Jedi-Padawan 05 - Die Rächer der Toten
Cerasi. Sie schien besorgt. »Schaffen wir das, Obi-Wan?«
»Wenn wir schnell sind. Könnt ihr auf dem Kopf zielen?«, fragte er und flog aus der Reichweite der Schweber.
Cerasi grinste. »Kein Problem.«
Nield brachte seine Laserkanone in Position. »Also los.«
Obi-Wan peitschte den Antrieb. Der Raumjäger stürzte mit Höchstgeschwindigkeit aus dem Himmel herab. Er wusste, dass er technisch gesehen zu schnell für diese Höhe war, doch er wusste auch, dass er das Schiff unter Kontrolle hatte. Und es saß niemand im Kopilotensitz, der ihn an die Raumfahrtregeln erinnerte oder vor Gefahren warnte. Er fühlte sich wie berauscht. Zum ersten Mal in seinem Leben musste er niemandem Rede und Antwort stehen. Keine Jedi-Regeln, keine höheren Weisheiten galten jetzt an Bord dieses Schiffes.
Er steuerte im Zickzack während des Anstiegs und flog das Schiff so schnell, wie er nur konnte. Die Schweber fielen zurück und schossen, waren voller Angst, mit dem Raumjäger zusammenzustoßen. Mit der Macht als Helfer konnte Obi-Wan dem schlimmsten Feuer ausweichen.
Als er näher kam, wurden die Schweber waghalsiger. Einer kam feuernd direkt auf ihn zu.
»Jetzt ...!«, rief Obi-Wan.
Im letzten Moment drehte er den Raumjäger auf den Rücken und tauchte unter dem Schweber durch. Er steuerte das Schiff, so dass es eine saubere Schusslinie auf den Turm hatte.
Nield und Cerasi schossen. Der Deflektor-Turm explodierte und schleuderte Splitter in alle Richtungen. Obi-Wan drehte den Raumjäger mit der rechten Seite nach oben und beschleunigte auf Höchstgeschwindigkeit. Die Schweber wichen panisch aus, um nicht zu kollidieren.
»Alles in Ordnung?«, fragte Obi-Wan.
»Ich bin nur schwindlig«, erklärte Cerasi und wischte sich den Schweiß von der Stirn. »Das war ein unglaublicher Flug.«
»Okay, folge der Mauer«, wies Nield Obi-Wan an. »Wir werden die Türme an der Stadtgrenze einen nach dem anderen abschießen.«
Die Militär-Schweber verfolgten sie, doch sie konnten nicht so hoch und schnell wie der Raumjäger fliegen. Immer mehr Schweber beteiligten sich an der Verfolgung. Um die anderen Deflektor-Türme zu treffen, musste Obi-Wan immer wieder dasselbe Manöver in Höchstgeschwindigkeit durchführen, damit er nicht von den Gleitern abgeschossen wurde oder mit ihnen zusammenstieß. Ihr Vorteil war die Schnelligkeit und Wendigkeit des Raumjägers und die unglaubliche Präzision von Cerasi und Nield.
Sie zerstörten einen Turm nach dem anderen, wobei die Gleiter immer nah an ihrer Seite waren. Die Gleiter versuchten, Obi-Wan in die Zange zu nehmen, doch er war zu schnell für sie.
Als sie sahen, wie der letzte Turm explodierte, jubelten die drei vor Erleichterung. Cerasi beugte sich hinüber und umarmte Obi-Wan. Nield klopfte ihm auf die Schulter.
»Ich wusste, dass wir uns auf dich verlassen können, Freund«, sagte er voller Freude. Er überprüfte seine Laserkanone. »Wir haben noch genug Feuerkraft übrig. Was würdet ihr sagen, wenn wir die Hallen der Zeugen in Nano-Partikel zerblasen?«
Cerasi runzelte die Stirn. »Jetzt? Aber Nield, wir müssen zurück. Wir müssen die Melida und die Daan zu Friedensverhandlungen bringen, so lange sie schwach sind.«
»Außerdem könnten Leute drin sein«, gab Obi-Wan zu bedenken.
Cerasi sah Nield an. »Wir haben gesagt, dass wir diese Mission ohne den Verlust von Menschenleben durchführen würden.«
Nield biss sich auf die Lippe, als er aus dem Sichtfenster auf Zehava hinabsah. »Je früher diese Hallen des Hasses in die Luft gesprengt sind, desto früher können alle auf diesem Planeten wieder aufatmen«, murmelte er. »Ich verachte alles, was sie symbolisieren.«
»Ich weiß«, sagte Cerasi. »Das tue auch ich. Aber wir sollten einen Schritt nach dem anderen unternehmen.«
»Also gut«, stimmte Nield widerwillig zu. »Aber lasst uns eine letzte Sache tun. Lasst uns, bevor wir landen, noch eine schnelle Runde über das Land drehen. Deila hat darauf gewartet, die Nachricht weiterzugeben, dass die Schilde an den Grenzen ausgeschaltet sind. Die Scavenger-Jungen müssten eigentlich gerade mobil machen.«
Obi-Wan flog in größer werdenden Kreisen über das Land. Überall sahen sie junge Leute, Jungen und Mädchen, aus Farmen, Dörfern und Wäldern strömen. Viele befanden sich bereits auf der Straße nach Zehava. Manche fuhren auf klapprigen Gleitern oder notdürftig hergerichteten TurboTraktoren. Diejenigen, die in Reihen gingen, marschierten in militärischem Stil. Als sie
Weitere Kostenlose Bücher