Jedi-Padawan 01 - Die geheimnisvolle Macht
Anstellungen gefangen.
Obi-Wan erfüllte der Gedanke an Sklaverei mit Abscheu. Da Offworld für die Sklaven und ihre Ausbildung viel Geld bezahlt hatte, waren sie natürlich nicht willens, sie billig wieder zu verkaufen - oder sie kampflos gehen zu lassen. Clat'Ha hatte Recht gehabt, als sie Obi-Wan gesagt hatte, er wäre mitten in einen Krieg geraten. Dieser Kampf führte wahrscheinlich zu Aufruhr in Minencamps auf hunderten von Welten.
Er wollte mit dem Lichtschwert in den Händen auf die andere Seite des Schiffes laufen und jedes Unrecht wieder gerade rücken. Doch er wusste, dass das nicht der richtige Weg war. Er musste diese Thermocoms finden. Nur wenn man ihn entlarvte, könnte man Jemba bekämpfen.
Er schob seinen Teller weg. »Wir haben überall auf dieser Seite des Schiffes gesucht, Si«, sagte er. »Die Thermocoms müssen sich auf Offworld-Territorium befinden.«
Der Arconier holte tief Luft und ließ sie dann langsam wieder entweichen. »Gut. Wir freuen uns.«
»Freuen?«, fragte Obi-Wan. »Aber jetzt müssen wir in Off-world-Territorium eindringen. Ich dachte, du hast Angst vor den Hutts.«
»Das haben wir«, stimmte Si Treemba zu. »Dennoch freuen wir uns, da die Tatsache, dass die Thermocoms nicht hier sind, bedeutet, dass wir unschuldig sind. Jemand bei Offworld versucht tatsächlich, uns umzubringen.«
»Ja, ich kann nachvollziehen, wie praktisch das wäre«, witzelte Obi-Wan, obwohl er Si Treemba verstand. Die Arconier schlüpften aus Eiern und wuchsen in einem riesigen Nest auf -mit hunderten von Brüdern und Schwestern zusammen. Von ihrer Jugend an wurden sie trainiert, sich selbst als Teil einer Gruppe zu verstehen. Der Gedanke, dass jeder Arconier - jeder von Sis Brüdern und Schwestern - etwas tun würde, was die Gruppe verletzen oder beschämen könnte, erfüllte Si Treemba mit Angst.
»Du bist also bereit, das Territorium der Hutts zu durchsuchen?«, fragte Obi-Wan. »Wir müssen eine Möglichkeit finden, uns hinüberzuschleichen.«
Si Treemba schob seinen Teller mit Fungi und Dactyl weg. »Wie wir schon sagten, Obi-Wan, wir werden Euch folgen.«
Obi-Wan grinste. »Du wirst vielleicht bereuen, dass du das gesagt hast.«
Kapitel 10
Obi-Wan und Si Treemba krochen durch den Luftschacht und spähten durch ein Gitter nach unten in eine dunkle Kabine. Ein Klotz von einem Whiphiden lag schlafend in seiner Koje, eine einzige Kugel aus säuerlich riechendem Fell. Der Geruch von billigem dresselianischen Bier füllte den Raum.
Diese Kabine sah aus wie ein Mahnmal an den Dreck so wie all die anderen, die Obi-Wan heute gesehen hatte. Der Whiphi-de trug schmutzige, halb getrocknete Häute von seiner Heimatwelt Toola. Bemalte Tierschädel waren wie Trophäen haufenweise in jede Ecke gestapelt. Und Obi-Wan sah etwas noch Schlimmeres: Hutts hatten im selben Raum geschlafen.
Der Boden war übersät mit den fellbesetzten Teilen von halbgefressenen, kleinen Tieren.
Obi-Wan beobachtete die Szene dort unten im Dämmerlicht eine Weile. Der Whiphide war möglicherweise betrunken. Andernfalls wäre er sicher unterwegs gewesen, um mit seinen Freunden Sabacc oder ein anderes Kartenspiel zu spielen.
Doch irgendetwas kam ihm seltsam vor. Vielleicht stellte sich der Whiphide nur schlafend. Es hätte eine Falle sein können.
Obi-Wan versuchte, etwas weiter in den Raum hineinzuschauen. Er schien leer zu sein, bis auf den schlafenden Whiphiden. Er konnte allerdings nicht bis in die Ecken des Zimmers sehen.
Sein Unbehagen wuchs. Er verspürte dunkle Wellen in der Macht, aber was hatten sie zu bedeuten? Das Böse durchströmte diese Seite des Schiffes wie giftige Luft. Er hatte bereits diverse Räume durchsucht und dabei illegale Waffen gefunden - Gewehre und biologische Granaten. Er hatte ein kleines Behältnis voller Kreditchips entdeckt, die vielleicht gestohlen waren. Von den Thermocoms jedoch gab es keine Spur.
Er schaute den Whiphiden in seiner Koje genau an. Darunter sah Obi-Wan eine nur halbwegs versteckte Waffe. Für solche Kreaturen war es normal, mit einem Blaster zu schlafen.
Obi-Wan sah, wie der Whiphide atmete. Er holte nur flache Atemzüge, ein wenig zu ungleichmäßig für Obi-Wans Begriffe. Wenn er überhaupt schlief, dann nicht fest.
Zu oft in der Vergangenheit war Obi-Wan durch seine Ungeduld in Bedrängnis geraten. Er beschloss dieses Mal, auf seine Instinkte zu vertrauen.
Vorsichtig, lautlos schob sich Obi-Wan an dem Raum vorbei. Er schaute hinter sich in den engen Lüftungstunnel.
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