Jedi-Padawan 01 - Die geheimnisvolle Macht
etwas, das verloren gegangen ist.«
Und immer fragten die Arconier: »Sollen wir helfen?«
Si Treemba antwortete: »Wir brauchen keine Hilfe.« Dann durchsuchten Si Treemba und Obi-Wan das Zimmer und gingen wieder.
Aber nicht alle, die für Arcona Mineral Harvest arbeiteten, waren Arconier. Manche waren kleine, silbern behaarte Meerianer, die nach Bandomeer zurückkehrten, manche waren Menschen. Obi-Wan musste mit diesen Leuten vorsichtig umgehen. Mehr als einmal hatte er sich dabei ertappt, wie er die Macht benutzte, um einen störrischen Minenarbeiter zu überreden, ihn das Zimmer durchsuchen zu lassen.
Es war eine kräftezehrende Arbeit für jemanden, der noch nicht ganz wieder hergestellt war, doch Obi-Wan ignorierte seinen Schmerz und seine Erschöpfung. Ein Jedi gab solchen Gefühlen nicht nach.
Nach einem langen Tag gingen Obi-Wan und Si Treemba in den Küchenbereich, um etwas zu essen. Obi-Wan aß ein komplettes Abendessen mit geröstetem Gorak-Vogel, gekocht in Malla-Blüten von Alderaan. Si aß arconische Fungi bedeckt mit Dactyl, einem gelben Ammonium-Kristall. Das arconische Essen roch wie ... nun, die Fungi waren nicht schlecht, aber das Dactyl roch wie Gift.
Obi-Wan rümpfte die Nase. »Wie kann man so was essen?«
Si Treemba lächelte. Seine facettierten Augen funkelten. »Manche Völker fragen sich, wie die Menschen Wasser trinken können und doch schmeckt es euch. Dactyl ist für uns so wichtig wie Wasser für euch.« Nachdem er das gesagt hatte, nahm er ein paar der gelben Steine vom Teller und warf sie in den Mund wie Bonbons.
Als Obi-Wan nach dem Salz griff, zog Si Treemba seinen eigenen Teller ängstlich zurück.
»Salz erhöht unseren Dactylbedarf um das Hundertfache«, erklärte er, »das ist für Arconier eine sehr gefährliche Substanz.«
Obi-Wan streute das Salz über seinen Gorak-Vogel. »Ich glaube, wir haben alle unsere eigenen Gifte«, sagte er und nahm hungrig einen Bissen.
Si Treemba grinste ihn an und knabberte an seinem Dactyl. Es ist fast, als wäre ich zurück im Tempel, dachte Obi-Wan, beim Essen mit Bant oder Reeft. Seine Freunde fehlten ihm, doch er mochte Si Treemba mehr und mehr, je länger er mit ihm zusammen war. Der Mut und die Entschlossenheit des Arconiers beeindruckten ihn. Und Obi-Wan war sich bewusst, dass es für Si nicht leicht war, sich von seiner Gruppe zu trennen und einem Fremden zu helfen.
»Weißt du«, bemerkte Obi-Wan, »es gibt da eine Sache, die ich nicht verstehe. Jemba zieht eine gute Show ab. Dennoch glaube ich, dass er Angst vor Clat'Ha und den Arconiern hat.«
Si Treemba schluckte einen Mundvoll Dactyl und Fungi. »Wir glauben, dass Ihr Recht habt, Obi-Wan. Er fürchtet uns. Auch wenn es nicht unsere Absicht ist, er weiß, dass wir ihn zerstören werden.«
»Wie das?«, fragte Obi-Wan.
»Bei Offworld Mining verdienen die Truppführer und Aufseher ein Vermögen, während die normalen Arbeiter fast nichts bekommen. Viele von ihnen sind Sklaven. Doch bei Arcona Mineral Harvest haben wir keine Vorarbeiter, keine Aufseher. Jeder Arbeiter bekommt Gewinnanteile. Das hat Offworld nicht gestört, bis Clat'Ha unser Oberster Betriebsmanager wurde. Da sie unsere Aktivitäten ausdehnen möchte, kontaktiert sie die guten Arbeiter bei Offworld. Wenn sie Sklaven sind, bietet Clat'Ha an, sie zu kaufen und in Freiheit für uns arbeiten zu lassen. Wenn sie Arbeitsverträge unterzeichnet haben, bietet sie an, die Verträge zu kaufen.«
»Das hört sich fair an«, meinte Obi-Wan.
»Es ist fair«, stimmte Si Treemba zu. »Und genau deshalb hat Jemba Angst vor uns. Viele gute Arbeiter wollen bei uns anfangen. Wenn das geschieht, bleiben nur die schlechten Arbeiter bei Offworld.«
»Ich verstehe«, sagte Obi-Wan. »In ein paar Jahren wird Jemba bloß noch Truppführer haben und niemanden mehr, den er herumkommandieren kann. Das würde ihm gar nicht gefallen.«
Si Treemba grinste kurz, wurde jedoch gleich wieder ernst. »Aber Jemba hat uns in die Enge getrieben. Er hat die Preise für Arbeitsverträge und Sklaven erhöht. Wir können es uns nicht länger leisten, Offworld-Arbeiter zu kaufen.«
Obi-Wan begann zu begreifen, dass die Galaxis ein viel komplizierterer Ort war, als er je angenommen hatte. Der Tempel hatte ihn auf viele Dinge vorbereitet, aber nicht darauf. Er wusste, dass die meisten Welten in der Galaxis die Sklaverei verboten hatten, und er hatte angenommen, dass sie selten geworden war. Aber hunderte von Arbeitern waren in illegalen
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