Jedi-Padawan 01 - Die geheimnisvolle Macht
konnte die Kraft der Freundschaft helfen, wo es die Macht nicht mehr konnte.
Si Treemba sah ihn an. Der Arconier war unentschlossen. Obi-Wan wusste, dass es für ihn ein Zeichen großen Mutes wäre, sich von den anderen Arconiern abzusondern. Er wartete, denn er wusste, dass es eine Beleidigung für Si Treemba wäre, noch einmal zu sprechen.
Si Treemba nickte langsam. Dann ging er auf die andere Seite des Raumes und stellte sich zu Obi-Wan und Clat'Ha.
Ein leises, angstvolles Zischen erfüllte den Raum. Die Arconier folgten Si Treemba, einer nach dem Anderen.
Kapitel 16
Das Treffen endete unentschieden. Es gab nichts weiter zu tun, als auseinander zu gehen. Obi-Wan blieb bei Qui-Gon. Obwohl sich der Jedi während der Konfrontation aufrecht gehalten hatte, sammelte sich Schweiß auf seiner Stirn und Obi-Wan konnte nur versuchen, sich vorzustellen, wie viel Konzentration es ihn gekostet hatte, bei der Sache zu bleiben.
»Ich begleite Euch zu Eurer Kabine«, sagte Obi-Wan zu ihm. Er wusste, dass der Jedi schwach war, denn er versuchte nicht einmal, Obi-Wan zu widersprechen.
Als Qui-Gon den Korridor erreichte, in dem seine Kabine lag, konnte er kaum noch aufrecht gehen und seine Sicht war getrübt. Er war dankbar für Obi-Wans Anwesenheit an seiner Seite. Als er um die letzte Ecke ging, schwankte er. Obi-Wan Welt ihn am Arm und stützte ihn.
»Geht es Euch gut?«, fragte Obi-Wan. Seine Stimme war voller Sorge.
»Es geht schon«, gab Qui-Gon kraftlos zurück, »ich muss mich nur ... konzentrieren.«
Obi-Wan half ihm in die Kabine und wartete, bis er sich gesetzt hatte. In seinem Kopf war seit der Konfrontation mit Jemba ein Plan gereift. Doch dieses Mal würde er es nicht versäumen, Qui-Gon zu informieren.
»Meister Jinn«, begann Obi-Wan, »ich habe eine Idee. Ich werde zurück in die Luftschächte gehen, ins OffworldTerritorium. Ich weiß jetzt, wie sie angeordnet sind. Ich werde
warten, bis Jemba allein ist und ihn überraschen.«
Qui-Gon schloss einen Moment lang seine Augen, so als ob ihn Obi-Wans Vorschlag genauso schmerzte wie seine Wunde. »Nein«, sagte er schwach, »das wirst du nicht tun.«
Noch vor ein paar Augenblicken war er beeindruckt gewesen, wie Obi-Wan mit der Situation der Arconier umgegangen war und sich vor Jemba zurückgezogen hatte. Jetzt schmiedete der Junge wieder wilde Pläne, ließ seine Ungeduld über sein Urteilsvermögen siegen.
Natürlich, Qui-Gon musste sich eingestehen, dass die Pläne keineswegs wilder waren als die, die er in seiner Jugend geschmiedet hatte. Dennoch spürte er eine große Enttäuschung und das überraschte ihn. Verunsicherten ihn seine Gefühle bei diesem Jungen noch immer?
Erschöpft setzte sich Qui-Gon auf einen Stuhl. Seine Schulter brannte an der Stelle, wo ihn der Pirat getroffen hatte. Er hatte den Schmerz verdrängt, doch jetzt wurde er davon überwältigt.
»Ihr seid verwundet«, sagte Obi-Wan. »Ich weiß, Ihr könnt jetzt nicht kämpfen. Aber ich kann das für Euch tun! Ich kann meinen Zorn zurückhalten und tun, was getan werden muss. Wenn Jemba tot wäre ...«
»Nichts würde sich ändern«, sagte Qui-Gon kraftlos. »Obi-Wan, versteht du denn nicht? Jemba zu töten ist nicht die Lösung. Jemba ist nur ein Hutt. Und es gibt immer noch mehr, die genau so bösartig und habgierig sind wie er. Wenn du ihn tötest, dann wird das nicht verhindern, dass sein Plan weiterläuft. Jemand wie er, vielleicht noch schlechter als er, wird seinen Platz einnehmen. Was wir tun müssen, ist zu versuchen, diesen Leuten beizubringen, dass ...«
»Aber er ist schlecht, oder etwa nicht?«, fragte Obi-Wan.
»Was Jemba versucht, ist falsch«, antwortete Qui-Gon vorsichtig.
»Ich habe noch niemals jemanden gesehen, der so bösartig ist!«, platzte Obi-Wan heraus.
Ein trauriges Lächeln erschien um Qui-Gons Lippen. »Und, hast du schon viele verschiedene Orte gesehen, Obi-Wan?«
Obi-Wan schwieg. Er hatte noch viel zu lernen. Sein Herz schrie, dass Jemba böse war und dass sich das Böse ausgebreitet hatte, um unschuldige Opfer zu versklaven. Wenn irgendjemand genau jenes Schicksal verdient hatte, dann war es der Hutt. Doch er würde auf Qui-Gon hören.
»Ich habe schon viel Schlimmeres gesehen«, fuhr Qui-Gon fort. »Wenn du erwägst, aus Zorn zu töten, dann musst du wissen, dass solche Gedanken von der dunklen Seite kommen.«
»Wie können wir ihn dann dazu bringen, das Dactyl zurückzugeben?«, fragte Obi-Wan.
»Es hat keinen Sinn. Man kann niemanden
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