Jedi-Padawan 01 - Die geheimnisvolle Macht
Mitleid der Grund war. Halb wach von einem quälenden Traum stand Qui-Gon auf und ging durch den Raum, um ein Handtuch zu holen. Er wischte seine schweißbedeckte Stirn ab, trank etwas Wasser und stützte seine Stirn gegen das kühle Stahlglas des kleinen Fensters in seiner Kabine. Die rauen Klippen in der Ferne schienen zu schimmern und sich zu bewegen. Wurde sein Fieber schlimmer? Ein eigenartiger, gelber Nebel trübte seinen Blick.
Er war zu früh aufgestanden. Qui-Gon ging zurück zur Couch. Dieses Mal fiel er in einen tiefen, traumlosen Schlaf.
Als er am frühen Morgen aufwachte, war sein rechter Arm zwar steif, aber er fühlte sich besser, Ein Schiffsdroide hatte seine Kleidung repariert und gereinigt. Als er sich anzog, bemerkte er, dass er hungrig war. Das war ein gutes Zeichen.
Auf dem Weg zur Küche spürte er, dass im Schiff Aufregung herrschte. Arconier rannten an ihm vorbei. Sie trugen Kisten mit ihren Habseligkeiten.
Er fragte, was passiert war.
»Die Flut kommt«, sagte ein Arconier, »und wird vielleicht das Schiff überschwemmen. Alle Ingenieure sind bereits mit der Reparatur beschäftigt, werden es aber nicht rechtzeitig schaffen. Wir sind angewiesen worden zu evakuieren.«
»Evakuieren?«, fragte Qui-Gon überrascht. Bei all den Draigons dort draußen klang das ziemlich gefährlich. »Wohin evakuieren?«
»In die Berge, weiter ins Innere der Insel. Die Schiffscrew hat ein paar Höhlen gefunden. Wir müssen sie erreichen, bevor die Sonne am Himmel steht und die Draigons aufwachen.« Die Arconier hasteten davon, schwer beladen mit Taschen und Kisten.
Vom Regen in die Traufe, dachte Qui-Gon. Von Piraten abgeschossen, auf einer fremden Welt abgestürzt und Jemba hielt ihnen alle eine Pistole vor die Nase. Und jetzt mussten sie das Schiff verlassen, sich mit wenig Lebensmitteln in Höhlen verstecken. Er konnte die wachsende Gefahr spüren. Vielleicht würden die Piraten kommen und sie vollends erledigen. Oder sie würden alle verhungern oder einander im Kampf töten. Vielleicht stieg die Flut so hoch, dass sie die ganze Insel überschwemmte.
Die vorbeilaufenden Arconier sahen ausgelaugt und zermürbt aus. Sie hatten letzte Nacht kein Dactyl bekommen. Qui-Gon fragte sich, wie lange sie wohl ohne durchhielten.
Er ging zu Clat'Has Kabine und fand sie hektisch ihre Sachen zusammenpackend. Ihre Tür stand offen.
Sie sah auf, als er ins Zimmer kam. »Ihr müsst Euch beeilen und packen. Die Flut kommt schnell und die Sonne geht bald auf. Wir müssen das Schiff verlassen.« Sie lächelte, als sie eine Strähne ihres rotbraunen Haares aus den Augen zog. Ihre grünen Augen glitzerten schelmisch.
»Jemba ist furchtbar wütend. Vielleicht hat er Angst, dass er in keine Höhle passt.«
»Warum ist er so wütend?«, fragte Qui-Gon neugierig.
Clat'Ha zuckte mit den Achseln. »Weil er die Lage nicht unter Kontrolle hat, glaube ich. Zuerst dachte er, die Crew lügt. Doch sogar er musste einsehen, dass wir ertrinken, wenn wir hier bleiben. Das war es fast wert, nur um zu sehen, wie er klein beigibt.«
Qui-Gon zog eine Grimasse. »Wann brauchen die Arconier das nächste Mal Dactyl?«
Das Vergnügen in Clat'Has Augen verwandelte sich sofort in Sorge. »Manche von ihnen werden schon ohnmächtig«, sagte sie leise. »Wenn sie bis heute Abend kein Dactyl bekommen, dann werden sie noch schwächer und sterben.«
»So früh schon?«, murmelte Qui-Gon. Etwas nagte an ihm, ein Instinkt, der ihm sagte, dass er etwas übersehen hatte.
Jembas Zorn. Das leise Murmeln von Tieren. Eine Klippe, die sich bewegte. Ein gelber Nebel ...
Doch es lebten keine Tiere auf dieser Insel, außer den Draigons. Die Crew hatte gleich nach der Landung nach Raubtieren Ausschau gehalten. Und der Nebel hatte nicht direkt vor seinen Augen gehangen. Eine Höhle in den Klippen hatte in einem blassen Gelb geleuchtet.
Plötzlich ging ihm ein Licht auf. »Sag den Arconiern, dass sie keine Angst haben müssen«, sagte er aufmunternd zu Clat'Ha. »Ich glaube, ich weiß, wo das Dactyl ist. Ich bin so bald wie möglich wieder zurück.«
»Ich komme mit Euch«, bot Clat'Ha sofort an. »Oder wir könnten noch Hilfe organisieren ...«
Qui-Gon dachte darüber nach. Es bestand kein Zweifel, dass das Dactyl bewacht wurde. Aber bei den am Morgen jagenden, hungrigen Draigons würden zu viele Leute nur ihre Aufmerksamkeit erregen. Ganz zu schweigen davon, dass Jemba auf der Hut sein würde. Doch ein Mann im schwarzen Umhang, allein
»Es tut mir Leid,
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