Dinge mit der Macht, von denen wir nur träumen können«, murmelte Han.
Der energetische Torpedowerfer flammte in greller Plasmaglut auf, heller als zuvor, bereit, das Feuer auf den Falken zu eröffnen.
Und dieses Mal zögerte Kyp nicht.
15
Streen döste im Schneidersitz vor Master Skywalker auf den kalten Steinfliesen. Er schlang seine Arme um die Knie und genoß die Bequemlichkeit seines Overalls mit den vielen Taschen, den er schon in seinen einsamen Tagen als Gasprospektor auf Bespin getragen hatte. Der bitter-schweflige Geruch reicher Gasvorkommen aus den tiefen Atmosphäreschichten war inzwischen verflogen.
Jetzt hatte Streen eine größere Aufgabe – er mußte Master Skywalker beschützen.
Das schräg einfallende Licht von draußen ließ die Schatten in der großen Versammlungshalle länger werden. Zwölf Kerzen, jede von einem der Jedi-Schüler aufgestellt, umflackerten Lukes Körper und erfüllten die stehende Luft mit einem matten, aber warmen Schein. Die kleinen hellen Punkte glitzerten in der zunehmenden Dunkelheit.
Streen murmelte geistesabwesend vor sich hin. Nein, er würde nicht mehr auf den Schwarzen Mann hören. Nein, er würde sich nicht noch einmal zu Exar Kuns Werkzeug machen lassen. Nein, er würde nichts tun, was Master Skywalker schaden konnte. Nein!
In seinem Schoß, kühl und hart in seinen schwieligen Händen, hielt er den Griff von Lukes Lichtschwert.
Dieses Mal konnte er kämpfen. Dieses Mal würde der Schwarze Mann nicht triumphieren. Einige der anderen Jedi-Schüler hatten ernste Bedenken gehabt, Streen in Master Skywalkers Nähe zu lassen, und dann noch mit einem Lichtschwert bewaffnet. Aber Streen hatte um eine Chance zur Wiedergutmachung gefleht, und Kirana Ti hatte sich für ihn eingesetzt.
Die anderen würden auf ihn aufpassen. Master Skywalker war vielleicht in Gefahr, aber sie mußten das Risiko eingehen.
Streen wurde von Müdigkeit übermannt. Sein zottelhaariger Kopf sank ihm auf die Brust. Flüsternde Stimmen rauschten wie Wind in seinem Bewußtsein, formten sanfte Worte, tröstende Sätze… kalte Versprechungen.
Die Worte drängten ihn, aufzuwachen, aber Streen widerstand, denn er wußte nicht, ob es böse Einflüsterungen oder die Gedanken seiner Freunde waren. Als Streen glaubte, lange genug gewartet zu haben, gab er den Worten nach und erwachte abrupt.
Die Stimmen brachen ab, als er blinzelte. Eine andere Stimme, diesmal von außerhalb, dröhnte in die Stille. »Erwache, mein Schüler. Der Wind weht.«
Streen konzentrierte sich auf die schwarze Gestalt Exar Kuns in der Mitte des Thronsaals. Im flackernden Kerzenschein und dem Licht der matten Sonnenstrahlen des verdämmernden Tages konnte Streen die feingeschnittenen Gesichtszüge der Onyxsilhouette erkennen, viel deutlicher, als sie je zuvor bei dem Schatten des Schwarzen Mannes sichtbar gewesen waren.
Exar Kun hatte ihm das ebenholzschwarze, wie aus Lavastein gehauene Antlitz zugedreht: hohe Wangenknochen, hochmütige Augen, ein dünner, zorniger Mund. Langes schwarzes Haar wie aus Kohlenstoffasern fiel ihm über die Schultern und war zu einem dicken Pferdeschwanz zusammengebunden. Eine gepolsterte Panzerung schützte seinen Körper, und auf seiner Stirn brannte die pulsierende Tätowierung einer schwarzen Sonne.
Streen stand langsam auf. Er fühlte sich gefestigt und stark und war gleichzeitig wütend auf den Schwarzen Mann, der einen spitzen Haken in seine Schwäche gebohrt und ihn zu seiner Marionette gemacht hatte. »Ich werde mir nichts mehr von dir befehlen lassen, Schwarzer Mann«, sagte er.
Exar Kun lachte. »Und wie willst du widerstehen? Du bist bereits mein.«
»Wenn du das glaubst«, sagte Streen, holte tief Luft und bemühte sich um einen entschlossenen Tonfall, »dann hast du bereits den ersten Fehler gemacht.« Er hob den Griff von Lukes Lichtschwert und zündete es mit einem lauten Zischen.
Exar Kuns Schatten zuckte zurück, sehr zu Streens Überraschung und Befriedigung.
»Gut«, sagte Kun mit gespielter Tapferkeit, »jetzt nimm die Waffe und spalte Skywalker in zwei Teile. Laß es uns hinter uns bringen.«
Streen trat einen Schritt auf Exar Kun zu und hielt das Lichtschwert vor sich. »Diese Klinge ist für dich bestimmt, Schwarzer Mann.«
»Wenn du glaubst, daß mir diese Waffe etwas anhaben kann«, sagte
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