Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Jedi-Akademie 03 - Die Meister der Macht

Jedi-Akademie 03 - Die Meister der Macht

Titel: Jedi-Akademie 03 - Die Meister der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
Vom Netzwerk:
der Schmuggler-Allianz. Die Schmuggler waren bis an die Zähne bewaffnet; in ihren breiten Gürteln steckten genug Reservemagazine, um einen kleinen Krieg zu fuhren.
    Als letzter kam Ghent, der Hacker, die Rampe herunter, an seiner Atemmaske fummelnd, das Haar zerzaust, nervös mit wachsamen Augen blinzelnd. Er nickte Mara flüchtig zu und richtete dann seine Aufmerksamkeit auf die Barrikadentore. An seiner Schulter hing eine Tasche, die prall mit Werkzeugen, Diagnosegeräten, Überbrückungsschaltkreisen und sonstiger Hackerausrüstung gefüllt war. »Das ist eine Kleinigkeit«, meinte Ghent.
    Mara Jade und Lando setzten sich zu Han und sahen zu, wie Ghent sich mit voller Konzentration an die Arbeit machte, ohne sich im geringsten von Kessels trostloser Landschaft irritieren zu lassen.
    »Ich hätte nie gedacht, daß ich eines Tages in das Kessel-Gefängnis einbrechen würde«, knurrte Han.
     
    Moruth Doole kauerte in den unteren Etagen der imperialen Strafanstalt hinter einer verriegelten Tür und sehnte sich nach den guten alten Zeiten zurück. Im Vergleich zu der Paranoia, die ihn seit langen Monaten ständig begleitete, war das Leben unter dem imperialen Joch das Paradies gewesen.
    Nachdem Doole vor Jahren das Gefängnis übernommen hatte, war er ins Büro des Direktors umgezogen, wo er den Großteil seiner Zeit damit verbrachte, aus dem Fenster zu schauen und die menschenleere, unberührte alkalische Wüste zu betrachten und zarte Insekten zu knabbern. Wenn es ihn danach gelüstete, hatte er mit einem seiner gefangenen Rybeter-Weibchen aus seinem persönlichen Harem geschlafen.
    Doch nach Daalas Angriff hatte er sich zu seinem eigenen Schutz in eine der Hochsicherheitszellen zurückgezogen und dort verschanzt, denn er wußte, daß man früher oder später nach ihm suchen würde.
    Die Zellenwände waren dick und blastersicher. Die Lampen brannten Schatten in sein verschwommenes Blickfeld. Er berührte das mechanische Auge, das ihm beim Sehen half. Das Gerät war während der Raumschlacht um Kessel zerbrochen. Doole hatte die mechanischen Einzelteile und Linsen mühsam wieder zusammengesetzt; es funktionierte allerdings nicht einwandfrei, und von Zeit zu Zeit versagte es ganz.
    Doole schlurfte über den kalten Steinboden seiner Zelle. Alles war zusammengebrochen. Der Planet Kessel war aufgegeben worden; hier gab es nur noch rauchende Trümmer auf der Oberfläche und Schiffwracks im Weltraum bis zur Ballung Schwarzer Löcher. Doole hatte nicht einmal ein Schiff, mit dem er fliehen konnte. Er wollte hier nicht bleiben – aber welche Wahl hatte er schon?
    Selbst die blinden Larven – die großäugigen Kreaturen, die Doole in den pechschwarzen Räumen gefangengehalten hatte, wo sie das bewußtseinserweiternde Glitzerstim-Gewürz verarbeiteten – hatten sich als treulos erwiesen. Er hatte für sie gesorgt, ihnen zu essen gegeben (allerdings nur magere Rationen, um sie am Wachstum zu hindern, aber genug, um zu überleben), doch jetzt probten sie den Aufstand.
    Doole schnaubte. Die Larven waren seine eigenen undankbaren Kinder, unreife Rybeter, die noch nicht die letzte Metamorphose durchgemacht hatten. Blind und wurmähnlich, fast so groß wie Doole, waren die Larven perfekt dafür geeignet, die Gewürzfasern in undurchsichtige Folien zu wickeln, denn schon ein einziger Lichtstrahl genügte, um das Produkt zu verderben. Seine Kinder konnten glücklich in der Finsternis arbeiten. Aber wie dankten sie es ihm?
    Ein paar Larven waren entkommen und blind in die verschlungenen Gefängnisgänge geflohen, hatten sich in schattigen Zellen versteckt und in dunklen Winkeln gelauert, um über Doole herzufallen, sollte er nach ihnen suchen. Aber er hatte nicht vor, nach ihnen zu suchen. Er hatte Wichtigeres zu tun.
    Schlimmer noch, eine der größten männlichen Larven hatte alle von Dooles handverlesenen Sklavinnen befreit! Die Weibchen waren in das Labyrinth des Gefängnisses geflohen, so daß Doole in der Zeit der größten Schrecken nicht einmal den Harem aufsuchen konnte, um sich zu entspannen.
    Er hatte keine andere Wahl, als in seiner verriegelten Bürozelle zu bleiben, auf und ab zu gehen und sich entweder zu Tode zu langweilen oder zu Tode zu ängstigen. Als er sich schwerbewaffnet auf den Weg zu den Lagerräumen machte, watschelte er eilig durch die Korridore und kehrte mit so viel Nahrungsmitteln zurück, wie er tragen konnte.
    Er hatte natürlich einen geheimen Fluchtweg. Er hatte einen Tunnel zu den Gewürzminen

Weitere Kostenlose Bücher