Jedi-Padawan 14 - Die Kraft der Verbundenheit
könnte hinter Ewanes Ermordung stecken, weil er seinem Bruder an die Macht verhelfen wollte. Roan könnte ebenfalls in dieses Komplott verwickelt sein. Wenn wir einen Hinweis für Manex' oder Roans Schuld finden, können wir vielleicht wieder Frieden nach New Apsolon bringen.«
»Eine Woche ist nicht viel Zeit«, sagte Qui-Gon.
»Für andere nicht«, sagte Tahl. »Für Euch wird es genug sein. Wenn wir es nicht schaffen, neue Beweise ans Tageslicht zu bringen, werden wir den Zwillingen wieder anbieten, sie vom Planeten zu bringen. Wenn sie es erneut ablehnen, werden wir nach Coruscant zurückkehren und nur wiederkommen, wenn uns eine offizielle Anfrage zur Sicherung des Friedens erreicht.«
Qui-Gon dachte einen Moment nach. »Ich nehme an, ich kann Euch nicht dazu überreden, das Hauptquartier der Absoluten sofort zu verlassen?«
»Auf keinen Fall«, sagte Tahl.
»Dann akzeptiere ich den Kompromiss. Und möge die Macht mit uns sein.«
Die Worte seines Meisters schienen von Herzen zu kommen und nicht nur ein formeller Abschied zu sein. Seine Besorgnis lag wie ein schwerer Nebel über ihnen. Obi-Wan war klar, dass Tahl das nicht mochte. Ohne ein weiteres Wort ging sie zurück zum Hauptquartier der Absoluten.
Qui-Gon drehte sich um und sah ihr nach, bis sie von der Dunkelheit verschluckt wurde.
Kapitel 12
Qui-Gon fand ein Gästehaus, in dem sie die Nacht verbringen konnten. Sein Padawan schlief sofort tief ein, während er wach lag. Er konnte sich nicht erklären, was seine Gedanken trübte. Er konnte sich nicht erklären, weshalb er so wütend auf Tahl war. Er hatte sein Urteilsvermögen verloren. Er hatte sich noch nie weniger wie ein Jedi gefühlt als jetzt.
Ja, seine Vision hatte ihn beunruhigt. Doch er hatte angenommen, dass dieses bohrende Gefühl aufhören würde, wenn er Tahl erst einmal gefunden und sie in Sicherheit gebracht hatte. Doch es hörte nicht auf. Was übersah er?
Er zog die Decke über seine Schulter und drehte sich zur Seite. Hoch oben in der Wand war ein kleines Fenster. Darin konnte er einen von New Apsolons drei Monden sehen. Der Vollmond hatte eine leicht rosafarbene Färbung. Qui-Gon sinnierte über seine Schönheit, während er versuchte, seinen Verstand zu ordnen. Er versuchte, alle Gedanken an das Morgen zu verdrängen und daran, was es wohl bringen konnte. Er versuchte, nicht an Tahl inmitten dieser Fanatiker zu denken.
Er drehte sich wieder um.
»Qui-Gon? Ist alles in Ordnung?«
Obi-Wans müde Stimme von der Schlafstelle auf der anderen Seite des Zimmers unterbrach seine Gedanken. Sein Padawan machte sich seinetwegen Sorgen. Dabei brauchten sie doch beide Ruhe.
»Ja. Schlaf weiter.«
Qui-Gon zwang seinen Körper zur Ruhe und versuchte, seine Gedanken zum Gehorsam zu bewegen. Doch sein störrischer Verstand weigerte sich und er konnte nicht einschlafen. Stattdessen starrte er den Mond an.
Wenn Obi-Wan ihm am nächsten Morgen seine Erschöpfung ansah, so erwähnte er es nicht. Sein Padawan übernahm schweigend die Zubereitung des Frühstücks, verschwand und kehrte mit Tee, Brot und Früchten zurück.
Qui-Gon war froh, dass Obi-Wan nichts sagte. Sie zogen sich an, schulterten ihre Taschen und gingen zu der Adresse, die Tahl ihnen genannt hatte.
Manex, Roans Bruder, lebte in der Nähe der Residenz des Gouverneurs. Sein Anwesen war um einiges größer und nicht aus dem üblichen grauen Stein gebaut. Es bestand aus schwarzem und weißem, in Mustern angeordneten Steinen. Sein Haus war eher ein Palast, der in Prunk und Pracht demonstrativ seine Nachbargebäude überragte.
»Es macht ihm offensichtlich nichts aus, seinen Wohlstand zur Schau zu stellen«, bemerkte Qui-Gon, als er eine Türglocke drückte.
Ein Protokolldroide mit hochglanzpoliertem schwarzen Körper öffnete die Tür. Qui-Gon sagte ihre Namen und dass sie Jedi wären. Er sah im Augenblick keine Notwendigkeit für eine Tarnung. Sowohl Die Arbeiter als auch Die Absoluten wussten, dass die Jedi auf New Apsolon waren. Tahl war überzeugt, dass ihre Identität nicht infrage gestellt wurde. Wenn sie schnell vorgingen, würden sie Tahls Position nicht gefährden.
Manex empfing sie in einem kleinen Zimmer, dessen Wände, Boden und Decke aus schwarzem Stein bestanden. Schwere grüne Teppiche lagen überall auf dem glänzenden Boden. Der Raum war voller dick gepolsterter Sofas und Sitzbereiche, alle in verschiedenen aufdringlichen Grüntönen. Große, grasfarbe-ne Kissen lagen auf dem Boden. Schwere, smaragdfarbene
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