Jedi-Padawan 01 - Die geheimnisvolle Macht
Si Treemba war ihm auf den Fersen. Der arme Arconier konnte kaum seinen großen, dreieckigen Kopf durch den Schacht bewegen.
Dann stieß Si Treembas Kopf an der Metallröhre an. Ein dumpfer Schlag ertönte. Obi-Wan zuckte zusammen.
Da Si Treembas Volk sich in den Tunneln von Arcona entwickelt hatte, gaben seine wunderbar facettierten Augen ein blasses, biolumineszentes Licht ab. Arconier waren offensichtlich keine Jäger. Obi-Wan hoffte, dass der Whiphide im Raum unter ihnen nicht nach oben schauen und den Arconier sehen würde.
Obi-Wan hielt den Atem an und bewegte sich vorwärts, schob sich Zentimeter um Zentimeter in Richtung der Lüftungsöffnung für die nächste Kabine.
Der Geruch, der aus dem nächsten Raum hochstieg, war grauenhaft - eine Mischung aus saurem Fett und schmierigem Haar. Obi-Wan hörte Stimmen. Es war das donnernde Lachen von Hutts und das tierische Brummen von Whiphiden.
Er wischte etwas Staub zur Seite und spähte durch die nächste Lüftungsöffnung. Die Kabine war voller Hutts und Whiphiden, allesamt saßen sie im Kreis auf dem Boden und spielten Dice.
St Treemba würde es niemals schaffen, an ihnen vorbeizu-schleichen. Sie würden zurückgehen müssen, wie heute schon so oft. Obi-Wan befürchtete, dass sie sich völlig verlaufen hatten.
Als er noch einmal durch den Luftschacht blickte, sah Obi-Wan, wie Si Treemba sich langsam zurück zum vorherigen Schacht schob. Obi-Wan winkte ihm zu, um seine Aufmerksamkeit zu erregen, als plötzlich ein blendend heller Lichtblitz durch den Schacht zuckte und ein ohrenbetäubender Knall ertönte.
Irgendjemand hatte mit dem Blaster durch die Lüftungsöffnung geschossen!
Rauch begann die Luft zu füllen. Sie waren gefangen!
Verzweifelt signalisierte Obi-Wan Si Treemba, schnell zu ihm zu kommen. Doch als er das tat, kam eine große, fellbesetzte Hand durch das Metallgitter und packe Si Treemba an
der Kehle.
Si Treembas glitzernde Augen weiteten sich voller Panik. Er stieß ein würgendes Geräusch hervor, das ein Hilferuf gewesen sein mochte. Dann wurde er durch das Gitter gerissen. Obi-Wan hörte den Aufprall seines Körpers auf dem Boden.
Durch den Luftschacht hinter ihm hörte Obi-Wan einen Hutt bösartig lachen. »Und du meintest, dass Womp-Ratten im Schacht sind! Ich hab dir gesagt, dass ich einen Arconier rieche!«
Obi-Wans Herz klopfte. Sekunden später wusste er, dass irgendjemand mit einem Blaster in der Hand seinen Kopf durch das Gitter stecken und nach werteren Arconiern suchen würde.
So schnell wie er es wagte, schob er sich in Richtung einer Biegung ungefähr zwanzig Meter weiter. Er zwängte sich um die Kurve. Schweiß lief sein Gesicht hinab. Hinter sich hörte er den schwachen Schrei Si Treembas. Ein Whiphide brüllte ärgerlich. Obi-Wan biss sich auf die Lippen. Er wollte den Klang von Si Treembas Schreien überhören, doch es geschah ihm recht, dass er sie vernahm. Er hatte den Arconier in diese Lage gebracht.
Durch den Luftschacht hörte er jemanden grummeln: »Ich sehe hier sonst niemanden mehr.«
Er wagte es nicht, zu Si Treemba zurückzukehren. Stattdessen kroch Obi-Wan blindlings vorwärts, bog um einige Kurven und eilte durch die Tunnel. Er musste Hilfe holen!
Doch dann hielt er keuchend inne. Auf dieser Seite des Schiffes gab es keine Hilfe.
Qui-Gon hatte ihn gewarnt, hatte ihm geboten, dem Off-world-Gebiet fernzubleiben. Jetzt wurde Obi-Wan klar, dass er zurückgehen musste. Die Hutts und Whiphiden mussten denken, dass Si Treemba ein Spion war. Sie würden vielleicht versuchen, ein Geständnis aus ihm herauszufoltern. Vielleicht würden sie ihn sogar umbringen. Und sie würden nicht lange damit warten.
Er war so dumm gewesen! Er hätte erkennen müssen, wie schwierig es sein würde, in diese Seite des Schiffes einzudringen. Er hatte Si Treemba geradewegs in die Gefahr laufen lassen, seine Loyalität ihm gegenüber ausgenutzt.
Vielleicht war es richtig, dass Qui-Gon ihm gegenüber zögerte. Vielleicht hatte er es nicht verdient, ein Jedi zu sein.
Obi-Wan wischte sich mit dem Ärmel seiner Tunika den Schweiß aus den Augen. Er vergewisserte sich, dass sein Lichtschwert fest im Holster saß.
Dann drehte er um, um seinem Freund zu helfen.
Kapitel 11
Qui-Gon schwang seine Beine über die Schlafcouch und fühlte sein Herz heftig in der Brust klopfen. Jeder seiner Muskeln war in Alarmbereitschaft. Aber weshalb?
Er hatte sich zur Ruhe gelegt, als er es gespürt hatte. Es war, als lauerte Gefahr in der Nähe,
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