Jedi-Padawan 04 - Das Zeichen der Krone
dass es nicht schaden würde, wenn er die Banditen in seine Mission einweihte. Vielleicht konnte man mit ihnen verhandeln.
»Mit der Anführerin des Hügelvolks«, sagte er. »Elan.«
Langsam wickelte der Bandit das schwarze Kopftuch ab. Ein Schwall von silbrigem Haar fiel über schlanke Schultern. Eine junge Frau stand vor ihm. Ihre Augen waren dunkel, wie die Farbe eines Abendhimmels. Das war für Galakianer ungewöhnlich. Ihr ungeduldiger Blick wanderte an ihm auf und ab, registrierte alles und machte ihm klar, dass sie in keinster Wei-se beeindruckt war.
»Nun, wenigstens habt Ihr Eines richtig gemacht«, sagte sie. »Ihr habt mich gefunden.«
Kapitel 8
Elan warf die Kopfbedeckung und den Blitzwerfer in das Seitenfach ihres Swoop. Sie klopfte sich den Staub von den Händen und der Hose. »Die Steinstelen sind dem Hügelvolk heilig«, erklärte sie Qui-Gon. »Ihr habt sie beinahe zerstört.«
»Das war nicht meine Absicht.«
»Ihr habt das Schlachtfeld gewählt«, stellte Elan in scharfem Ton fest.
»Ich brauchte die Deckung«, sagte Qui-Gon.
Schneeflocken fielen vom Himmel. Elan hob eine Augenbraue. »Habt Ihr jemals etwas von Felsen gehört? Von Bäumen?«
Qui-Gon widerstand der Versuchung, mit ihr zu diskutieren. Sie drängte ihn absichtlich in die Defensive. »Kennt Ihr die Angreifer?«, fragte er stattdessen.
Sie runzelte die Stirn. »Banditen aus den Vorstadtgebieten. Sie kommen manchmal hier hoch. In Galu kursieren immer wieder Gerüchte, dass die Hügelleute Gold horten. Die gierigen Jungs denken, dass das stimmt. Ich wünschte, sie würden uns in Frieden lassen. Wir belästigen sie ja auch nicht.« Sie sah ihn mit einem kalten Blick an. »Wer hat Euch geschickt, um mich zu finden und weshalb?«
»Königin Veda hat mich geschickt«, sagte Qui-Gon.
Sie winkte ab. »Dann geht zurück nach Galu. Ich erkenne ihre Autorität nicht an.«
»Wollt Ihr nicht wissen, was sie möchte?«
Elan ging zu dem Swoop und schwang ein Bein über den Sattel. »Etwas wegen der Wahl, da bin ich mir sicher. Das geht mich nichts an.« Sie zeigte in die Richtung, aus der Qui-Gon gekommen war. »Der Weg zurück führt da lang. Bleibt nicht in den Hügeln. Ihr würdet es bereuen.«
Er wusste nicht, ob sie ihm drohte oder ihn vor weiteren Angriffen der Banditen warnte. Ein anderer Swoop kam auf sie zugeflogen und verharrte schwebend in der Luft. Ein großer junger Mann mit bläulicher Haut sah Qui-Gon kurz an und wandte sich dann Elan zu. »Ein heftiger Sturm kommt.«
»Ich weiß, Dana«, sagte Elan und warf einen besorgten Blick zum Himmel. »Wenn sie kommen, dann kommen sie heftig.«
Wie um ihre Worte zu bekräftigen setzte plötzlich heftiger Schneefall ein. Die Flocken waren wie harte Kristalle, stachen in Qui-Gons Haut. Er beugte sich vor, um das Survival-Pack aufzuheben, das er zu Beginn des Kampfes hatte fallen lassen. Sofort durchfuhr ihn ein stechender Schmerz und er stöhnte auf.
»Er ist verwundet«, sagte Dana.
Elan zuckte missmutig mit den Schultern. »Ich kann Euch wohl kaum zurückschicken. Verwundet werdet Ihr diesen Sturm nicht überleben. Und die Nacht kommt in den Bergen sehr schnell.«
Qui-Gon wartete ab. Seine Wunden schmerzten. Doch sie würden verheilen. Jetzt schien es so, als hätte er Glück, verwundet zu sein. Elans Verantwortungsbewusstsein würde es nicht zulassen, dass sie ihn wegschickte.
»Eine Nacht«, erklärte sie ihm. »Das ist alles. Jetzt steigt hinter mir auf. Und fallt nicht herunter. Ich möchte Euch nicht noch einmal retten müssen.«
Die Hügelleute waren nicht gerade freundlich, aber sie waren höflich. Ihr Lager bestand aus weißen Kuppelbauten verschiedener Größe, die aus einem flexiblen, an Streben genieteten Material konstruiert waren. Die kleine Kuppel, die Qui-Gon zugeteilt worden war, war bequem und gemütlich eingerichtet - mit dicken Teppichen und Decken, einem wärmenden Heizgerät, einer kleinen Küche, einem Bad; es gab sogar ein Data-pad für seinen persönlichen Gebrauch.
Dana hatte ihm gesagt, dass ein Heiler kommen und sich um seine Wunden kümmern würde. Qui-Gon tat alles, was er selbst bewerkstelligen konnte, doch er konnte die Schramme nicht erreichen, die er sich bei seinem Sturz am Rücken zugezogen hatte. Er zog seine Tunika aus und wartete, dass der Heiler kam. Obwohl draußen der Sturm heulte, .war der Kuppelbau solide und warm.
Ein Klopfen kam von der Tür und er bat die Person herein.
Elan duckte sich im Türrahmen. Sie trug eine kleine
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