Jedi-Akademie 03 - Die Meister der Macht
herauszufordern, die stark genug gewesen war, andere Schüler zu täuschen und Master Skywalker zu besiegen. Cilghal selbst freute sich nicht auf den Kampf, aber sie schwor sich, mit ganzer Kraft gegen ihren ungebetenen Feind loszuschlagen.
»Was ist, wenn Exar Kun unsere Pläne mithört?« fragte Dorsk 81. Seine großen Augen schimmerten im grellen Licht. »Selbst hier könnte er uns ausspionieren!« Seine Stimme hob sich, und Panik fleckte seine gelb-olivgrüne Haut.
»Der Schwarze Mann kann überall sein«, sagte Streen und beugte sich über den überladenen Tisch. Sein krauses graues Haar sah noch immer wie vom Wind zerzaust aus. Er bewegte sich unruhig, als er sich im Zimmer umsah, als hätte er Angst, beobachtet zu werden.
»Es gibt keinen besseren Ort«, erklärte Cilghal. »Wenn Exar Kun uns hier finden kann, dann findet er uns überall. Wir müssen davon ausgehen, daß wir ihn bekämpfen können.« Sie sah die Kandidaten an. Als Botschafterin Calamaris war sie eine geübte Rednerin. In der Vergangenheit hatte sie mit ihrer Stimme und ihrem Verstand große Erfolge erzielt, und jetzt nutzte sie diese Gabe. »Wir haben schon genug reale Probleme – es hat keinen Sinn, wenn wir uns noch schlimmere einbilden.«
Die anderen murmelten zustimmend.
»Tionne«, sagte Cilghal, »der Großteil unseres Plans hängt von deiner Kenntnis der alten Jedi-Legenden ab. Erzähl uns alles, was du über Exar Kun weißt.«
Tionne straffte sich in dem abgewetzten und unbequemen Sessel, der neben einer der verfallenen Technikstationen stand. In ihrem Schoß lag das Musikinstrument mit dem doppelten Resonanzkörper, auf dem sie für alle, die sie hören wollten, die alten Balladen spielte. Tionne hatte nur ein geringes Jedi-Potential. Master Skywalker hatte ihr das klar gemacht, aber das änderte nichts an ihrer Entschlossenheit, eine der neue Jedi-Ritterinnen zu werden. Sie hatte sich von den Jedi-Legenden verzaubern lassen, war von System zu System gereist, um uralte Sagen und Märchen auszugraben und die Legenden der Jedi aus den Jahrtausenden vor den Dunklen Zeiten zu sammeln.
Das Jedi-Holocron hatte sich als Schatzkästchen entpuppt, und Tionne hatte fast ihre ganze Zeit geopfert, um es zu studieren, vergessene Legenden abzuspielen und Details zu klären. Aber das Holocron war zerstört worden, als Master Skywalker den simulierten Torwächter, den alten Jedi-Meister Vodo-Siosk Baas, gebeten hatte, seinen Schülern von Exar Kun zu erzählen, der die Bruderschaft der Sith neu gegründet hatte…
Tionne warf ihr silbernes Haar zurück über ihre Schultern und sah die anderen Schüler mit ihren unheimlichen Perlmuttaugen an. Ihre Lippen waren dünn und blaß, blutleer vor Spannung.
»Es ist sehr schwierig, überprüfbare Legenden aus dem Großen Sith-Krieg zu finden. Er liegt rund viertausend Jahre zurück und richtete unglaubliche Zerstörungen an – aber offenbar schämten sich die alten Jedi-Ritter für ihre Unfähigkeit, die Galaxis zu schützen. Viele der Aufzeichnungen wurden teilweise oder ganz gelöscht, aber ich glaube, ich habe genug zusammengetragen, um ein glaubwürdiges Bild zu zeichnen.« Sie schluckte und sprach dann weiter.
»Kun scheint seine Hauptfestung auf diesem Dschungelmond errichtet zu haben. Er versklavte die Massassi-Rasse und zwang sie, all diese Tempel als Fokuspunkte für seine Macht zu bauen.«
Abschätzend sah sie die Jedi-Schüler an. »Um ehrlich zu sein, diese Versammlung erinnert mich an den Großen Rat auf dem Planeten Deneba, wo sich die meisten der alten Jedi-Ritter trafen, um über die dunkle Flut zu diskutieren, die sich über die Galaxis ergoß. Master Vodo-Siosk Baas – der Exar Kun ausgebildet hatte – wurde bei dem Versuch, seinen Schüler zurück zur hellen Seite zu bringen, zum Märtyrer. Als Master Vodo scheiterte, schlossen sich die anderen Jedi zu einer gewaltigen Streitmacht zusammen, wie es sie noch nie zuvor gegeben hatte.
Obwohl Exar Kun über unvorstellbare Macht verfügte, scheint der Schlüssel« – Tionne pochte mit einem glänzenden Fingernagel gegen ihr Instrument – »der Schlüssel zum Erfolg die Vereinigung der Kräfte aller Jedi gewesen zu sein. Sie kämpften als Einheit, als zusammenpassende Teile einer viel größeren, durch die Macht angetriebenen Maschine.
Ich habe nur wenige bruchstückhafte Informationen gefunden, doch es scheint, daß die vereinigten Jedi bei der Entscheidungsschlacht den Großteil der Dschungel von Yavin 4 vernichtet und alles
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