Jedi-Akademie 03 - Die Meister der Macht
schmutzig, seine Uniform zerknittert. Er wirkte verschwitzt und erschöpft, aber sie lief zu ihm und fiel ihm um den Hals. Er drückte ihre Schultern und strich dann mit den Fingern durch ihr fedriges, perlmuttfarbenes Haar.
»Ist es so schlimm?« fragte er. »Tut mir leid, daß ich nicht bei dir sein konnte, als du das Labor betreten hast. Ich mußte mich um einen Notfall kümmern.«
Qwi schüttelte den Kopf. »Nein, ich mußte mich dem sowieso allein stellen.«
»Hast du was gefunden, das dir weiterhilft?« Er trat zurück und verwandelte sich wieder in den General. »Wir müssen wissen, wie viele Wissenschaftler im Zentrum gearbeitet haben. Die meisten sind mit dem Todesstern entkommen, aber jede Information, auf die du stößt…«
Qwi versteifte sich und sah zu ihrem Computerterminal hinüber. »Ich bin mir nicht sicher, ob ich dir helfen kann.« Ihre Stimme hatte einen unglücklichen, verlorenen Ton. »Ich habe mir gerade meinen normalen Tagesablauf angesehen. Es sieht nicht so aus, als hätte ich irgendeinen der anderen Wissenschaftler überhaupt gekannt. Ich… ich hatte hier keine Freunde.« Sie sah ihn mit aufgerissenen, leeren Augen an.
»Über zehn Jahre meines Lebens, und ich kannte niemanden. Ich habe gearbeitet. Ich dachte, es wäre Hingabe. Große Herausforderungen zu bestehen hat mir sehr viel bedeutet aber ich wußte nicht einmal, warum. Ich habe mich immer nur auf die nächste Lösung konzentriert. Wie konnte ich nur so naiv sein?«
Wedge drückte sie tröstend an sich. Er fühlte sich so warm und beruhigend an. »Das ist alles vorbei, Qwi. Es wird dir nie wieder passieren. Du hast jetzt den Käfig verlassen, und ich bin hier, um dir den Rest des Universums zu zeigen wenn du mit mir kommen willst.«
»Ja, Wedge.« Sie sah mit einem schwachen Lächeln zu ihm auf. »Natürlich. Ich werde mit dir kommen.«
Das Komm an Wedges Hüfte piepte, und mit einem Seufzer löste er es vom Gürtel. »Ja, was gibt es?« fragte er.
»General Antilles, wir haben die Behelfsausrüstung für den Reaktor heruntergebracht. Wir haben die kritischen Komponenten aus einer der Korvetten genommen und modifiziert, wie Sie vorschlagen haben. Es ist uns gelungen, sie einzubauen, und die Systeme funktionieren wieder halbwegs. Die Kerntemperatur des Reaktors sinkt bereits, und wir erwarten, daß sie in den nächsten Stunden unter den Rotbereich fällt.«
»Gut. Demnach können wir uns jetzt Zeit lassen?« fragte Wedge.
»Nun«, antwortete der Techniker, »die Reaktoren sind immer noch unsicher, aber im Moment stabil.«
»Gute Arbeit«, lobte Wedge. »Richten Sie Ihren Leuten meine Glückwünsche aus.«
»Ja, Sir.«
Wedge schaltete ab und lächelte Qwi an. »Siehst du, es klappt doch noch alles«, sagte er. Sie nickte und drehte ihr Gesicht dem langen, schmalen Fenster dicht unter der Decke zu. Wolken aus heißen Gasen umwirbelten die Schwarzen Löcher des Schlundes.
Sie schienen hier sicher zu sein, geschützt vor den Konflikten in der Galaxis. Qwi hatte ihre größte persönliche Schlacht geschlagen, und jetzt konnte sie sich ein wenig Entspannung gönnen.
Aber ehe sie sich abwenden konnte, sah sie einen Schatten in den farbenprächtigen Nebeln auftauchen – eine riesige dreieckige Form, die sich wie eine Speerspitze durch die Gase bohrte und die sichere Gravitationsinsel erreichte.
Qwi versteifte sich und unterdrückte einen panikerfüllten Schrei.
Wedge ließ sie los, wirbelte herum und blickte nach oben.
»Du liebe Güte!« sagte 3PO.
Zerschrammt und geschwärzt, mit aktivierten Waffensystemen, schoß ein imperialer Sternzerstörer durch den Schlund. Die einst weiße Hülle war blasig und von Brandflecken übersät; die Schildplatten waren in einem Inferno der Vernichtung beschädigt worden.
Admiral Daalas Flaggschiff, die Gorgo, war zum Schlund-Zentrum zurückgekehrt.
19
Die imperialen Spinnenläufer kletterten die steile, zerklüftete Steinsäule hinauf. Ihre langen Metallbeine bogen sich in den unmöglichsten Winkeln, während sie sich mit den Klauen zu den schweren Drucktoren hochzogen, hinter denen sich Winter mit dem kleinen Anakin verschanzt hatte.
Winter stand mit zusammengebissenen Zähnen und schmalen Augen im Operationsraum und verfolgte den Aufstieg der Angriffstransporter. Sie hatten ihre erste Verteidigungslinie erreicht.
Admiral Ackbar und Luke Skywalker hatten sich nicht allein auf Geheimhaltung verlassen, als sie das Versteck auf Anoth eingerichtet hatten. Sie hatten Vorkehrungen
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